Der Kuss des Wikingers - Hill, S: Kuss des Wikingers - Viking in Love
ein.
»Vater, ich brauche ein Pferd.«
Und ich ein Horn mit Ale.
»Vater, ich habe einen Furunkel am Po.«
Und du erwartest, dass ich ... was tue?
»Vater, Aidan hat mich geschlagen.«
»Vater, ich hab Aidan nur geschlagen, weil er mir meinen Pudding weggenommen hat.«
Ich habe Kopfschmerzen.
»Vater, ich will ein Schwert.« Und das von dem erst fünfjährigen Angus.
Herrgott noch mal!
»Vater, du musst Piers' Windel wechseln.«
Nicht, wenn ich es verhindern kann!
»Vater, warum runzelst du die Stirn?«
Weil mir der Kopf platzt.
»Vater, wie alt muss ich sein, um ein Mädchen zu beschlafen?«, fragte der siebenjährige Oslac.
Was ... WAS sagte er da?
»Oslacs Zipfel ist eines Nachts ganz dick geworden«, informierte Kendrick ihn entzückt.
Wahrscheinlich musste er seine Blase leeren.
Oslac versetzte Kendrick für die Preisgabe dieses höchst privaten Umstands einen Schlag, was Kendrick dazu veranlasste, zurückzuboxen. Und schon wälzten sich die beiden in der schmutzigen Binsenstreu herum und machten sich noch dreckiger, als sie ohnehin schon waren.
Mit einem letzten Blick auf die wild durcheinanderredenden Kinder sagte Caedmon zu Gerard: »Wie lange haben sie nicht mehr gebadet?«
Gerard straffte empört die Schultern. »Mylord!« Gerard nannte ihn immer Lord, obwohl er keiner war. »Mylord, sie alle sind unversehrt am Leben!«
»Dann scheint ja alles in Ordnung zu sein. Und ich gratuliere dir zu diesem großartigen Trick ... sie mit einem Pfiff zur Ordnung zu rufen, meine ich.«
»Ich arbeite noch daran«, murmelte Gerard.
Caedmon grinste.
Gerard, dessen Haare in den vergangenen Monaten noch grauer geworden waren, erwiderte das Grinsen nicht. Anscheinend hatte er Gerard beleidigt, als er ihm neben seinen anderen Pflichten auch noch die Beaufsichtigung der Kinder aufgetragen hatte. Aber irgendwie würde er den alten Herrn schon wieder besänftigen.
Nachdem Caedmon Beth auf die Wange geküsst hatte, setzte er sie ab.
Und nun zu Vater Luke.
Caedmon klopfte an die Tür der Kapelle.
Keine Antwort.
»Vater Luke!«, brüllte er. »Öffnet die Tür! Ich bin's, Caedmon. Ihr könnt jetzt herauskommen.«
Noch immer rührte sich nichts.
Caedmon schnaubte ungeduldig und trat gegen die Tür. Einmal. Zweimal. Dreimal musste er zutreten, bevor sie aufsprang. Der Geruch, der ihm entgegenschlug, war unerträglich. Und dann sah er Vater Luke auf seinem Gebetsstuhl knien. Mausetot. Vermutlich war er schon vor Wochen gestorben, aber niemand hatte sich die Mühe gemacht, nach ihm zu sehen, da alle geglaubt hatten, er verstecke sich.
»Jemand soll den Priester begraben! Sofort!«
Gerard und mehrere Diener kamen herbeigelaufen. Sie hielten sich die Nase zu, weil der Verwesungsgeruch kaum zu ertragen war.
Himmeldonnerwetter! Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen? Bevor noch jemand, Erwachsener oder Kind, ihn mit irgendwelchen Forderungen behelligen konnte, ging Caedmon fluchend in den großen Saal und brüllte: »Wo ist das Bier?«
Woraufhin seine Männer in schallendes Gelächter ausbrachen und zurückbrüllten: »Willkommen daheim, Caedmon!«
Dann glitt er auf etwas Weichem in den Binsen aus und fiel beinahe auf seinen Allerwertesten.
Woraufhin seine Männer aufs Neue schallend lachten und noch einmal schrien: »Willkommen daheim!«
* * *
Hier würde sich jemand einiges von ihr anhören müssen ...
Das Erste, was Breanne am nächsten Tag - nach einem langen, nächtlichen Ritt durch die Berge und Täler Northumbrias - beim Betreten des Rittersaals von Larkspur bemerkte, war der nahezu unerträgliche Gestank. Als Zweites fielen ihr die vielen Kinder auf, die wie junge Hunde umhertollten. Das Dritte war die große Anzahl halb gegessener Äpfel, die auf den langen Tafeln lagen, die nach der letzten Mahlzeit eigentlich hätten abgeräumt sein müssen. Und als Viertes stellte sie fest, dass von den anwesenden Erwachsenen einige offenbar noch ihren Rausch ausschliefen und dass die, die wach waren, untätig herumsaßen. Zumindest die Bediensteten hätten um diese Zeit - es war Mittag - schon fleißig bei der Arbeit sein müssen.
Breanne und ihre Schwestern hatten Larkspur vor einer guten Stunde erreicht, und es hatte sie einige Überredungskunst gekostet, die Wachen dazu zu bringen, ihnen Einlass zu gewähren. Ein Wachposten, der in die Burg gegangen war, um die Erlaubnis seines Herrn einzuholen, war mit hochrotem Gesicht zurückgekommen und hatte gesagt, er könne ihn nirgends finden.
Wie
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