Der Kuss des Millionaers
gefunden hatte, diese Zeit zu überwinden. „Ich habe einige Artikel gelesen“, sagte er, während er Bella ins Haus folgte.
„Dad war überhaupt nicht, wie man ihn in diesen Artikeln beschrieb. Er liebte seine Familie. Er war einfach nur ein Träumer, der mit der Wirklichkeit nicht mehr zurechtkam. Und er hatte kein Talent für Geschäfte. Am Ende verlor er alles, was er geerbt hatte.“
„Woran erinnerst du dich am meisten, was ihn angeht?“
„Er war nur sehr ungern von uns getrennt. Wenn er nach Hause kam, umarmte er Mom und mich, und dann saßen wir immer noch zusammen und unterhielten uns.“
„War er denn oft von euch getrennt?“
„Ja. Im letzten Jahr besonders häufig.“
„Das tut mir leid.“
„Schon gut, Jeremy. Es ist lange her.“
„Es wird dadurch nicht viel besser, oder?“
„Nein. Aber die Leute starren mich nicht mehr länger an. Ich habe mich einfach daran gewöhnt, die meiste Zeit zu Hause zu bleiben.“
Er sah sich um. Bellas Haus war sehr viel kleiner als seins und nicht mit Designermöbeln eingerichtet. Andererseits war es warm und gemütlich. Jeremy gefielen die bequemen Sofas, und er genoss die Vorstellung, dort mit Bella zu sitzen.
„Ich glaube, die ‚Heat‘ spielen heute Abend. Du bekommst vielleicht noch das Ende des Spiels mit, wenn du möchtest.“
„Willst du es dir denn auch ansehen?“, fragte er überrascht. Er hatte noch keine Frau kennengelernt, die sich für Baseball interessierte.
„Sobald ich aufgeräumt habe. Dare und ich versuchen, alle Spiele zu verfolgen. Wir tauschen per E-Mail unsere Eindrücke aus.“
„Ich helfe dir beim Aufräumen“, schlug er vor.
„Nein, das brauchst du nicht. Du bist mein Gast.“
Jeremy sagte nichts dazu, sondern folgte Bella zurück auf die Terrasse und begann, Teller und Besteck einzusammeln. „Warst du schon mal bei einem Spiel der ‚Heat‘?“
„Ja, schon bei einigen. Aber ich habe keine regelmäßigen Arbeitszeiten, also kann ich mir leider keine Abonnementkarte gönnen.“
„Ich teile mir eine Karte mit Kell und Daniel. Wir haben zum Beispiel ein Ticket für das nächste Heimspiel.“
Sie lächelte. „Du Glückspilz. Das würde mir auch gefallen.“
Jeremy deckte den Tisch auf der Terrasse ab, trug das Geschirr in die Küche und stellte es in den Geschirrspüler. Schon bald waren sie mit dem Aufräumen fertig. Sie fanden den Kanal mit dem Baseballspiel, machten es sich auf einem der Sofas bequem und tranken die Flasche Wein leer, die Jeremy mitgebracht hatte. Er legte einen Arm um Bella, und sie schmiegte sich an ihn.
Bella schlief ein, bevor das Spiel zu Ende war. Jeremy überlegte kurz, sie zu wecken, hob sie dann aber vorsichtig hoch und trug sie den Flur hinunter in das Zimmer, das offenbar ihr Schlafzimmer war. Er wollte heute Abend nicht mehr nachdenken, nicht über den Vertrag und nicht über die Gefühle, die Bella in ihm geweckt hatte. Also zog er sie in aller Ruhe aus, wobei sie aufwachte, weil er es sich zwischendurch nicht nehmen ließ, sie überall zu streicheln und zu liebkosen. Nachdem er sich von seinen eigenen Sachen befreit hatte, legte er sich zu Bella ins Bett und fing an, sie zu lieben.
Sie schlief in seinen Armen ein, und Jeremy starrte für den Rest der Nacht blicklos zur Wand und fragte sich, wie sein so sorgfältig ausgearbeiteter Plan so schief hatte gehen können.
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug, und Bella wurde klar, dass jeder ihrer Versuche, mehr als nur eine Geliebte für Jeremy zu sein, sabotiert wurde – entweder von ihrer Vergangenheit oder von Jeremys Freunden. Sie ging Lucinda wohlweislich aus dem Weg, wann immer ihr alte Freundin bei den gleichen Veranstaltungen erschien wie sie. Jeremys Cousin Kell dagegen konnte sie nicht so gut entkommen, und ihr fiel auf, dass Kell das Gespräch auffällig oft auf Themen wie Eheverträge und deren Vorteile lenkte.
Bella war bedrückt deswegen, weil es deutlich zeigte, dass Kell glaubte, sie wäre nur des Geldes wegen mit Jeremy zusammen. Wenn er allerdings von dem Vertrag gewusst hätte, hätte er sie sicher zufrieden gelassen. Jeremy musste seinem Freund die genaueren Umstände ihrer Beziehung also verschwiegen haben. Bella wagte jedoch nicht, das als ein positives Zeichen zu deuten und zu glauben, dass sie Jeremy doch etwas bedeutete.
Zumal sie ihm tatsächlich nicht viel zu bedeuten schien, denn er hielt es immer noch nicht für nötig, ihr zu sagen, dass er den Vertrag nicht mehr brauchte. Wenn Bella
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