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Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des Wolfes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Johnson
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schmerzte. Aber sie wollte mehr, viel mehr. Sie wollte unwiderruflich ein Teil von ihm sein, sich ganz mit ihm vereinigen. Es war purer Instinkt, der sie leitete, und er gewann die Oberhand über Schmerz und Furcht.
    Wolfer stieß ein zittriges Lachen aus. »Ich versuche es ja. Aber es ist … ich kann nicht … Leg die Beine um meine Taille, Süße.«
    Sie tat, wie ihr geheißen, spreizte die Schenkel noch weiter und verschränkte die Beine über seinen Hüften, sodass er noch stärker gegen sie gepresst wurde … und es tat weh. Unwillkürlich zuckte sie zusammen.
    Er hob den Kopf. Im Sonnenlicht, das durch die nördlichen Fenster in den Raum fiel, konnte er ihr verzerrtes Gesicht klar und deutlich erkennen. »Es tut mir leid, Alys. Es geht nicht anders.« Der Gedanke, ihr Schmerzen zufügen zu müssen, lastete bleischwer auf ihm. »Weißt du noch, wie du, als du acht oder neun warst, im Frühling einmal in den Pawna-Fluss gesprungen bist, obwohl das Wasser so kalt war, dass es dir einen Schock versetzt hat?«
    Von seinen Worten abgelenkt runzelte Alys leicht die Stirn und nickte dann, als die Erinnerung zurückkam. Sie war neun gewesen und er und sein Zwilling vierzehn. Saber hatte Wolfer herausgefordert, Wolfer sie, und sie war am ersten warmen Frühlingstag in das eiskalte Wasser gesprungen, damit Wolfer sie für ihre Tapferkeit bewunderte.
    »Wir werden jetzt gemeinsam in diesen Fluss springen«, warnte Wolfer sie, verlagerte sein Gewicht auf die Knie und einen Ellbogen und schlang den anderen Arm um ihre Hüften, sodass es kein Entkommen mehr gab. Er küsste sie noch einmal, dann blickte er in ihre vertrauensvollen grauen Augen. »Jetzt sofort.«
    Im nächsten Moment stieß er hart in sie hinein. Ihr Gesicht verzerrte sich erneut, ihr Mund öffnete sich – aber nur ein kaum hörbarer Laut entrang sich ihrer vor Schmerz zugeschnürten Kehle, nicht der qualvolle Schrei, mit dem er gerechnet und für den er sich gewappnet hatte.
    Einen Herzschlag später glätteten sich ihre Züge und wurden seltsam ausdruckslos, sie atmete ruhig und gleichmäßig, und ihr Blick war nicht auf ihn, sondern auf irgendeinen Punkt hinter seinem Ohr gerichtet. Keuchend versuchte Wolfer zu verhindern, dass sein Körper explodierte, bevor er sicher sein konnte, dass sie bereit war, das Gefühl, ihn tief in sich zu spüren, zu genießen. Ihr Vergnügen war wichtiger als das seine, auch wenn er kaum noch an sich halten konnte.
    Der Schmerz ebbte langsam ab, als Alys ihn mit der Disziplin unter Kontrolle brachte, die sie sich in all den Jahren unter der Fuchtel ihres Onkels anerzogen hatte – sie ignorierte ihn einfach. Wolfer drang etwas tiefer in sie ein, als sich die Muskeln ihrer Schenkel langsam entspannten und sie die Beine weiter spreizte. Sie verspürte ein scharfes Brennen, das aber längst nicht so schlimm war wie der Schmerz, den sein erster Stoß durch ihren Körper geschickt hatte.
    Zärtliche Lippen streiften ihre eigenen, ihre Wangen, ihr Kinn, ihre Stirn und ihre Lider. Sie spürte, wie Wolfers Herz in seiner Brust schlug. Ein Schweißfilm überzog die Schultern unter ihren Fingern, als er so still wie möglich in ihr verharrte. Er war groß und hart, schien mit ihr verschmelzen zu wollen … und als der Schmerz weiter nachließ, kehrte die Lust zurück. Ihr Körper verlangte eindeutig nach mehr. Sie hob die Knie ein wenig an, was ihm einen Laut entlockte, der für einen Atemzug zu laut und für ein Stöhnen zu leise war. Wolfer gab ihre Hüfte frei und hob den Arm über ihre Schultern, wobei er versuchte, sich möglichst nicht in ihr zu bewegen, umfasste ihren Kopf mit beiden Händen und stützte sich auf einen Ellbogen, um sie nicht mit seinem Gewicht zu belasten. Alys schlug die Augen auf. Sie wollte wissen, warum er sich nicht mehr regte.
    »Ist es sehr schlimm?«, fragte Wolfer mit gepresster Stimme. Er konnte vor Verlangen kaum noch atmen. Nach einer kurzen, nachdenklichen Pause schüttelte sie leicht den Kopf, und er küsste sie auf die Lippen, lehnte seine Stirn gegen die ihre und schloss die Augen. »Kannst du mir verzeihen, Alys?«
    »Ich liebe dich, Wolfer.«
    Ihr Flüstern war seine Absolution – sein Freispruch; alles, was sich ein Mann in seiner Lage wünschen konnte und mehr, denn in diesen vier Worten lag nicht nur Verzeihen, sondern eine ganze Welt. Unglaublich erotische Worte angesichts des Umstands, dass er von ihrem weichen Fleisch umschlossen wurde. Er spürte, wie er noch stärker anschwoll, drang

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