Der Kuss des Verfemten
herab. Ihre Augen funkelten ihn kokett an. Er versenkte seinen Blick in ihren. Konstanze fühlte das letzte bisschen Abwehr erlahmen. Sie streckte die Arme nach ihm aus und zog ihn zu sich herunter. Seine Lippen waren wunderbar gefühlvoll, seine Hände streichelten ihren Körper, dass wonnevolle Schauer sie durchfuhren.
Er bemerkte plötzlich Tränen in ihren Augen und ein Schluchzen, das sich in ihre Erregung mischte. »Mein Kleines«, murmelte er an ihren Lippen. »Du hast großen Kummer.«
»Ja«, hauchte sie. »Ja, den habe ich.« In das Schluchzen hinein presste sie ihre Lippen fester auf seine, und er zog sie in die Arme. Er wusste, dass er die hauchdünne Schale gebrochen hatte. Das köstliche Fleisch der Muschel lag einladend vor ihm.
Er senkte sich zwischen ihre Schenkel und hörte ihr Seufzen. Sofort spürte er ihre Erfahrung, die gekonnten Bewegungen ihrer Hüften. »Möchtest du, dass ich dich glücklich mache?«, flüsterte er an ihrem Ohr.
»Liebe mich, bitte, liebe mich!« Ihre Hände massierten seine Schultern, während er sich aufreizend langsam in ihr bewegte. Er betrachtete mit gesenkten Lidern ihre feuchten, kirschroten Lippen, die langen, dunklen Wimpern, die ihre Augen beschatteten, vernahm die seufzenden, murmelnden Worte, die ihn forderten. Zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte er wieder Lust in seinen Lenden, das drängende Gefühl, sich mit einer Frau zu vereinigen. Er genoss einfach den Augenblick, saugte an ihren schwellenden Brüsten und streichelte sanft ihre langen Beine. Er befreite sie von ihrem Kleid und bedeckte ihren sich lustvoll windenden Körper mit seinem. Ihre heiße Haut rieb aneinander und bescherte Konstanze ungeahnte Wonnen. Wieder und wieder unterbrach er das Tempo ihrer Vereinigung, hielt sich zurück, um sie danach erneut auf die Höhen der Lust zu treiben.
Unablässig murmelten ihre Lippen heiße Worte, flüsterten, seufzten, vereinigten sich mit seinen Lippen, um danach zärtlich über die straffe Haut seines Halses zu gleiten. »Ah … ja … es ist traumhaft … komm … o mein Gott!«
Er stützte ihren zuckenden Körper bei jedem ihrer Höhepunkte, ohne sie danach verschnaufen zu lassen.
Konstanze war kaum noch bei Bewusstsein. Sie fühlte sich in einem unwirklichen Taumel aus einer fast unerträglichen Lust, einem über ihr zusammenschlagenden Gefühl der Leidenschaft und dem schmerzvollen Feuer in ihrem Schoß. Sie hatte jegliches Gefühl für Zeit und Raum verloren. Es gab nur noch diese unstillbare Begierde nach der Vereinigung mit diesem fremden Mann. Es war schier unglaublich, welche Beherrschung er seinem Körper auferlegte, um ihr diese Wonnen zu bereiten. Längst hatte sie keine Kraft mehr, seinen Bewegungen entgegenzukommen, aber er schien es auch nicht zu erwarten.
Er hatte seine Hände unter ihren Rücken gelegt und ihre Hüften leicht angehoben. Kleine, spitze Schreie entrangen sich ihrer Kehle, sie glaubte diese überwältigende Lust kaum noch ertragen zu können. Sie hörte ein Rauschen in ihren Ohren wie von einem Wasserfall, spürte ein heftiges Feuer durch ihre Adern jagen und glaubte ihren Körper in Auflösung begriffen. Als würde der Fremde sie mit seiner Glut durchdringen, sie überschwemmen mit flüssigem Metall, als würde sein Wille sich in ihr ausbreiten, so nahm er Besitz von ihr. Und sie ließ es willenlos geschehen, ergab sich seinem immer heftiger werdenden Rhythmus, bis grelle Blitze vor ihren Augen tanzten und ein erlösender Schrei aus ihrer Brust drang.
Er hielt ihren schweißnassen, sich in Ekstase windenden Körper umfangen. Es dauerte eine geraume Weile, bis ihre himmelhohe Erregung abflachte und einer tiefen Entspannung wich. Mit einer hilflosen Geste wollte sie etwas sagen, aber ihre Stimme versagte. Und plötzlich schüttelten wieder Schluchzer ihren Körper.
Er presste sie an sich. »Wein dich aus, mein Kleines, lass alles aus dir heraus, was dich quält.«
Eine salzige Sturzflut ergoss sich aus ihren dunklen Augen, sie weinte und weinte und wunderte sich, dass sich so viel Flüssigkeit in ihrem Körper befand, die mit aller Macht nach außen drängte. Sie fühlte sich beschützt und warm in seinen Armen, presste ihr Gesicht an seine feste Brust und sog den Geruch seiner Haut ein. Er hatte seine Beine um sie geschlungen und hielt sie wie in einem Kokon umfangen.
»Was hast du für Kummer?«, hörte sie seine leise, gurrende Stimme, die in seinem Brustkorb vibrierte.
»Er hat mich verraten«, schluchzte
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