Der Kuss des Verfemten
langen, schlanken Hände massierten ihren Rücken, kreisten lustvoll fordernd beidseits des Kreuzes, dass Gunilla aufstöhnte. Sie saugte immer noch an seinen Lippen, schmerzhaft und wild, wand ihren Körper in seinen Armen und presste ihre Brüste gegen ihn.
Abrupt riss er sich von ihr los und starrte sie wild an. »Was tust du, du Hexe?«, schrie er.
»Dich lieben«, keuchte sie und küsste ihn wieder. Unerbittlich saugte sie an ihm wie ein Vampir. Wieder und wieder rieb sie ihren Bauch an ihm, und sie spürte triumphierend, wie er die Beherrschung zu verlieren drohte. Mit einer Hand nestelte sie an seinem Gürtel, bis die Schnalle mit leisem Klicken aufsprang.
»Komm, machen wir es auf der Brüstung!«, hauchte sie mit kehliger Stimme. Hastig zerrte sie seine Hose auf.
Er wollte etwas antworten, doch sie verschloss seine Lippen wieder mit einem schmerzhaften Kuss, krallte sich an ihn und sprang auf seine Hüften. Ihre Beine umklammerten ihn, und sie hielt sich mit den Armen an seinen Schultern fest. Er war so überrumpelt von ihrer wilden Begierde, dass er sie instinktiv in die Arme zog und sich mit dem Rücken gegen die hölzerne Brüstung des Laubenganges lehnte. Sie klammerte an ihm wie ein kleines Äffchen und stemmte ihre Füße gegen das Holzgeländer. Er fand ohne sein Zutun den Eingang zu ihr und ergab sich ihren heftigen, fordernden Bewegungen. Sie hielt nicht einen winzigen Moment inne, um ihm keine Gelegenheit zum Verschnaufen zu geben. Er spürte die Begierde, die sich in der Mitte seines Körpers konzentrierte und nach Entladung lechzte. Sie bestimmte das Tempo, sie bestimmte, was mit ihm geschah! Vor seinen Augen drehte sich alles. Wie ein brodelnder Schlund verschlang ihr Körper seinen Phallus. Sie saugte ihn aus, mit ihren Lippen, mit ihrem Schoß. Er konnte sich nicht wehren. Sie hatte ihn überrumpelt!
Er wurde wütend, wollte aufbegehren. Gleichzeitig verspürte er den Höhepunkt ihrer animalischen Vereinigung unerbittlich herannahen. Unter Aufbietung all seiner Kräfte riss er seine Lippen von ihrem Mund los.
»Zum Teufel …« Gleichzeitig spürte er die Explosion seiner Lenden und brüllte gequält auf.
Gunillas Schrei war ein Schrei des Triumphes. In wilder Ekstase zuckte ihr Körper und saugte alles auf, was er ihr entgegenschleuderte. Sie verharrten ineinander, keuchend und bebend vor Wollust. Erst als seine Erregung nachließ, löste sie sich von ihm. Ihre Füße berührten den Boden, doch es kostete sie große Anstrengung, nicht dem Taumel nachzugeben und sich niederfallen zu lassen. Fassungslos starrte er sie an, hielt mit einer Hand noch den Saum ihres Rockes in der Hand. Seine Augen wanderten über ihre feuchten Schenkel, das sich kräuselnde dunkle Haar dazwischen, er verspürte den süßlichen Geruch der soeben vollzogenen Vereinigung.
Sie packte seinen Kopf und zog ihn wieder zu sich heran. Kurz und schmerzhaft küsste sie ihn. »Sag, dass das noch keine Frau mit dir gemacht hat«, röchelte sie.
Ohne eine Antwort abzuwarten, stieß sie ihn von sich, wandte sich um und lief eilig zu den Frauengemächern hinüber.
Rupert de Cazeville ließ sich gegen die Wand fallen und presste die Hände gegen seine pochenden Schläfen. Hasserfüllt blickte er auf sein erschlafftes Glied, dann zog er heftig die Hose hoch und schloss den Gürtel. Er tastete nach seinem Dolch an der Innenseite des Umhanges. Er würde ihn ihr bis zum Schaft ins Herz stoßen, wenn sie ihm die Truhe übergab!
*
Ritter Heinrich von Dürkenfeld und Gundram von Oxensal saßen auf ihren schnaubenden Rossen und fixierten sich über die Spitzen ihrer Lanzen hinweg. Ihre Visiere waren geschlossen, Schweiß rann ihnen in die Augen und verschleierte die ohnehin schon eingeschränkte Sicht auf den Gegner. Beide hatten bereits mehrere Kämpfe hinter sich. Heinrich von Dürkenfeld stieß fünf, Gundram von Oxensal sogar sieben Gegner aus dem Sattel.
Die Sonne brannte auf die Kämpfer herab. Die Schwere der Prunkrüstungen wollte sie zu Boden ziehen, die Luft unter den geschlossenen Helmen wurde knapp. Beide keuchten und kämpften gegen die Schwäche an. Dann richteten sie ihre Lanzen aufeinander. Eine gespannte Stille lag in der Luft. Dieser Kampf würde die Entscheidung bringen!
Verzweifelt rang Isabella die Hände. Was war geschehen? Wo war Ritter Michael?
»Mathilda, lauf schnell zu Meister Winfried und frag nach Michael von Drachenfels!« Sie schaute Mathilda flehend an.
»Um Gottes willen, Hoheit, das ist
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