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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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Tote von Breyell ist mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen worden. Sie wurde regelrecht zu Tode geprügelt. Der Täter muß eine Mordswut auf sein Opfer gehabt haben. Der Schädel ist gleich an mehreren Stellen mit großer Gewalt gebrochen worden. Außerdem haben sie bei Heike van den Hövel mehrere Rippenbrüche festgestellt. Vermutlich ist ein Baseballschläger die Tatwaffe. Das sind die ersten Fakten. Mehr war wohl auf die Schnelle in der Pathologie nicht zu machen. Ich bin gespannt auf den ausführlichen Bericht. Aber das kann dauern.«
    Ulrich Lemanski zuckte mit den Schultern und fuhr sich mit einer Hand durch sein schon leicht angegrautes Haar. »Immer die gleiche Nummer.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na ja. Das kennst du doch selbst zu Genüge. Ich tippe auf Eifersucht. Die meisten Verbrechen werden aus Eifersucht begangen. Der oder die muß mit großer Wucht zugeschlagen haben. Ist doch das typische Lagebild. Ist das alles, was du im Moment hast?«
    »Leider. Niemand in Breyell hat am Kirchturm etwas gesehen oder will was gesehen haben. Und mein alter Schulfreund Josef ist auch keine Hilfe. Er hat die Tote nur gefunden. Er hat zwar einen Baseballschläger, aber Josef ist sauber. Auch der Schläger ist unbenutzt. Den hat er sich nur zur Abschreckung für den Fall der Fälle zugelegt. Er arbeitet nämlich in einer Spielhalle. Josef kann keiner Fliege etwas zuleide tun. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Aber den Baseballschläger habe ich trotzdem sicherstellen lassen. Reine Routine.«
    Frank hob die Hände. »Das wars eigentlich. Ja, und dann gibt es mehrere ungeklärte Fälle im Kreis Viersen. Mehrere junge Frauen sind spurlos verschwunden. Eine von ihnen ist allerdings wieder aufgetaucht, erschlagen, an der Autobahn bei Eindhoven. Aber die niederländischen Kollegen haben keine Spur.«
    »Autobahn Eindhoven. Hm, ist das nicht eine der Strecken, die von uns aus Richtung Nordseeküste führt?«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Na ja, vielleicht hat es auf dem Weg in den Urlaub Streit gegeben, und der Täter hat sein Opfer einfach aus dem Auto geworfen. Vielleicht wollte der Mörder aber auch nur eine falsche Spur legen, und der Fall hat gar nichts mit Holland zu tun. Heutzutage kommst du ja völlig unbehelligt über die Grenze.«
    »Ich denke, daß das die Kollegen in Viersen schon überprüft haben. Ecki recherchiert das gerade. Nein, Uli, ich denke, daß es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt. Das ist kein Zufall. Da bin ich mir ganz sicher. Es muß einen Zusammenhang geben.«
    »Na ja, dann hau rein. Wir sehen uns.« Ulrich Lemanski drehte sich um und trank im Weggehen den letzten Schluck aus seinem Kaffeebecher.
    Auch ein Gemütsmensch, dachte Frank. Aber vielleicht hatte Lemanski in seiner Laufbahn schon zu viel erlebt, um mehr als nur dienstliches Mitgefühl für Fälle zu empfinden, die nicht in seinen unmittelbaren Zuständigkeitsbereich fielen. Wie auch immer, dachte Frank als er zum Telefonhörer griff und die KTU anrief.
    »Hallo, hier Borsch. Habt ihr den Bericht aus Düsseldorf schon? Ist das Handy untersucht?«
    Frank spielte mit dem Kugelschreiber in seiner Hand und konnte seine Ungeduld kaum unterdrücken. Er hatte es genauso erwartet. Es war wie immer.
    »Wie lange soll ich noch warten? Ist mir scheißegal, daß der Körner vom LKA noch in Urlaub ist. Es wird doch einen geben, der das verdammte Ding knacken kann! Ich will wissen, mit wem die van den Hövel auf dem Handy telefoniert hat! Und mit wem sie SMS ausgetauscht hat! Das kann doch nicht so schwer sein.«
    Frank knallte den Hörer auf den Apparat. Urlaub. Als ob das bei der Aufklärung eines Mordes eine Rolle spielte! Frank stand auf und nahm die Lederjacke vom Haken. Er stellte das Telefon auf Ecki um und ging hinaus auf den Parkplatz. Dabei hätte er fast Birgit umgerannt. Die kleine attraktive Blondine arbeitete erst seit kurzem in der Presseabteilung. Frank hatte das Gefühl, daß seither die Berichterstattung über die Polizeiarbeit in den Zeitungen besser geworden war. Was ein freundliches Gesicht gepaart mit Kompetenz doch ausmachen kann, hatte er schon nach wenigen Wochen nicht ohne Freude feststellen müssen. Journalisten waren eben auch nur Männer.
    Aber heute hatte er nur ein gemurmeltes »’Tschuldigung« und ein flüchtiges Kopfnicken für die hübsche Kollegin übrig. Wenn er sich umgedreht hätte, hätte er sie kopfschüttelnd lächeln sehen. I had too many girlfriends, that’s all the people say , sang

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