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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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verheiratet sind, fühle ich mich dazu hingezogen, mich in der Vollmondnacht mit dir zu vereinen. Mit jedem Monat fällt es mir schwerer, mich von dir fernzuhalten.«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten«, erinnerte sie ihn.
    Er nahm ihre Hände und legte sie flach auf seinen Brustkorb, unter seine.
    »Ich hatte vor, dich heute Nacht zu nehmen, wie mein Vater meine menschliche Mutter genommen hat, indem er sie vorher verzauberte. Aber ich verspüre das Verlangen, dass du mich annimmst und dabei alles, was zwischen uns passiert, wahrnimmst. Deshalb lasse ich dir die Wahl. Soll ich heute Nacht zu den Nebelnymphen gehen, oder wollen wir zusammen ein Kind erschaffen?«
    »Ich habe Kräuter genommen.« Die Wörter kamen über ihre Lippen und überraschten sie beide. »Um eine Empfängnis zu verhüten.«
    Seine Augen verdunkelten sich.
    Sie griff nach seinem Hemd und wollte, dass er sie verstand. »Nicht, weil ich dein Kind nicht gewollt habe, sondern aus Sorge darüber, was für ein Kind ich dir wohl schenken würde. Ich wollte nicht, dass unsere Kinder so leben müssen wie ich und niemals wagen, die Haut eines anderen Menschen zu berühren.«
    Mondlicht fiel auf ihn, bevor er antworten konnte. Seine Stimme wurde drängend. »Mein Samen überwindet jegliche empfängnisverhütende Maßnahme. Die Stunde der Anrufung ist nicht mehr fern. Sag es mir jetzt: Muss ich in den Wald, oder nimmst du mich heute Nacht an?«
    Angespannte Stille senkte sich über sie.
    Würde seine Fremdartigkeit ihre eigene bestärken? Würde er sie dann abstoßend finden? Würde sie ihn heute Nacht abstoßend finden?
    Nick rührte sich, als wollte er sie verlassen.
    »Nimm mich«, sagte Jane rasch, nicht wissend, woher die Worte plötzlich kamen, aber sicher, dass sie sich richtig anfühlten. »Wende dich nicht anderen zu, damit sie dir Lust verschaffen.«
    Seine Handinnenfläche umschloss ihr Kinn, und er schaute zu ihr herunter, seine Augen Seen des Verlangens. Sanft fragte er sie: »Soll ich dir sagen, was passieren wird, oder wollen wir es Schritt für Schritt auf uns zukommen lassen?«
    »Letzteres«, flüsterte sie. »Ich will dich und brauche dich. Bleib bei mir.«
    Er zog sie an sich, seine Wange lag an ihrer.
    »Egal, was diese Nacht zwischen uns passiert, du darfst nie vergessen, dass ich für dich sorge. Du wirst keine bleibenden Schäden davontragen«, versprach seine samtene Stimme.
    »Du fängst an, mir Angst zu machen.« Nervös lachend wich Jane ein Stückchen vor ihm zurück.
    »Das war nicht meine Absicht.« Nick warf wieder einen Blick durchs Fenster auf das weichende Tageslicht. Die dicke Ader an seinem Hals pochte. »Meine Zeit rückt näher. Komm.«
    Er führte sie in sein Schlafzimmer und schloss die Tür.
    Drinnen wartete ein junges Dienstmädchen mit einem Haarkranz aus Laub auf sie. Ihr Gesicht war von überirdischer Schönheit.
    Als das Wesen auf sie zutrat, wich Jane instinktiv zurück. »Bist du … bist du eine vom Nachtpersonal?«
    »Si«, antwortete das Mädchen. Ihre Stimme war melodisch, beruhigend. »Habt keine Angst. Ich bin eine Dryade, hier, um zu dienen.«
    »Lass dir von ihr bei deiner Toilette helfen«, bedrängte Nick sie. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Jane wich an die Wand zurück. Die Fingerspitzen der Dryade waren kühl und ließen nicht locker, als sie begann, Jane zu entkleiden.
    »Kommst du aus der Anderwelt?«, fragte Jane.
    Die Blätter im Haar des Mädchens raschelten, als sie langsam den Kopf schüttelte. »Ich komme aus dem Wald. Ich war einst ein Weißdorn, aber jetzt nicht mehr.«
    Nick ging zu einem Schrank und steckte einen reichverzierten Schlüssel ins Schloss. Er holte eine Karaffe heraus und goss etwas Flüssigkeit in zwei Weinkelche.
    Als Janes Kleid entfernt und ihr stattdessen eine Robe übergezogen worden war, entfernte sich die Dryade. Janes Dank rief keine Gefühlsregung bei dem Mädchen hervor.
    Als das Wesen aus dem Zimmer schlüpfte, reichte Nick Jane einen der Kelche. »Trink.«
    Er leerte seinen Kelch in einem Zug und stellte ihn beiseite.
    Jane nippte vorsichtig und rümpfte die Nase. »Wein?«
    »So etwas Ähnliches.« Er stieß ihren Kelch an. »Trink mehr davon.«
    Sie streckte ihn von sich und schüttelte den Kopf. »Du weißt, dass ich keinen Alkohol trinke.«
    »Es muss sein. Es ist ein besonderer Trank mit magischen Kräften, die deinen Geist nicht benebeln, dir aber dabei helfen, das zu tun, was ich von dir erwarte.«
    Jane riss die Augen auf, ihre Pupillen

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