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Der Kuss Im Kristall

Der Kuss Im Kristall

Titel: Der Kuss Im Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Ranstrom
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würde. Wie Zoe bezahlen würde für jede Sekunde, die er in Unfreiheit verbringen musste, für jeden Peitschenhieb, für jeden Tag, den Hamish und Maeve nicht mehr erlebten. Robs Ziel war es immer gewesen, ihre Einkommensquelle zu zerstören, sie dazu zu zwingen, mit den Vorhersagen aufzuhören, England zu verlassen und nach Frankreich zurückzukehren. Doch jetzt war alles anders.
    Alethea war eng verbunden mit Menschen, die er schätzte. Grace und Lady Sarah Travis würden es ihm niemals verzeihen, wenn sie meinten, er hätte ihr ein Leid zugefügt. Douglas wäre außer sich, wenn er seiner neuen Angebeteten Grund zur Trauer gäbe. Und das würde sich nicht vermeiden lassen – Dianthe würde leiden, wenn er Alethea bloßstellte.
    Rob hörte auf, hin und her zu laufen, und sah sie an. Sie hatte sie Stirn gerunzelt, während sie versuchte, eine Antwort auf seine Frage zu finden. Vielleicht brauchte sie ein wenig Hilfe. „Wenn du mir nicht verraten willst, was du getan hast, um solchen Hass auf dich zu ziehen, Alethea, kannst du vielleicht darüber nachdenken, welche der vielen Personen, die ein Motiv hätten, dich angegriffen haben könnte.“ Ihre Augen schienen einen Moment lang aufzuleuchten. Er war froh, dass sie noch immer etwas Feuer in sich hatte. Das hier sollte nicht zu einfach werden.
    „Ich habe keinen Schimmer, McHugh. Der Schleier war über mein Gesicht gefallen, und ich konnte nichts erkennen. Vermutlich hätte es jeder sein können, der wusste, dass ich heute hier bin. Nach allem, was ich weiß, hättest sogar du es sein können.“
    „Wäre ich es gewesen, würden wir nicht dieses Gespräch führen, Alethea. Wäre ich es gewesen, befändest du dich jetzt schon auf halbem Wege zur Hölle.“
    Bei dieser halbherzigen Drohung schenkte sie ihm ein mattes Lächeln. „Es gibt Momente, McHugh, da glaube ich sogar, dass du es warst. Schließlich war es ja sehr praktisch für dich, gerade rechtzeitig gekommen zu sein, um den Angreifer zu vertreiben. Wie günstig für dich, mich allein und verletzlich zu finden, damit du dich rächen könntest.“
    Dieses Mädchen! Lachend schüttelte er den Kopf. „Nein, Alethea. Das war keine Rache. Das war nur ein Vorspiel. Meine Rache wird weitaus interessanter sein.“
    Sie wirkte keineswegs eingeschüchtert. „Streng dich an. Es kann nicht so schlimm sein, wie ich es mir vorgestellt habe. Dennoch bist du der Einzige, den ich kenne, der mir Böses will. Und ich bin noch nicht ganz davon überzeugt, dass du es nicht doch warst.“
    „Wie dem auch sei, wir sollten woanders suchen. Ich habe allen Grund zu glauben, dass dein Angreifer zugleich auch Eloises Mörder ist.“
    „Abgesehen von zertretenen Spuren im Schnee – warum?“
    Einen Moment lang zögerte er, dann griff er in seine Jackentasche und zog noch einen der Rabenknöpfe heraus. Er streckte die Hand aus, damit sie ihn ansehen konnte. „Das lag neben ihrer Leiche.“
    Alethea machte große Augen und hob eine Hand an die Kehle. „Ein – ein Rabe? Was bedeutet das, McHugh?“
    „Er gehört mir. Da beabsichtigt jemand, die Behörden zu mir zu führen. Jemand will, dass ich hänge.“
    „Was also hast du getan, dass man dich umbringen will?“, fragte sie herausfordernd.
    Er lächelte. „Soweit ich informiert bin, wünscht halb London meinen Tod. Aber bisher hat es niemand gewagt.“
    Alethea schwang sich aus dem Bett und unternahm einen Versuch, sich hinzustellen. Er streckte die Arme aus, um sie zu stützen, doch sie wich zurück und setzte sich wieder. Diese Reaktion zeigte ihm besser als alle Worte, wie es um sie stand. Nach einer Weile erhob sie sich wieder und begann, den kleinen Tisch und die beiden Stühle umzudrehen. Dann sank sie auf die Knie, und er eilte an ihre Seite. „Was …“
    „Wenn dir die Schuld an diesen Morden in die Schuhe geschoben werden soll, McHugh, und der wahre Mörder mich hatte umbringen wollen, dann hat er möglicherweise vorhin einen Hinweis hier gelassen, oder?“
    Er bewunderte ihren Scharfsinn. Dann begann auch er auf allen Vieren, jedes Stück des runden Flechtteppichs abzusuchen.
    Schließlich stieß sie einen Schrei aus und kroch zu der Ecke neben dem Schrank. Sie hockte sich hin und hielt einen kleinen runden Gegenstand hoch. „Zum Beispiel so etwas?“
    Ihm wurde wieder übel, als er in Aletheas Hand noch einen seiner Rabenknöpfe erkannte. Jemand hatte versucht, sie umzubringen, und er sollte dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Er war nicht sicher, was von

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