Der Kuss des Verfemten
ebenso konzentriert und ernst. Er ließ seine Hände unter den Stoff ihres Kleides gleiten und berührte ihre weiße Haut. Wieder fuhr ein Zittern durch ihren Körper, das sie nicht unterdrücken konnte.
Er streifte das Kleid von ihren Schultern und ließ es zu Boden gleiten. Das dünne Leinenunterhemd lag eng an ihrem Körper. Er fuhr mit den Fingerspitzen darüber und ließ den zarten Stoff auf seine Sinne wirken. Dann beugte er sich vor und küsste den Ansatz ihrer Brüste.
Isabella legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Blind tastete sie nach seinem Körper, erfasste das einfache Wollhemd und zog den Schlitz vor seiner Brust auseinander. Dann fuhr sie mit den Händen unter das Hemd. Sie spürte das Zucken seiner Muskeln, dort, wo sie ihn berührte, am Bauch, auf der Brust, spürte die drahtigen Haare, die seine Haut überzogen, und die Brustwarzen, die sich unter ihren liebkosenden Fingern versteiften.
Dann schob sie das Hemd hoch und streifte es über seinen Kopf. Für einen Augenblick musste er sich von ihr lösen, und er griff Halt suchend in die Luft. In dem Augenblick der Blindheit, als sie ihm das Hemd über den Kopf streifte, fühlte er sich plötzlich unendlich allein, angstvoll, dass ihm ihre Gegenwart entschwand wie eine Fata Morgana. Er empfand eine Art Verlangen nach Isabella, das schmerzhaft in seinen Eingeweiden bohrte und gegen das er sich so vergebens gewehrt hatte. Er konnte sich nicht gegen etwas schützen, das aus seinem Innersten kam, aus der Tiefe seiner Seele. Er erschrak darüber, dass etwas von ihm Besitz ergriffen hatte, das er nicht mehr kontrollieren konnte.
Er streifte das dünne Hemd von ihren Schultern und umfasste ihre festen Brüste, die sich unter seinen Berührungen zusammenzogen. Mit den Lippen suchte er ihre kleinen, rosa Brustwarzen, und er ließ seine Zunge darum kreisen und darüberstreicheln.
»Bitte!«, keuchte sie, und sie kämpfte gegen die aufkommende Schwäche an, die ihre Glieder erfasste. Sie setzte sich auf die Kante des Bettes und beobachtete mit großen Augen, wie er den breiten Ledergürtel über seiner Hose öffnete und achtlos zu Boden fallen ließ. Er öffnete die derbe, enge Leinenhose, und Isabella streckte die Hände nach ihm aus, um ihm die Hose über die Hüften zu streifen. Erstaunt schaute er zu, wie sie die Initiative ergriff, ihn entkleidete und dabei keinen Blick von ihm ließ. Und er empfand keine Scham und sah auch keine in ihrem Gesicht. Warum sollten sie sich auch schämen für etwas, das außerhalb ihrer Macht lag? Nicht nur ihre Körper trieben zueinander wie zwei Seerosen, die der Sturm im Wasser peitscht, sondern auch ihre Seelen, ihre tiefsten Geheimnisse, die sich an die Oberfläche drängten und einer Vereinigung zustrebten.
Mit den Händen umfasste sie seinen erigierten Phallus und betrachtete ihn eingehend. Es war keine Neugier, es war das warme Gefühl der Vertrautheit zwischen ihnen, das ihr die Angst nahm. Es war das Körperteil des geliebten Mannes, das am innigsten war, das sie in sich aufnahm und das damit ein Teil von ihr wurde. Sie berührte es sanft mit den Lippen, streichelte mit der Zunge darüber, dass Martin erschauerte und die Augen schließen musste, um sich zu beherrschen. Er stöhnte auf und strich über Isabellas Haar. Sie blickte zu ihm auf, und ihre Augen wurden von tiefem Verlangen umschattet. Ihre Finger begannen den pulsierenden Phallus zu streicheln, das blonde Haar zu liebkosen, das ihn wie eine goldene Wolke umhüllte und an ihrer Wange kitzelte. Sie spürte, dass ihre Zunge ihm unsägliche Wonne bereitete und er sich nur noch mühsam beherrscht auf den Beinen halten konnte. Sie umschloss den glühenden Kopf des Gliedes mit ihren Lippen und saugte die Hitze in sich ein. Er bäumte sich auf und drückte mit den Händen gegen ihre Schulter.
Sie ließ von ihm ab, beugte sich zurück und stützte sich auf die Ellbogen. Sie betrachteten sich gegenseitig in ihrer Nacktheit, mit streichelnden Blicken, sättigten ihren Hunger aneinander und konnten sich doch nicht an ihren Körpern sattsehen.
Isabella schob sich weiter auf das Lager hinauf und streckte ihm ihre schlanken Beine entgegen. Er blieb stehen, doch sein Phallus schien ein Eigenleben zu bekommen und mit jeder Welle der Erregung, die durch seine Lenden schoss, wie eine Raubkatze vor dem Angriff zu zucken. Fasziniert betrachtete Isabella das Spiel seiner Lust, während ihre Zungenspitze erregt über ihre Lippen fuhr. Martin krümmte sich
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