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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arcana Moon
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einer Hand, beugte sich vor und küsste sie leidenschaftlich. Celice fühlte, wie das Blut durch ihre Adern schoss und sie langsam mit Leben erfüllte. Sacht öffnete sie ihre Lippen und empfing seine Zunge. Als sich ihre Münder trennten, wurde ihr merkwürdig zumute. Sie glaubte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ihr Atem ging schwer, Schwindel ließ sie herabsinken. Sie fühlte sich so sehr zu ihm hingezogen und hätte sich am liebsten hingegeben. Bittend sah sie zu ihm auf. Er war mit ihr in die Knie gegangen und hielt sie beschützend wie ein Kind in den Armen.
    „Ich ... ich lie...“ Er küsste ihr die Worte fort und schmunzelte.
    „Sag nichts. Nun ist es Zeit, mein Engel. Du wirst schon erwartet.“ Er legte ihr eine Hand auf die Stirn. „Ich werde bald bei dir sein.“ 
    Im selben Moment verloren ihre Glieder die Kraft und sie sank mit dem Kopf voran in die Dunkelheit.

    Das schrille Klingeln ihres Telefons riss Celice aus ihrem Tagtraum. Irritiert sah sie sich um. Sie saß in ihrem Büro. Wie war sie denn hierhergekommen? Ach ja! Gestern Nacht war es so spät geworden, dass Kyra auf dem Sofa übernachtet hatte. Beide waren nach dem gemeinsamen Frühstück zum Magazin gefahren. Während ihre Freundin zu einem auswärtigen Termin weitergereist war, hatte Celice ihren Arbeitsplatz aufgesucht.
    Das Telefon rief sich wieder in Erinnerung. Auf dem Display sah sie, dass es ihre Chefin war. Celice beeilte sich, den Anruf entgegenzunehmen.
    „Stieling hier. Ich möchte Sie in einer halben Stunde in meinem Büro sehen.“ Sie klang gereizt. 
    Celice überkam ein unangenehmes Gefühl.
    „Äh, ja. Soll ich das Material des Shootings in Stockholm mitbringen?“ Sie versuchte professionell zu klingen. 
    „Es reicht wenn Sie sich selbst mitbringen, Frau Julien. Zudem habe ich die Bilder schon. Bitte seien Sie pünktlich, ich habe nicht viel Zeit.“ 
    Nicht viel Zeit? Worum wird es gehen? , fragte sich Celice nervös. „Ich werde da sein.“
    „Gut, dann bis gleich.“
    Es klickte im Hörer. Nachdenklich legte Celice auf. Bestimmt war die Chefin verärgert, dass sie nicht zur Arbeit erschienen war. Oder vielleicht Schlimmeres? Eigentlich bestand dazu kein Grund. Bisher war sie immer zuverlässig gewesen und hatte ihre Arbeit professionell erledigt.
    Celice seufzte. Momentan war die Situation wirklich mehr als verfahren. Ihr Stuhl hier bei Luv’n’Fashion schien offensichtlich zu wackeln. Celice wurde von einem Klopfen aus ihren Gedanken gerissen.
    „Herein!“ 
    Henry erschien im Türrahmen. Auch das noch! Celice lehnte sich zurück und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.
    „Guten Morgen“, presste sie hervor. Die Tür schloss sich leise. Celice blickte auf. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Er sah wieder verflucht gut aus. Schwarzer Anzug und weißes Hemd. Nur auf die Krawatte hatte er verzichtet.
    „Guten Morgen, Henry.“ 
    Was sollte sie sagen? Nach dem Ereignis vom Vortag hatte sie nicht den Wunsch, weiterhin von seiner Gegenwart beglückt zu werden. 
    Es herrschte Schweigen.
    „Das Kostüm hat mir gestern schon gefallen.“ 
    Unweigerlich musste sie daran denken, wie er die Knöpfe fast abgerissen hatte, als er sie an die Wand gedrängt hatte. 
    Was sollte das? Sie starrte ihn an. Ihr war eher danach, seine Stimme nicht hören zu müssen, geschweige denn sein Gesicht vor sich zu haben. Sie brauchte Abstand, aber den würde sie nicht bekommen, wenn er ihr neuer Vorgesetzter war.
    „Ich habe leider nicht viel Zeit, Frau Stieling möchte mit mir sprechen. Ich muss gleich los.“ 
    Vielleicht würde ihn das ja zum Gehen auffordern. Doch Henry stützte sich im Rahmen der Tür ab und blickte sie emotionslos an. Was wollte er? Da war es wieder, dieses peinliche Schweigen. 
    „Kyra hat mir erzählt, was gestern vorgefallen ist.“ 
    Sie hatte das Gefühl, als würde er ihr ein Messer in die Brust stechen und es langsam nach unten ziehen. Warum konnte diese Tratschtüte nicht einmal die Klappe halten! Es war schon schlimm genug, dass ihre Freundin sie so gesehen hatte. Er hatte kein Recht, danach zu fragen wie es ihr ging, schließlich war er es gewesen, der sie belogen und betrogen hatte. 
    „Das geht dich nichts an“, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
    „Irgendwann wirst du reden müssen.“ 
    Celice erhob sich so schnell von ihrem Stuhl, dass er gegen die Wand krachte. Sie beugte sich vor und stützte sich auf den Tisch. „ Was willst du von mir? Willst du

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