Der Kuss des Millionaers
Gefallen“, sagte er sanft.
Sie löste zögernd das Band von der Schachtel, dann das glänzende Papier, hob den Deckel an und blickte auf ein kleines Bild, auf dem eine Glas-Skulptur von Dale Chihuly abgebildet war. Jeremy hatte das Original für sie bestellt. Es würde in drei Wochen geliefert werden.
„Danke, Jeremy“, flüsterte Bella.
Er zuckte die Schultern, als wäre es ihm gleichgültig, aber es war zu spät, sich etwas vorzumachen. Seine Gefühle waren zu intensiv, zu heftig für eine oberflächliche Beziehung, die sich nur auf heißen Sex beschränken sollte. Er musste einfach hoffen, dass die sechs Monate, die er mit ihr zusammen sein würde, ihm am Ende reichen würden.
Nachdem sie gegessen hatten, machten sie einen Spaziergang im Mondlicht durch den von der Renaissance inspirierten Garten. Dann gingen sie langsam zurück zu Jeremys Wagen.
Bella hatte sich während des Spaziergangs entspannt, während bei Jeremy genau das Gegenteil passiert war. Er begehrte sie, und er spürte, dass er die Kontrolle über sich zu verlieren drohte. Er konnte alles von ihr haben, das wusste er, das versicherte ihm sein Vertrag. Aber jetzt wusste er auch, dass der Vertrag ihn nicht vor Gefühlen beschützen konnte, die völlig neu für ihn waren und ihm deswegen einen Heidenschrecken einjagten.
6. KAPITEL
Bella wusste nicht, wo sie hinfuhren. Jeremy hatte das Dach seines Cabrios offen gelassen, und der Fahrtwind machte es ihnen unmöglich, sich zu unterhalten. Was andererseits auch eine große Erleichterung war.
Heute Abend fühlte sich Bella ganz und gar wie die verhätschelte Geliebte eines reichen Mannes. Unter anderen Umständen, und wenn sie nicht so viel mehr von ihm wollte, hätte sie die Situation vielleicht sogar genossen. Sie hoffte nur, dass sie nicht auf dem Weg zu dem Haus waren, das Jeremy für sie gemietet hatte. Plötzlich kam es ihr vor wie ein Test.
Wenn er sie zu dem Haus, zu dem Liebesnest, brachte, war klar, dass er in ihr nichts weiter als die Gelegenheit für einen prickelnden Zeitvertreib sah.
Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sie sich Hoffnungen machte. Es war nicht ihre Schuld, dass sie immer mehr das Gefühl hatte, zwischen ihr und Jeremy gäbe es mehr als nur Sex. Warum war er nicht einfach ganz normal mit ihr essen gegangen, statt sich so viel Mühe zu machen und ihr einen so märchenhaften Abend zu bereiten? Und sie kannte die Regeln des Museums. Jeremy musste ein Vermögen gezahlt haben für das private Dinner im Pavillon.
Sicher, Geld war für ihn kein Thema. Das durfte sie nicht vergessen. Vielleicht war der Abend für ihn gar nichts Be sonderes gewesen. Vielleicht war das, was sie als eine so romantische Geste ausgelegt hatte, einfach seine Art, eine Frau zu beeindrucken – und zwar jede Frau. Aber irgendwie konnte sie das nicht glauben.
Als sie sich immer mehr der Stadt näherten, warf sie Jeremy einen verstohlenen Blick zu. Er blickte konzentriert auf die Straße, und Bella stellte fest, mit welcher Sicherheit und Mühelosigkeit er den schnellen Wagen lenkte. Allerdings war das keine Überraschung. Alles, was er tat, tat er mühelos.
Er drosselte die Geschwindigkeit, und Minuten später fuhren sie auf den Parkplatz des Palm Beach Hotels. Es war ein altes, sehr vornehmes Hotel, eines der besten in dieser Gegend, das für seinen Luxus und seine Qualität in jeder Hinsicht bekannt war.
Bitte, lass es nicht hier sein, dachte Bella. Sie wollte nicht in einem Hotel das erste Mal mit Jeremy zusammen sein. Sie wollte, dass es an einem Ort geschah, der einem von ihnen etwas bedeutete.
Als er auf den Platz zuhielt, wo ein Angestellter des Hotels den Wagen entgegennehmen und parken würde, legte Bella ihm die Hand auf den Schenkel. „Was tun wir hier?“
„Wir treffen uns mit einigen Geschäftspartnern auf einen Drink.“
Sie würde also noch länger warten müssen. Die Anspannung, die sie die letzten zwei Tage quälte – wenn sie ehrlich war, die letzten drei Jahre –, wurde noch unerträglicher. Sie wusste, dass Daniel Posner Jeremys Geschäftspartner war. Und Lucinda Cannon war Daniels Frau. Bella war noch nicht zu einem weiteren Treffen mit den beiden bereit.
Sie war sowieso schon nervös genug, aber das würde sie Jeremy nicht sagen. Sie schuldete ihm sehr viel. Er hatte so viel für sie getan und noch dazu eine Unmenge Geld ausgegeben, und sie hatte ihm bisher nicht mehr als ein paar Küsse geschenkt.
„Ist das okay?“, fragte er und warf einen Blick auf
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