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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Scheiben des Mondeo. »Weißt du eigentlich schon, wo wir unseren MK-Laden aufmachen?«
    Frank überlegte nur kurz und zeigte dann auf ein Gebäude neben der Pfarrkirche. »Wir werden die Mordkommission vorerst drüben in dem alten Rathaus unterbringen. Das Haus steht schon länger leer. Ich vermute, die Stadtverwaltung muß nur die Heizung wieder hochfahren, denn, soviel ich weiß, soll das alte Rathaus demnächst verkauft werden. Natürlich müssen auch noch ein paar Telefonleitungen für Fax und PC geschaltet werden.«
    In Frank kamen mit einem Mal Erinnerungen hoch. »Mir fällt gerade ein, in dem Haus war früher auch mal eine Polizeiwache untergebracht. Aber die ist schon längst nicht mehr besetzt. Komm, jetzt fahren wir erst mal zu van den Hövel.«
    »Warte, sag mir erst, was du über die ganze Sache hier denkst.«
    »Ist doch noch viel zu früh. Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Wir können, glaube ich, von einem Gewaltverbrechen ausgehen. Wir werden wohl oder übel die Obduktion abwarten müssen. Tatortspuren scheint es ja auf den ersten Blick keine zu geben. Zumindest hier nicht. Was wir haben, ist das Handy. Und die Aussage von meinem Schulfreund.«
    »Nicht gerade viel, aber immerhin ein Anfang.« Ecki machte einen neuen Versuch mit der CD.
    »Untersteh dich!«
    »Ist unter anderem Nana Moskouri drauf.« Ecki versuchte die Melodie von Weiße Rosen aus Athen zu summen, gab aber mit einem Seitenblick auf Frank auf. Mit seinem Kollegen war heute morgen wirklich nicht zu spaßen, so müde wie er wieder einmal aussah.
    Frank ließ den Motor an und bog langsam vom Marktplatz. An der Kreuzung fuhr er die Biether Straße hoch Richtung Kaldenkirchen. In Höhe des Bahnübergangs fiel Ecki etwas ein. »Wie war eigentlich am Dienstag eure Probe? Habt ihr das neue Programm schon stehen? Ist alles im Lot?«
    »Hör bloß auf, ist alles Scheiße!« Frank sah angestrengt auf die Straße. »Wir kommen einfach nicht weiter. Ständig ist jemand krank oder hat Termine. Außerdem können wir uns nicht mit letzter Konsequenz darauf einigen, welche Stücke wir nun ins Programm heben sollen. Immer kommt ein anderer mit einer neuen Idee. Claus kriegt langsam die Krise. Und ausgerechnet jetzt muß mir auch noch dieser Mord in die Quere kommen. Eigentlich wollte ich mir ein paar Tage frei genommen haben, um endlich mal Zeit und Ruhe zu haben, meine Soliparts zu proben. Das kann ich mir jetzt wohl auch erst mal von der Backe putzen.« Am Ortsausgang gab Frank mehr Gas als eigentlich nötig, so sehr ärgerte er sich über die zähe Probenarbeit.
    Bevor Frank weiter schimpfen konnte, wechselte Ecki das Thema. »Hast du eigentlich keinen Hunger? Wir könnten uns doch in Kaldenkirchen noch schnell ein paar Brötchen holen, ehe wir zu diesem Obsthof fahren? Oder ein paar Hefeteilchen. Lange hält das Stück Nußschleife sowieso nicht vor.«
    Frank nickte abwesend. Er war in Gedanken zu sehr mit der mangelnden Arbeitsdisziplin seiner Band beschäftigt, als daß er wirklich zugehört hätte.
    Ecki lehnte sich in seinen Sitz zurück und sah aus dem Fenster. Er wollte seinen Freund ablenken und versuchte es mit einem anderen Thema. »Und – was macht Lisa noch so? Hast schon länger nichts mehr erzählt.«
    »Laß mich damit in Ruhe. Anderes Thema.« Frank deutete auf die gebrannte CD mit der Schlagermusik. »Was ist denn nu drauf auf der CD? Laß mal hören. Nana Moskouri kann doch gar nicht so schlecht sein. Mach man an.«
    »Verarschen kann ich mich alleine.« Ecki wurde sauer. Meine Güte, was ist denn in den gefahren, dachte Ecki und legte die CD ein. »Bist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden, oder?« Der Rest des Satzes ging in der lauten Musik der Kastelruther Spatzen unter.
    Die Stücke der Tiroler Musiker kannte Frank mittlerweile fast auswendig. Sie nervten ihn auch diesmal. Das war vielleicht doch keine so gute Idee gewesen mit der CD, dachte er und versuchte, den Rest der Fahrt einfach nicht mehr hinzuhören. Bis Kaldenkirchen war es ja zum Glück nicht mehr weit. Aber statt sich mit den Todesumständen von Heike van den Hövel zu beschäftigen, ging ihm Lisa nicht mehr aus dem Sinn.

VIII.
    Ganz im Westen von Kaldenkirchen, dicht an einem Waldstück und fast an der ehemaligen Grenze zu den Niederlanden, lag das Betriebsgelände des Obsthofes van den Hövel. Auf dem Weg dorthin hatten sie bei der Bäckerei Leven angehalten und schnell noch eine Tüte mit frischen Hefeteilchen geholt.
    Mit einer einfachen

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