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Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister

Titel: Der lächelnde Mörder - Gyllander, V: Der lächelnde Mörder - Somliga linor brister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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dieser Schmetterling hier den ganzen Winter verschlafen hat?«
    »Wieso verschlafen? Sterben Schmetterlinge denn nicht im Herbst? Wovon redest du eigentlich?«
    »Ich habe nur laut nachgedacht. Was machst du gerade?«
    Er wandte sich zu Levin um.
    »Ich schaue mir gerade einen Handabdruck von einem Einbruch an. An dem kann Nahid ein wenig üben. Mal sehen, ob sie ihn im AFIS findet.«
    »Macht sie Fortschritte?«
    »Ja. Sie ist sehr ehrgeizig.«
    »Wo kommt sie eigentlich her?«
    »Von der Uni.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Sie ist Schwedin, was glaubst du denn?«
    »Hör schon auf.«
    »Aus dem Iran.«
    »Aha«, meinte Holtz mit abwesendem Blick. Der Laptop, den er am Morgen mitgebracht hatte, lag auf dem Tisch. Das Gerät war noch zugeklappt. Holtz hatte von seinem nächtlichen Besuch bei Jensen erzählt und davon, wozu der Laptop verwendet worden war. Jetzt trommelte er leise mit den Fingerspitzen darauf.
    »Was meinst du? Soll ich ihn direkt den Computerspezialisten übergeben oder vorher noch dem Ermittlerteam zeigen?«
    »Hast du ihn beschlagnahmt?«
    »Nein, geliehen.«
    Beide wussten, dass das einer Lüge oder zumindest einer Unwahrheit sehr nahe kam.
    Sie antwortete nicht, wusste nicht, welche Antwort er von ihr erwartete.
    Holtz erhob sich, als wäre ihm gerade eine Idee gekommen. Er nahm den Laptop in die eine Hand. Er war recht leicht.
    »Ich gebe ihn bei den Computerleuten ab. Für kriminaltechnische Auswertungen sind doch wir zuständig, oder?«
    Levin antwortete immer noch nicht. Das war Holtz’ Entscheidung, nicht ihre. Falls sich herausstellen sollte, dass der Computer wichtige Informationen enthielt, konnte es Probleme geben, weil er nicht formell beschlagnahmt worden war. Ein Beweismittel war allerdings immer ein Beweismittel, ganz gleichgültig, wo es herkam, und das wussten sowohl Polizei als auch Strafverteidiger. Aber die Anwälte waren in letzter Zeit immer schwieriger geworden und forderten lückenlose Dokumentation.
    Holtz klemmte den Computer unter den Arm und begab sich in die fünfte Etage.
    Dezernat für Internetkriminalität, lautete der hochtra bende Name für eine Handvoll Leute, die vielfältigen Aufgaben nachging. Es war unbegreiflich, dass sie überhaupt etwas ausrichteten, denn in dem winzigen, mit Computern, Monitoren, Kabeln und Tastaturen angefüllten Büro war fast nie jemand anzutreffen. Ständig waren sie auf Fortbildung oder bildeten andere fort.
    Holtz hatte jedoch Glück. Ganz hinten ragten hinter einem Server zwei Beine hervor.
    »Hallo!«, rief er zu den beiden Beinen hinüber, die zum Leben erwachten.
    Das dazugehörige Gesicht tauchte auf.
    »Hallo, Holtz? Schaust du dich mal wieder im Slum um?«, fragte Jerzy Mrowka, der Chef der Abteilung.
    Es roch nach Elektrogeräten und Staub.
    »Warum kriechst du auf dem Fußboden herum? Hast du was verloren?«
    »Nein. Irgendwo war ein Wackelkontakt, aber jetzt müsste alles funktionieren. Ich vermute, dass du nicht hier bist, um uns einen Höflichkeitsbesuch abzustatten?«
    »Nein. Ich brauche Hilfe«, erwiderte Holtz.
    »Da bist du nicht der Einzige«, meinte Mrowka und lachte. Holtz mochte ihn. Das war immer so gewesen. Mrowkas unerschütterliche gute Laune färbte ab.
    »Kannst du mir ein paar gelöschte Dateien wiederherstellen?« Holtz hielt ihm den Laptop hin.
    »Meine Güte. Das ist lange her, dass ich zuletzt so einen gesehen habe.« Mrowka lachte erneut.
    »Der ist erst vier Jahre alt, höchstens fünf.«
    »Eben. Was genau brauchst du?«
    »Irgendwo gibt es ein Register mit Namen und Fotos. Allerdings gelöscht.«
    Jerzy Mrowka sah aus, als müsste er gleich niesen, wahrscheinlich bahnte sich jedoch nur das nächste Lächeln an.
    »Ich dachte, du hättest mir etwas Kniffligeres anzubieten. Falls jemals etwas in dieser Antiquität gespeichert war, müsste es noch vorhanden sein. Dinge effektiv löschen kann man nur, indem man die Festplatte herausnimmt und vernichtet oder sie mit einem speziellen Programm überschreibt. Aber diese Programme besitzt wirklich nicht jeder. Bis wann brauchst du die Sachen?«
    »Möglichst bis gestern.«
    »Also wie alle anderen. Aber bei dir mache ich eine Ausnahme. Sei so nett und schreib mir auf einen Zettel, wonach ich suchen soll«, sagte Mrowka und grinste.
    Die Linien verliefen in Wellen, änderten die Richtung, drehten nach oben oder unten ab. Kleine grüne Kreise waren wie zufällig über den Monitor verstreut.
    »Die Rechner leisten Phantastisches, aber am Ende muss dann

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