Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
Vom Netzwerk:
trifft es so ziemlich.«
    » Ja. Klingt nicht allzu reizvoll. Sind alle Menschen faul?«
    » Treib es nicht zu weit, Hoheit.« Aber sie grinst.
    » Wenn du mich Hoheit nennst, nenne ich dich ›Liebes‹. Basta.«
    Emma knurrt, aber es klingt nicht so grimmig, wie sie es beabsichtigt. Im Gegenteil, es klingt einfach nur bezaubernd. » Himmel! Ich werde dich auch nicht Majestät nennen. Und du. Wirst. Mich. Niemals. ›Liebes‹ nennen.«
    Als er nickt, wird sein Grinsen so breit, dass es mindestens von einem Ohr zum anderen reicht. » Habe ich… habe ich etwa gerade einen Streit gewonnen?«
    Sie verdreht die Augen. » Sei nicht dumm. Es steht unentschieden.«
    Er lacht. » Wenn du sagst, dass ich gewonnen habe, lasse ich dich dein Geschenk auspacken.«
    Sie wirft einen Blick auf die Geschenktüte und beißt sich auf die Unterlippe– hinreißend. Dann guckt sie wieder zu ihm hinüber. » Vielleicht ist mir das Geschenk ja egal.«
    » Oh, es ist dir definitiv nicht egal«, sagt er zuversichtlich.
    » Oh doch, es IST mir definitiv egal«, erwidert sie und verschränkt die Arme.
    Er fährt sich mit der Hand durchs Haar. Wenn sie es noch komplizierter macht, wird er ihr sagen müssen, wohin sie gehen. Er zuckt ganz lässig mit den Achseln. » Das ändert alles. Ich dachte nur, weil du Geschichte magst… aber egal, vergiss es einfach. Ich werde dich damit nicht mehr belästigen.« Er steht auf, geht zu der Tüte hinüber und befingert das gepunktete Seidenpapier, mit dem Rachel sie ausgestopft hat.
    » Selbst wenn ich sage, dass du gewonnen hast, ist es trotzdem eine Lüge, weißt du?«, brummt Emma beleidigt.
    Galen schluckt den Köder nicht. Nicht heute. » Schön. Dann ist es eine Lüge. Ich will nur, dass du es sagst.«
    Mit einem Gesichtsausdruck, der irgendwo zwischen Überraschung und Misstrauen schwankt, sagt sie es. Und es klingt so süß von ihren Lippen. » Du hast gewonnen.«
    Als er ihr die Tüte bringt, ist ihm so schwindlig, als hätte er selbst ein Geschenk bekommen. Hat er ja auch irgendwie. Als er auf dem Rückweg von der Höhle der Erinnerungen an dem Wrack vorbeigekommen ist, wusste er, dass er sie dorthin mitnehmen muss. » Hier. Zieh dich um. Die Maske und die Flossen brauchst du nicht, aber ich will, dass du den Anzug trägst. Er soll deine Körperwärme bewahren. Er kann einen Menschen ein paar Stunden lang in eisigen Temperaturen am Leben erhalten, da solltest du es also schön warm haben.«
    Sie späht in die Tüte. » Ein Taucheranzug? Warum sollte ich den brauchen?«
    Er verdreht die Augen. » Geh, zieh dich um.«
    Als sie aus dem Badezimmer kommt, fällt er fast vom Hocker. Der Anzug schmiegt sich um jede Rundung ihres Körpers. Das Einzige, was ihm nicht gefällt, ist ihr Stirnrunzeln. » Ich sehe in diesem Ding aus wie ein Seehund«, sagt sie und zeigt auf die Kapuze. Er grinst. » Behalt sie auf. Wenn wir dort ankommen und dir warm genug ist, kannst du sie ausziehen, versprochen.«
    Sie nickt ungeduldig. » Ich hoffe, die Sache lohnt sich.«
    Um Emmas Sauerstoff zu sparen, bleiben sie an der Oberfläche. Gelegentlich taucht Galen unter, um zu überprüfen, wo sie sind. Beim letzten Mal lächelt er breit. » Wir sind da.«
    Sie erwidert sein Lächeln. » Endlich. Ich dachte schon, wir würden nach Europa schwimmen.«
    » Noch ganz kurz, bevor wir runtergehen: alles klar bei dir? Ist dir kalt?«
    Sie schüttelt den Kopf. » Überhaupt nicht. Mir ist sogar ziemlich warm. Dieses Ding funktioniert richtig gut.«
    » Gut. Tief einatmen, okay? Dr. Milligan hat mir erklärt, dass ich dich langsam nach unten ziehen soll, damit dein Körper auf jeden Fall damit fertigwird. Wenn du ein Gefühl der Enge in der Brust spürst oder irgendetwas anderes Unangenehmes, musst du es mir sofort sagen. Wir gehen tiefer runter als zehn Empire State Buildings.«
    Sie nickt mit großen Augen. Ihre Wangen röten sich entweder vor Aufregung oder weil ihr tatsächlich zu heiß ist. Er lächelt, als er ihre Taille mit beiden Armen umfasst. Während sie in die Tiefe sinken, spricht sie mit den neugierigen Fischen, die um sie herumhuschen. Aber schon bald werden es weniger Fische, bis es Galen schließlich überraschen würde, noch welche zu sehen, die nicht leuchten.
    » Wie hast du Dr. Milligan eigentlich kennengelernt?«, fragt sie, als wäre ihr der Gedanke eben erst gekommen.
    » Ich habe ihm das Leben gerettet. Oder besser gesagt haben wir einander das Leben gerettet.«
    Sie bettet den Kopf an sein Kinn. » Sagt

Weitere Kostenlose Bücher