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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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ein gefährliches Glitzern in seinen Augen zu sehen.
    »Mylady.« Er zog sich zurück.
    Nola schlenderte an ihm vorbei. Im ersten Stock stand die Tür zum Bankettsaal offen. Unter Daltons Aufsicht waren Amelia und zwei Mädchen dabei, ein weißes Tischtuch über einen immens langen Tisch zu breiten. Dalton war mit der Lage des Tuches nicht zufrieden, Sie mussten es vom Tisch wieder abnehmen und zusammenfalten. Nola sah, dass Amelia sie erblickte. Die Schottin überließ ihr Ende des Tischtuchs einem der Mädchen und kam zur Tür. Sie zog sie halb hinter sich zu, als sollte Nola nicht sehen, was im Ballsaal vor sich ging.
    »Was wollen Sie, Mylady?« Die höfliche Anrede fiel ihr sichtlich schwer. Sie gab sich kaum Mühe, freundlich zu sein, sondern zeigte ihre Verachtung gegenüber Nola unverhohlen.
    »Ich wollte sehen, wie weit die Vorbereitungen für das Bankett sind.«
    »Wir kommen hervorragend zurecht, schließlich machen wir das nicht zum ersten Mal. Der Earl hat Bankette gegeben, dagegen ist das heute eine armselige Veranstaltung.«
    »Warum so feindselig, Miss Amelia? Ist es Ihnen zu viel Arbeit, eine armselige Veranstaltung auszurichten? Oder liegt es daran, dass Sie nicht eingeladen sind? Ich könnte den Earl bitten, heute eine Ausnahme zu machen.«
    Amelia sah für einen Moment aus, als würde ihr das sehr gut gefallen, dann schüttelte sie entschieden den Kopf.
    »Oder erlaubt es ihr Vater nicht?«
    »Glauben Sie nicht, dass Ihre Anwesenheit etwas bedeutet. Sie sind aus dem Nichts gekommen, haben sich hier eingeschlichen. Gehen Sie nur wieder dahin, wo Sie hingehören, dann wären alle froh.«
    »Sie offenbar am allermeisten. Ich freue mich jedenfalls auf heute Abend.«
    »Passen Sie auf, dass Sie am Ende nicht enttäuscht sind. Werwölfe sind keine Wesen, mit denen Menschen Spielchen treiben können. Das weiß keiner besser als wir, die den Bluteid schwören, und Sie werden es noch lernen.«
    »Trotzdem gehört Rhodry nicht Ihnen.«
    Aus dem Ballsaal rief Dalton nach seiner Tochter, und Amelia huschte wieder hinein. Wer weiß, was sie sich sonst noch alles an den Kopf geworfen hätten.
    Nola hörte ein Geräusch hinter sich und drehte sich um. Brandon Hatherley stand am Treppenaufgang zum zweiten Stock. Als er sich seiner Entdeckung bewusst wurde, setzte er eine zerknirschte Miene auf. Wie lange hatte er schon dort gestanden und ihren Streit mit Amelia belauscht? Einige Zeit, so schien ihr.
    »Sie wieder?«
    »Heute scheinen wir uns dauernd über den Weg zu laufen, Mylady.«
    »Seltsam, dass wir uns zuvor noch nie begegnet sind.« »Wie viele Tage halten Sie sich auf Shavick Castle auf? Sind es vier oder fünf? Ich war abwesend — in Rudelangelegenheiten. Es musste weitergehen, nachdem uns Earl Rhodry genommen wurde.«
    »Jetzt ist er ja wieder da.«
    »Sehr wohl, Mylady. Und das haben wir nur Ihnen zu verdanken.« Er verneigte sich wieder leicht vor ihr. »Wir sehen uns heute Abend. Reservieren Sie mir einen Tanz.«
    Es war nicht als Frage, sondern als Forderung formuliert. Arroganter Wolf. Konnten sie nicht einmal denken, dass nicht jede Frau vor ihrem Charme in die Knie ging? Brandon Hatherley zwinkerte ihr noch einmal zu und stieg die Treppe ins Erdgeschoss hinunter.
    Zweimal an einem Tag trafen sie sich, zweimal an einem Tag sprach er sie an, und heute Morgen hatte sie sich im Park beobachtet gefühlt. Sollte das alles ein Zufall gewesen sein? Sie war geneigt, in dieser Zeit nicht an Zufälle zu glauben. Sie war felsenfest überzeugt, dass er ihr gefolgt war — schlimmer noch, dass ihr seit heute Morgen jemand auf den Fersen war. Ihr kam ein ungeheuerlicher Gedanke: Hatte Rhodry ihn abgestellt, um sie zu bewachen? Er hatte sie gebeten, die Burg und den Park nicht zu verlassen. War er der Meinung, sie müsse bewacht werden, damit sie seinen Anordnungen Folge leistete?
    Jane knickste. »Der Earl hat das für Sie anfertigen lassen. Es ist noch rechtzeitig fertig geworden.« Sie breitete ein Kleid auf dem Bett aus. Es bestand aus hellgelber, halbdurchsichtiger Seide, die mit kleinen Streublumen in einem um eine Nuance dunkleren Gelb bestickt war und wie ein Sonnenstrahl über die zerwühlte Decke floss. Dazu gehörte ein weißes Unterkleid, dessen Säume mit Spitzen eingefasst waren. Es gehörten außerdem weiße Strümpfe und ein Schultertuch aus dem gleichen Stoff wie das Oberkleid dazu. Es war ein Traum in Gelb und Weiß.
    Rhodry hatte sein Versprechen gehalten. Die Schneiderin musste die ganze

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