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Der Lächler

Der Lächler

Titel: Der Lächler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wunderbares Wochenende«, sagte er mit einem Blick auf seine Uhr.
    Wir wußten Bescheid. Sir James hatte das Gespräch beendet, wir waren entlassen, und er reichte uns zum Abschied die Hand, wobei er uns Jagdglück wünschte.
    »Horrido!« sagte ich nur, als ich das Büro verließ und Suko bereits im Gang stehen sah.
    Er grinste. »Alles klar?«
    »Fast. Wir kennen die Mitglieder nicht persönlich, hat Sir James gesagt, aber es wäre möglich, daß uns zwei Namen bekannt sind.«
    »Krommow und Tacharin.«
    »Zum Beispiel.«
    Suko rieb seine Hände. »Dann würde ich sagen, daß wir es packen. Oder hast du was dagegen?«
    »Wie käme ich dazu? Außerdem wird uns ein Wochenende in der Natur gut zu Gesicht stehen, da hat Sir James schon recht.«
    »Fühlst du dich denn als Jäger?«
    »In diesem Fall schon. Aber mehr wie jemand, der Jagd auf zweibeinige Beute macht…«
    »Die dann Onopko heißt.«
    »Ich kann nicht widersprechen…«
    ***
    Der Lächler war glücklich, denn er hatte das richtige Versteck gefunden.
    Zuerst aber war die Vergangenheit zurückgekehrt. In seinem Kopf hatte sich das gespeicherte Wissen wieder gelöst, und er hatte es praktisch wie ein Programm abfahren können.
    Da war Information zu Information zusammengekommen, und es hatte sich ein Bild hervorgeschält, das vor seinen Augen schwebte.
    Er wußte plötzlich, wo er hinzugehen hatte. Es gab einen Ort, an dem man ihn erwartete. Der Ort lag einsam. Er war von Wäldern und Wiesen umgeben, aber auch von kleinen Flußarmen und Bächen. Kleine Seen und Teiche gab es dort ebenfalls, wobei die Ufer von Schilfgürteln umgeben waren. Den Ort zu finden, würde ihm keine Schwierigkeiten bereiten, es war für ihn nur wichtig, den richtigen Weg zu finden, um letztendlich in ihrer Nähe zu sein.
    Daß er ihnen schon nähergekommen war, spürte er sehr deutlich. Ihre Gedanken konnten sie nicht mehr von den seinigen trennen. Sie waren seine Väter, und Familien gehörten schließlich zusammen. Als er daran dachte, mußte er lachen, und zwar so laut, daß die Gäste am Nachbartisch des Schnellrestaurants die Köpfe hoben und zu ihm hinüberblickten.
    Er starrte sie nur einmal an, dann schauten sie wieder weg. Diese kalten Augen hätten besser zu einem Toten gepaßt. Bei einem Lebenden wirkten sie fremd.
    Onopko hatte von einem Hamburger wohl schon gehört, das Verspeisen einer derartigen Mahlzeit war für ihn eine Premiere. Er öffnete den Mund, dann biß er hinein. Er kaute auf dem weichen Zeug herum und aß, ohne zu schlucken. Aus dem Pappbecher stürzte er die Cola in seinen Rachen, und die im Becher rutschenden Eiswürfel klickten gegen sein mächtiges Gebiß, dann stellte er ihn wieder hin. Satt war er nicht. Es gab Tage, da konnte er wahnsinnig viel essen. Heute war solch ein Tag, aber der Hamburger hatte ihm nicht geschmeckt, und so verzichtete er auf einen zweiten.
    Er verließ das Restaurant, blieb stehen und schaute sich den Trubel an.
    Er wußte, daß er aus der großen Stadt heraus mußte. Der Zwang zog ihn nach Westen, hinein in die Natur, deim nur dort würde er sein Ziel auch finden.
    Er besaß noch etwas Geld, allerdings nicht genug, um mit dem Zug fahren zu können. Deshalb hatte er sich für eine andere Möglichkeit entschieden.
    Ihm war vieles beigebracht worden. So kannte er sich mit westlichen oder japanischen Automarken aus, und es bereitete ihm keine Mühe, sich einen fahrbaren Untersatz zu besorgen. Den Honda fand er in einer Seitenstraße, wo soeben ein junger Mann ausstieg.
    Die Passanten kümmerten den Lächler nicht. Wenn er handelte, war er schnell wie eine Schlange, die nach Beute stieß. Den jungen Mann überraschte er, als dieser soeben seinen Autoschlüssel einstecken wollte. Der Fahrer sah die Faust nicht einmal. Er spürte nur einen irrsinnigen Schmerz in seinen Nacken, der ihn regelrecht vibrieren ließ, dann brach er zusammen und wurde von dem Lächler aufgefangen.
    Sekunden später hielt Onopko den Schlüssel in der Rechten und hatte den Bewußtlosen unter dem Lastwagen, der vor dem Honda parkte, geschoben.
    Onopko mußt sich ducken, als er einstieg. Der Wagen gehörte zwar zur Mittelklasse, ihm aber war er zu eng, und so stellte der Lächler den Sitz weit zurück und arbeitete zudem an der Rückenlehne. Jetzt kam er einigermaßen zurecht.
    Er mußte nur aus der Parklücke heraus, was nicht so einfach war. Doch mit der eiskalten Gelassenheit eines Killers schaffte er auch dies. Ein Blick auf die Tankanzeige bewies ihm, daß

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