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Der Kuss des Werwolfs - 1

Der Kuss des Werwolfs - 1

Titel: Der Kuss des Werwolfs - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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auf, dass seine Zimmertür geschlossen wurde. Noch bevor er die Augen geöffnet hatte, wusste er, dass jemand im Raum war. Es war kein Werwolf und es war eine Frau, das verriet ihm ein intensiver Geruch nach Maiglöckchen. Kein Werwolf benutzte ein Parfüm, das die Nase derart malträtierte.
    Nola war zu ihm gekommen, war sein erster Gedanke. Er wisperte ihren Namen.
    Eine Gestalt mit abgewandtem Gesicht näherte sich dem Bett. Sie war von Kopf bis Fuß verhüllt, er erkannte kaum mehr, als dass sie auf zwei Beinen ging. Er schmunzelte. Wenn Nola die unbekannte Besucherin spielen wollte — nur zu. Dafür nahm er den Parfümgestank hin.
    Sie legte sich neben ihn, immer noch konnte er ihr Gesicht nicht sehen. Er wollte den Schleier fortzupfen, aber sie hielt seine Hände fest. Ihre eigenen steckten in Handschuhen. Mit einem Finger strich sie ihm über die Lippen. Der Geste haftete etwas Aufreizendes an.
    Er griff nach ihr, fand eine Öffnung in ihrer Verhüllung und stellte fest, dass sie darunter nichts trug. Er ertastete einen flachen Bauch, krauses Schamhaar. Seine Besucherin stöhnte. In Rhodry erwachte die Lust, endlich fanden er und Nola zusammen. Wenn er sie erst einmal besessen hatte … Wieder stöhnte sie, als seine Finger tiefer tasteten.
    Er riss sich das Nachthemd vom Leib. Dass dabei mehrere Knöpfe absprangen, bemerkte er nicht. Nackt lag er neben ihr, ein Bein quer über ihre gelegt. Er wollte ihre Verhüllung zurückschlagen, sie erlaubte ihm nur die Berührung ihres Unterleibes. Dafür ließ sie es zu, dass er ihre behandschuhten Finger um seinen erigierten Penis schloss. Sacht schob sie die Vorhaut hin und her.
    Der Maiglöckchenduft folterte ihn, verhinderte sein völliges Aufgehen in der Lust. Er musste ihr sagen, dass sie sparsamer mit dem Parfüm sein sollte — später, morgen. Er war bereit für sie, seit Jahrhunderten, da ließ er sich von Parfümgestank nicht aufhalten. Er tastete nach ihrer Scham, tauchte ein in ihre feuchte Wärme, massierte ihre Klitoris, spürte, sie war ebenfalls bereit für ihn. Sie stöhnte lauter.
    Rhodry erstarrte mitten in der Bewegung. So klang Nola nicht. Er hatte sie stöhnen hören. Es kam tief aus ihrer Brust, unverfälscht, während das eben triumphierend geklungen hatte. Wer war die Verschleierte? Er schlug den Umhang zurück und diesmal ließ er sich nicht von behandschuhten Händen aufhalten. Ein makelloser Frauenleib kam zum Vorschein, dunkles Schamhaar. Nolas war heller. Die Frau hatte sich versteift und ließ es widerspruchslos geschehen, dass er sich an ihren Schleiern zu schaffen machte.
    Schließlich lag Amelia vor ihm, nackt und mit Tränen in den Augen. Rhodry zuckte zurück, zog die Bettdecke über seine eigene Blöße. Enttäuschung und Wut schlugen in dunklen Wellen über ihm zusammen. Seine Kopfhaut prickelte, und seine Finger krümmten sich zu Krallen.
    »Wahnsinnige«, murmelte er tonlos, räusperte sich. »Was hast du getan?«
    Die Bettdecke um sich gewickelt, sprang er auf. Er musste mehr Abstand zwischen sich und die Tochter seines Butlers bringen. Ihre Haut schimmerte fahl im Mondlicht. Sie wirkte verletzlich, und das war gefährlich, ließ die Flammen seiner Wut höher züngeln. Er schaute sie nicht an, war jetzt dankbar über den Maiglöckchengestank, der seine Sinne verwirrte und die Verwandlung verhinderte.
    »Bedeck’ dich endlich.«
    »Mylord …« Ihre Stimmer zitterte, aber sie machte keine Anstalten, seinem Befehl Folge zu leisten. Dafür hörte er, wie sie sich über die Lippen leckte. Sollte das ein letzter verzweifelter Verführungsversuch werden? »Ich verzehre mich nach Euch, seit ich zwölf bin. Ich will Euch gehören, mit jeder Faser meines Seins. Nehmt mein Leben.« Sie hatte die Worte hastig hervorgestoßen.
    »Du redest Unfug.«
    Rhodry riskierte einen Blick zum Bett. Sie lag noch entblößt dort. Er erkannte jede Einzelheit ihres makellosen Leibs. Jeder Mann hätte frohlockt über das Angebot. Sein Penis hatte eigene Vorstellungen und pochte vor Verlangen, und dicht dahinter lauerte die Verwandlung. Ohne hinzusehen, überwand er die Distanz zum Bett und schlug den Umhang über ihren Leib zusammen. Danach zog er sich wieder ans Fenster zurück.
    »Ich werde dein Leben nehmen, aber anders, als du dir das denkst.«
    »Mein Leben gehört Euch. Ich weiß, dass Ihr kurz vor der Verwandlung steht, Mylord. Haltet Euch nicht zurück. Ich wäre froh, wenn Ihr mein Schicksal vollzieht. Liebt mich — einmal, ihr wünscht es doch

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