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Der Lambertimord

Der Lambertimord

Titel: Der Lambertimord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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    Kaldenkirchen: Skinheads terrorisieren Asylbewerber – Staatsschutz richtet Sonderkommission ein
    von Ludger Peters
    NETTETAL. Der rechtsradikalen Szene zugeordnete Skinheads halten seit Tagen Kaldenkirchener Bürger und die Polizei in Atem. Am Montag prügelten fünf Männer in der Fußgängerzone auf zwei Afrikaner ein. Sie wurden ebenso festgenommen wie drei Männer, die kurz vor Mitternacht am Dienstag, mit Eisenstangen und Knüppel bewaffnet, nahe der Asylbewerber-Unterkunft am Luchtberg angetroffen wurden. Die Polizei hatte kurz zuvor zwei anonyme Hinweise erhalten. Die Ermittlungen hat gestern eine Sonderkommission der Abteilung Staatsschutz aus Mönchengladbach übernommen. Beamte der Kreispolizei sichern vor allem nachts die Unterkunft verstärkt ab.
    Seit einigen Tagen herrscht in Kaldenkirchen ein Klima aus Angst und Unsicherheit. Schon in der vergangenen Woche haben, dies berichteten gestern Bewohner der Innenstadt, Männer aus der rechtsradikalen Szene die Stadt terrorisiert. Angeblich warfen sie beispielsweise die Scheibe eines Modegeschäfts ein. Ausgangspunkt seien fast immer zwei Kneipen an der Bahnhofstraße und in der Fußgängerzone. Beide Kneipen sind der Polizei bekannt. Sie weiß, daß hier Gäste verkehren, die sie der rechtsradikalen Szene zurechnet. Hier hocken auch häufiger die Männer, die am Montag und Dienstag Schrecken in der Stadt verbreiteten. Gegen 20 Uhr saßen einige im Eiscafé Zalivani, als fünf Männer im Alter von 18 bis 42 Jahren aus der Kneipe nebenan kamen. Sie gingen zielstrebig auf zwei Schwarzafrikaner zu, die gegenüber am Kirchendreieck an einer Bank standen. Einer der Skinheads hatte zuvor bei einem Afrikaner eine Zigarette geschnorrt, nun wollten er und seine Kumpane mehr Zigaretten haben.
    Da sie die nicht bekamen, schlugen sie auf die Afrikaner ein. Es entwickelte sich eine blutige Schlägerei, bei der auch die Scheiben des Eiscafés zu Bruch gingen. Bei der Polizei gingen mehrere Anrufe ein. Da sie in der Nähe die Station unterhält, waren die ersten Beamten blitzschnell an Ort und Stelle. Die teilweise stark angetrunkenen Skins widersetzten sich vergeblich der Festnahme, dabei beschimpften sie die Polizisten als »Nazis«. Zeugen berichteten der RP, es habe sich, wahrscheinlich aus einer Gaspistole, ein Schuß gelöst. Dies bestätigte die Polizei jedoch nicht. Ihr war auch nicht bekannt, was ein anderer Zeuge der Rheinischen Post berichtete: Ein dritter Afrikaner sei zeitgleich von anderen durch die Fußgängerzone gehetzt worden – direkt in die Prügelei hinein.

    Größere Gruppe unterwegs
    Gestern eilten Insgesamt sieben Streifenwagen kurz vor Mitternacht erneut nach Kaldenkirchen. Sie suchten jugendliche Skinheads, die mit Knüppeln und Eisenstangen bewaffnet die Asylbewerber-Unterkunft am Luchtberg stürmen wollten. Dort war jedoch alles ruhig, die Bewohner hatten nichts bemerkt. Sicherheitshalber setzten die Beamten ihre Suche fort. Wenig später nahmen sie die drei Männer, die wohl ursprünglich einer größeren Gruppe angehörten, vorsorglich fest. Für die Nacht bezogen Beamte an der Unterkunft Posten.
    Die acht Rechtsradikalen kommen alle aus Kaldenkirchen, sie sind beim Staatsschutz einschlägig bekannt. Die am Dienstag festgenommenen Männer befinden sich noch in Haft, über deren Fortsetzung will heute die Staatsanwaltschaft entscheiden.
    Anwohner der Innenstadt berichteten der RP, daß sie mehrfach »Heil Hitler«-Rufe hörten und daß die Männer am Montag auch lauthals auf der Straße angekündigt hatten, sie wollten die Unterkunft am Luchtberg anzünden.
    Die Polizei bittet dringend darum, daß sich weitere Zeugen mit der Ermittlungskommission in Verbindung setzen.

XVI.
    Dieter Böskes hatte es geahnt. Dieses Miststück hatte ihn doch nur reinlegen wollen. Dabei hatte sie immer von der großen Liebe geredet: Endlich habe sie ihr Glück gefunden, er sei ihr geliebtes Dieterlein, sie wolle ein Kind von ihm. Immer, wenn sie zusammen den Nachmittag in einem der Hotels in Düsseldorf verbrachten, hatte sie ihm ihre gemeinsame Zukunft in den schönsten Farben ausgemalt. Wenn sie in dem zerwühlten Bett lagen und den mitgebrachten Sekt aus Plastikbechern tranken. Er hatte ihr blind geglaubt und sie mit Geschenken überschüttet. Er hatte ihr glauben wollen, weil ihm sein Leben mit Christa trist, abgenutzt und voller Haß erschienen war. Statt Nörgeln und ewiger stummer Anklage,

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