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Der Kuss

Der Kuss

Titel: Der Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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dem stürmischen Begehren, dann ergriff er den harten, längst an die Luft gesetzten Penis seines Freundes. Wetzen, Schnaufen, Stöhnen, Klatschen, Grunzen, dazwischen das Surren der Fliegen, von der Straße her Autos, vom Spielplatz Kindergeschrei, und über alldem das Dröhnen sengender Hitze. Mit unterdrückten Schreien, eher ein Ächzen und Wimmern, kam es ihnen, spritzen sie ihre klebrige Lust auf den Bauch ihres Liebsten.
    Lukas ließ sich ermattet gegen Michael kippen, keuchend, Stirn an Stirn, sie verweilten Sekunden oder eine Ewigkeit, Zeit hatte keine Relevanz. Da näherten sich Schritte. Stimmen. Es waren zwei ältere Frauen – dieselben, die im Waschkeller bereits gestört hatten. Sie wackelten eifrig plappernd zu den Müllcontainern, ihre Pantoffeln schlurften über den Asphalt und machten bei jedem Schritt ein schmatzendes Geräusch.
'Flap, flap, flap'
. Hektisch schlossen Lukas und Michael ihre Hosen und stoben auseinander.
    Mit nervtötend übertriebener Höflichkeit half Lukas den schnatternden Gänsen, den Müll zu entsorgen. Michael beobachtete, noch ganz benommen, dieses in seinen Augen skurrile Schauspiel. Noch immer spürte er die Hände dieses Kerls überall auf seinem Körper und die Reste des Orgasmus umspülten sein Hirn, machten ihn träge. Lukas dagegen bewegte sich flink, schäkerte mit den alten Weibern, brachte sie zum Lachen. Nichts an ihm wies darauf hin, dass er vor wenigen Sekunden sein Sperma gegen Michaels Bauch gepumpt hatte, und auch an seinem eigenen frisches klebte. Nicht einmal der Schweiß verriet, was sie eben hier zwischen den Mülleimern getrieben hatten – es war so heiß, dass jeder klatschnass geschwitzt war, der sich um diese Tageszeit im Freien aufhielt.
    Als die Damen endlich abzogen konnte Michael wieder einigermaßen klar denken. Lukas lächelte ihm zu, als habe er eine unangenehme Pflicht mit Bravour gemeistert und schlenderte, mit unternehmungslustigem Funkeln in den Augen, auf ihn zu.
    In Michaels Kopf tobten unwillkommene Gedanken: Würde Lukas nachher wieder hoch gehen, zu seiner – schwangeren Freundin? Oder würde er sich wieder irgendeinen tätowierten Kerl in die Wohnung holen, um ihn zu ficken oder sich ficken zu lassen? Durfte ein anderer Kerl an Lukas' Hintern? Die Vorstellung, dass sich dieser drahtige, gefährlich wirkende Typ ficken ließ, kam Michael unrealistisch vor. Eifersucht kochte hoch, und der widerliche Gestank, die lästigen Fliegen, die unerträgliche Hitze, feuerten den Unmut weiter an.
    Lukas lächelte, blickte Michael zugleich liebevoll wie auch hungrig an, fast so, als wolle er gleich weitermachen, wo sie eben aufgehört hatten. Er legte seine Hände auf Michaels Taille, Stirn an Stirn, schloss seine Augen und schnurrte: „Ach, Michael.“
    Er ließ die Handflächen an Michaels Seiten höher gleiten, stöhnte leise und stupste mit seiner Nasenspitze sanft gegen die seines Freundes. Er verströmte so viel Zuneigung, legte so viel Zärtlichkeit in diese Berührungen, dass Michael am liebsten alles verziehen hätte, alles vergessen, sich der Illusion hingegeben, sie wären ein sich innig liebendes Paar.
    Aber das waren sie nicht!
    Michaels Kopfkino zeigte ihm, ungebeten, die ziemlich erschütternde Vision einer möglichen Zukunft:
    – In Lukas' Wohnung waberten dichte, blaugraue Rauchschwaden – Lu stand hochschwanger am Herd, rührte mit der einen Hand in einem Topf, trug ein Baby auf dem anderen Arm. Sie hatte eine Zigarette lässig im Mundwinkel hängen und riesige Lockenwickler auf dem Kopf. Ein Kleinkind tapste durch die Gegend und spielte glucksend mit leeren Bierdosen. Lukas säuselte zu Michael, „komm“, und bugsierte ihn Richtung Bett, auf dem sich der tätowierte Kerl bereits mit einer riesigen Erektion splitternackt räkelte, ihm lüstern zuzwinkerte und die Arme ausbreitete. –
    Michael schloss die Augen, schüttelte das düstere Bild ab und stieß Lukas unsanft von sich. Dieser ließ sich gar nicht so leicht wegschubsen, ging geschmeidig mit der Bewegung mit, als wäre das nur eine heftigere Form der Zuwendung, und schmiegte sich sofort wieder an Michael. Als habe er nicht im Geringsten begriffen, dass das eben eine Abfuhr hatte sein sollen, neigte Lukas den Kopf und legte seine weichen Lippen sanft auf Michaels Mund. Sinnlich neckend, bald fordernd, knabberte und saugte er an Michaels Lippen, eroberte ihn mit der Zunge. Das war so sehr das, was Michael wollte, dass er den Kuss nur zu gern erwiderte.
    Vielleicht

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