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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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will nur ins Dorf. Ich bin sicher, Miss Amelia fährt auch alleine hin.« Nola fand keine Erklärung, warum er sich so auffällig um sie bemühte. Wollte er Rhodry eifersüchtig machen, ihm sogar den Rang streitig machen? Sie wusste nur, dass sie sich besser nicht mit ihm einließ.
    »Nicht in diesen Tagen, Mylady. Bitte nehmen Sie meine Begleitung an. «
    »Sie wird niemandes Begleitung annehmen, außer meiner eigenen.« Auf einmal stand Rhodry neben ihnen. Das Haar zerrauft, als wäre er mit den Fingern immer wieder hindurchgefahren. Ein Halstuch flatterte lose um seine Schultern.
    »Rhodry.« Nola erster Impuls war, sich in seine Arme zu stürzen. Sie war froh, mit dem undurchsichtigen Brandon Hatherley nicht mehr allein zu sein. Gleichzeitig bedeutete das aber neue Hürden für ihren Plan.
    Brandon zog sich unter dem Blick seines Rudelführers zurück, versuchte noch ein Lächeln in Nolas Richtung, das reichlich schief geriet.
    »Nola, was ist in dich gefahren, Shavick Castle verlassen zu wollen, solange die Krakauer hier herumschleichen?«
    »Mr. Hatherley hat angeboten, mich zu begleiten.«
    »Als ob der etwas gegen ein Rudel Werwölfe ausrichten könnte.«
    »Ich wollte nur ins Dorf, die Leute besuchen. Ich kann nicht immer nur hinter dicken Mauern sitzen und so tun, als wäre alles schön.«
    An Rhodrys Schläfe schwoll eine Ader an, sein Blick verdüsterte sich, und Nola musste all ihre Willenskraft zusammennehmen, um sich nicht vor ihm zu ducken.
    »Du wirst jetzt genau das tun, was ich von meiner Seelenpartnerin erwarte.« Seine Stimme war nicht laut, aber schneidend kalt. Er packte sie am Handgelenk und zog sie mit sich über den Hof und in die Burg, am erstaunten Dalton vorbei, die Treppe hinauf und in ihr Zimmer.
    Seine Hand umklammerte ihren Unterarm wie eine Eisenfessel, und Nola blieb nichts anderes übrig, als neben ihm herzustolpern. In ihrem Zimmer stieß er sie von sich, dass sie zu Boden fiel. Sofort rappelte sie sich wieder auf und wollte zu einer wütenden Entgegnung ansetzten, als Rhodry sie anfuhr: »Ich dulde es nicht länger, dass du dich all meinen Anweisungen widersetzt und unvernünftiger bist als der jüngste Jungwolf. Du wirst jetzt hierbleiben, oder muss ich dich übers Knie legen und einschließen?« »Das wagst du nicht.«
    »Und ob.« Er kam näher.
    Nola wich zurück, stieß ans Bett und fiel. Er kam noch näher. Wollte er wirklich wahr machen, was er angedroht hatte? Er sah aus, als wäre er dazu wütend genug. Sie hob die Arme vor das Gesicht. Er packte sie, zog sie an sich, bog ihre Arme nach hinten und küsste sie. Sie wollte empört aufschreien, und er nutzte die Gelegenheit, seine Zunge in ihren Mund zu schieben. Er war viel zu stark für sie, und seine Lippen lagen viel zu fest auf ihren, als dass sie ihm ausweichen konnte. Dann verriet ihr Körper sie, denn ihre Lippen öffneten sich ohne ihr Zutun, und ihre Zunge begann das Spiel mit seiner, lockte und neckte. Ihr Körper wurde biegsam in seinen Armen und schmiegte sich an ihn. Rhodry ließ ihre Arme los, und wie von selbst schlangen sie sich um ihn, und als der Kuss nach Ewigkeiten endete, sehnte Nola sich nach mehr.
    Der Earl löste sich jedoch von ihr. »Du wirst nie mehr einen anderen küssen als mich. Und jetzt bleibst du hier.« Er strich ihr noch einmal über die Wange, und weg war er.
    Nola stand vor dem Bett und wusste nicht, wie sie sich fühlen sollte, was sie denken sollte. Mit der Rechten betastete sie ihre Lippen, auf die sich eben noch Rhodrys gepresst hatten; ihre waren geschwollen und empfindlich.
    Den ganzen Tag hatte sie ihr Zimmer nicht verlassen. Sollte Rhodry ruhig denken, er hätte sie gebändigt, dabei hatte sie einen Plan nach dem anderen geschmiedet und wieder verworfen. Geblieben war der Wille, mit Lord Sharingham Kontakt aufzunehmen. Wenn sie tagsüber nicht aus der Burg hinauskam, würde sie es in der Nacht versuchen. Um keinen Verdacht zu erwecken, ließ sie sich abends von Jane bedienen und bettfertig machen.
    Als eine Uhr in der Burg Zwei schlug, stand Nola wieder auf. Leise zog sie sich an und warf sich einen Umhang über. Die Tür zu der kleinen Kammer, in der Jane schlief, stand einen Spalt offen, und sie wollte die Zofe auf keinen Fall wecken. Mit einer Kerze in der Hand verließ sie das Zimmer. Auf dem Flur war alles ruhig, unter keiner der Türen schimmerte ein Licht durch.
    An der Treppe blieb Nola stehen und orientierte sich. Wenn sie hinunterging in die Haupthalle, bestand die

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