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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arcana Moon
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war wohl nix. „Tu mir einfach den Gefallen und akzeptiere, dass ich jetzt nicht drüber reden will. Nein, ich komm runter. Gib mir zehn Minuten. Bis gleich.“ Entnervt beendete er das Gespräch und seufzte. Es würde eine erotische Fotosession werden. Super! Hätte er sich ja gleich denken können, dass es auf so etwas hinauslief. Aber es war die Chance, endlich an seinen Dämonen heranzukommen.

    Der Rotschopf war schon von Weitem zu sehen. Jade stellte seine Tasche in der Nähe des Haupteingangs ab. Missy stand direkt vor der gläsernen Eingangstür und rauchte gemütlich ihre Black Devil in der Zigarettenspitze. Mit der Robert Smith-Frisur, dem roten Lackminikleid und ihren kniehohen roten Stiefeln war sie ein echter Hingucker.
    Seine beste Freundin war mit einer schlanken Lady mit naturrotem gelockten Haar im Gespräch. Das musste Kyra sein. Tatsächlich eine süße Kleine – soweit er das sehen konnte. Missy hatte nicht übertrieben. Ein Traum in Lack. Sie hatte sich in ein schwarzes Fledermauskorsett und einen Minirock geschnürt.
    Die beiden unterhielten sich angeregt. Missy lachte lauthals auf. Kyra stand wie ein kleines verschämtes Mädchen da, drehte sich leicht auf ihren Pumps hin und her und kicherte. Jade hob eine Augenbraue. Täuschte er sich, oder knisterte da etwas zwischen den beiden? Er verschränkte die Arme vor der Brust und kratzte sich am Kinn. Von den Frauen ging ein Licht aus, das ineinander überging. Ein Zeichen für eine gute Verbindung. Jade lächelte in sich hinein. Wie schön. Endlich hatte Missy Glück bei der Partnerwahl. Dieses Weichspülergehabe passte nicht zu ihm, aber bei dem Rotschopf machte er gern eine Ausnahme. Er griff seine Tasche und trat auf die Tür zu, die sich automatisch mit einem Kratzen öffnete.
    „Guten Morgen, Ladys.“ Missy drehte sich um und grinste über das ganze Gesicht. Mit der Zigarettenspitze in der Hand schlang sie die Arme um seinen Hals und umarmte ihn heftig. Sie wusste, dass er das hasste. Umso mehr Spaß bereitete es ihr. „Boah Missy, du wirfst mich noch um.“
    Sie lachte schallend. „Du wirst schon nicht tot umfallen.“ Schmunzelnd ließ sie von ihm ab und drehte sich zu Kyra. „Ich darf dir Jade vorstellen, meinen besten Freund.“ Missy lächelte süffisant und inhalierte den Rauch, der nach Vanille roch.
    „Hallo“, sagte Kyra und reichte Jade zögernd die Hand. Hatte Missy ihm nicht erzählt, dass die Frau eine Plaudertasche war? Vor ihm schien sie jedenfalls Respekt zu haben, was ihn amüsierte. Aber er hatte sich ja auch mächtig in Schale geworfen. Leder, wohin das Auge blickte. Seine Haare fielen offen über die Schultern. Kyras Händedruck war sanft. Jade gehörte eher zu den Händequetschern. Er hielt sich für das zarte Wesen zurück.
    „Also wie sieht’s aus? Kann’s losgehen?“ Jade gefiel es nicht, dass er hier stand und von allen beobachtet werden konnte. Er hielt sich nur bei Notwendigkeit in der Öffentlichkeit auf, oder wenn er mit Missy ausging. Außerdem wurde die Zeit langsam knapp.
    „Ich habe am S-Bahnhof geparkt.“ Kyra lächelte zurückhaltend. Jade bewunderte es, wie sicher sie die Straße entlang zum Parkplatz stöckelte. Die Abgase und das Lärmen der Autos nervten ihn hingegen. So war er froh, als sie endlich in den Twingo stiegen. Missy nahm auf der Hinterbank Platz. Er setzte sich auf den Beifahrersitz und stellte die Tasche zwischen seine Beine. Dann zog er seine eckige Sonnenbrille aus der Innentasche und setzte sie auf. Die Sonne war einfach zu grell für ihn. Jetzt wirkte er erst recht wie ein schwerer Junge. Irgendwie fand er die Vorstellung geil und grinste dämonisch.

    Celice hatte eine Stunde lang nur rumtelefoniert. War ja klar gewesen, dass Maskenbildner Terry nicht sofort griffbereit war. Sie musste sich durch sämtliche Studios des Magazins telefonieren, bis sie ihn erreichte und ihre Vorstellungen bereden konnte. Mit Leon hatte sie seltsamerweise einfaches Spiel gehabt. Der erklärte sich sofort bereit, die Hintergründe für die Bilder zu erstellen und das Studio für sie zu buchen. War da etwa ein schlechtes Gewissen im Spiel? Egal was es war, jetzt konnte sie sich zumindest entspannt zurücklehnen, was die spätere Bearbeitung betraf. Zum Glück standen im Studio dank Leon bereits alle Scheinwerfer und ihre Kamera in Position. Nur das Licht musste sie noch mal ausrichten, sobald die Models da waren. Der Hintergrund, vor dem das Shooting, stattfinden sollte, war extrem grell.

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