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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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weite Entfernungen. Nach allem, was ich weiß, könnte Galen inzwischen in Richtung Ellis Island schwimmen. Aber nur für den Fall des Falles versuche ich es noch einmal.
    » Galen?«, rufe ich und schrecke damit ein paar meiner Nachbarn auf. Immer weniger kehren zurück. » Galen, kannst du mich hören?«
    » Yep«, antwortet er und taucht unmittelbar vor mir auf.
    Ich keuche und mein Puls schießt in die Höhe. » Omeingott! Wie hast du das gemacht?«
    » Das nennt man Tarnung.« Er neigt den Kopf. » Ich will ja nichts sagen, aber mir ist aufgefallen, dass du noch nicht tot bist. Ziemlich nicht-menschlich von dir.«
    Ich nicke und ein Cocktail aus Erleichterung und Wut wirbelt in meinem Magen herum. » Dann wird dir wahrscheinlich auch aufgefallen sein, dass ich keine große Flosse habe, die meinen Hintern verschluckt.«
    » Aber du hast violette Augen wie ich.«
    » Hm. Und… Rayna und Toraf?«
    Er nickt.
    » Hm. Aber was ist mit deiner Mom? Sie hat normale Augen.«
    » In Wirklichkeit ist sie gar nicht meine Mom. Sie ist meine Assistentin, Rachel. Ein Mensch.«
    » Natürlich. Deine Assistentin. Alles klar.« Während ich zu verstehen versuche, wozu ein Fischmann eine Assistentin braucht, vergesse ich, im Wasser zu treten, und fange an zu sinken. Aber Galen hält mich am Ellbogen fest. » Ich kann mich aber nicht in einen riesigen Wasserklecks verwandeln. Ich meine diese Tarnsache.«
    Er verdreht die Augen. » Ich verwandele mich nicht in Wasser, meine Haut verändert sich nur, damit ich mich verbergen kann. Das wirst du irgendwann auch lernen, sobald du deine Flosse aktivieren kannst.«
    » Wie kommst du denn überhaupt darauf, dass ich das kann? Ich sehe nicht so aus wie du. Abgesehen von den Augen, meine ich.«
    » Ich bin immer noch dabei, das herauszufinden.«
    » Und habe ich bereits erwähnt, dass ich keine große Flosse…«
    » Aber du hast alle anderen Eigenschaften.« Er verschränkt die Arme vor der Brust.
    » Und die wären?«
    » Na ja, du bist jähzornig.«
    » Bin ich nicht!« Chloe war jähzornig. Nicht umsonst habe ich in unserem zweiten Highschool-Jahr den Spitznamen Sugar bekommen, denn nur meine Engelszunge konnte sie vor handfesten Streitereien bewahren. » Ich wurde sogar im Jahrbuch unserer Mittelschule zu dem Mädchen gewählt, das wahrscheinlich einmal für Disney arbeiten wird.«
    » Dir ist hoffentlich klar, dass ich kein Wort verstanden habe.«
    » Im Großen und Ganzen bedeutet das, dass ich durch und durch süß und harmlos bin.«
    » Emma, du hast meine Schwester durch hurrikanfestes Sicherheitsglas geworfen.«
    » Sie hat angefangen! Hast du gerade hurrikanfestes Sicherheitsglas gesagt?«
    Er nickt. » Und das bedeutet, dass du genauso harte Knochen und dicke Haut hast wie wir. Andernfalls wärst du gestorben. Darüber sollten wir noch reden. Du hast dich selbst– und meine Schwester– durch eine gläserne Wand geworfen, als du dachtest, ihr beide wärt menschlich. Was hast du dir dabei gedacht?«
    Ich will ihm nicht in die Augen sehen. » Ich schätze, es war mir in dem Moment egal.« Wahrscheinlich würde es eher nicht so gut ankommen, wenn ich ihm sage, dass ich seine Schwester töten wollte. Das würde das Disney-Argument definitiv entkräften.
    » Inakzeptabel. Riskier nie wieder dein Leben, hast du mich verstanden?«
    Ich schnaube, was kleine Luftbläschen emportanzen lässt. » He, weißt du eigentlich, was mir noch egal ist? Wenn du mir Befehle gibst. Ich habe mich dumm benommen, aber…«
    » Ich glaube, das ist ein guter Moment, dir zu sagen, dass ich ein Mitglied der Königsfamilie bin«, unterbricht er mich und deutet auf die kleine Tätowierung auf seinem Bauch. Genau da, wo seine Bauchmuskeln in die Fischflosse übergehen, sitzt eine kleine Gabel. » Und da du offensichtlich eine Syrena bist, musst du mir gehorchen.«
    » Ich bin eine was? « , frage ich und versuche zu kapieren, warum Besteck ihn zu etwas Besonderem machen sollte.
    » Syrena. So nennt man uns– dich eingeschlossen.«
    » Syrena? Nicht Meerjungfrauen?«
    Galen räuspert sich. » Ähm, Meer jungfrau? «
    » Ach? Darauf willst du jetzt hinaus? Na schön, dann eben Meer mann – warte, ich wäre kein Meermann.« Aber mal im Ernst, was weiß ich schon über Fischgeschlechter? Außer dass Galen definitiv männlich ist, ganz gleich, zu welcher Spezies er gehört.
    » Nur fürs Protokoll, wir hassen dieses Wort. Und mit wir meine ich auch dich.«
    Ich verdrehe die Augen. » Schön. Aber ich bin keine

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