Der lange Traum vom Glück
Mund, der ihn so peinigte, zu erobern. Er redete sich ein, dass er sie nur erschrecken wollte, dass er wollte, dass sie aufsprang und ihr Heil in der Flucht suchte.
Aber das war gelogen.
Als ihr Körper in seinen Armen erbebte, sich anspannte und schließlich dahinschmolz, riss der dünne Faden seiner Selbstkontrolle und ließ ihn taumeln.
„Verdammt. Verdamm uns beide“. Er zog sie von der Bank, nahm sie in die Arme und hob sie hoch in einer Geste, wie jede Frau sie sich erträumt. „Diesmal entkommst du mir nicht“.
Auch wenn sie kaum Luft bekam, begegnete sie seinem Blick gelassen. „Ich habe nie versucht, dir zu entkommen, Nick. Und du wirst es auch heute nicht schaffen, mich in die Flucht zu schlagen“.
„Dann möge Gott dir helfen. Möge er uns beiden helfen“.
Sein Mund lag wieder auf ihrem, wild und ungezügelt, während er sich umdrehte und sie in sein Schlafzimmer trug.
Das Bett war ungemacht, die Laken zerknittert, ein Zeugnis seiner schlaflosen Nacht. Die Spätnachmittagssonne schien grell durchs Fenster. Unter anderen Umständen hätte er vielleicht den einen oder anderen Gedanken auf das Drumherum verschwendet und für eine angemessene romantische Atmosphäre gesorgt.
Aber jetzt wollte er sie einfach nur in seinem Bett.
Seine Hände zerrten bereits an ihrer Bluse, und seine Lippen waren überall. Sie wehrte sich nicht gegen seine drängende Hast, sondern hieß sie voll und ganz willkommen. Nachdem sie so lange gewartet hatte, erschien es ihr nur richtig, sich zu beeilen, ihnen beiden förmlich die Kleider vom Leib zu reißen. Vielleicht gab es eine kleine Spur Panik irgendwo ganz tief in ihr drin. Die pure Angst, im entscheidenden Moment alles zu vermasseln.
Würde es wehtun? Würde es sie gar demütigen?
Dann lag sein Mund wieder heiß auf ihrem, und die Panik wurde ausgelöscht durch das Feuer seiner Leidenschaft, ehe sie Gelegenheit gehabt hatte, von ihr Besitz zu ergreifen.
Sie hatte sich nie vorgestellt, dass es so sein würde. Ein so gewaltiges und intensives Begehren. So aufregend. All ihre Fantasien, ihre lang gehegten Träume und stillen Hoffnungen verblassten angesichts dieser Realität.
Er konnte gar nicht genug von ihr bekommen. Es schien, als hätte er sein ganzes Leben lang nur auf diesen Augenblick gewartet. Sie war ein Festschmaus, ein Bankett der verschiedensten Geschmackssorten, süß, würzig, scharf, und er war ein Verhungernder.
Ihre Haut war wie Elfenbein, mit einem Feuer direkt unter der Oberfläche, das ihn in Entzücken versetzte. Jede kleine Bewegung, die sie machte, so geschmeidig wie der Tanz, den sie in der Nacht zuvor zusammen getanzt hatten, erregte ihn aufs Äußerste.
Unterschwellig glaubte er zu spüren, dass sie noch unschuldig war. Er würde behutsam sein müssen. Er fühlte ihre zarte Haut unter seinen Händen, diese sanften Rundungen. Deshalb verlangsamte er instinktiv sein Tempo. Und begann es auszukosten.
Die Süße. Die Form ihres Mundes. Die Umrisse ihrer Schultern. Sanft bewegte er seine Lippen über ihren Hals und mahnte sich zu Geduld, um ihr Gelegenheit zu geben, ihre Empfindungen ebenfalls bis zur Neige auszukosten.
Sie konnte ihre Augen nicht offen halten. Ihre Lider waren zu schwer. Seltsam, wie leicht sich im Gegensatz dazu ihr ganzer restlicher Körper anfühlte. Wie hauchdünnes, zerbrechliches Glas. Und er streichelte sie so sanft mit diesen wundervollen Händen, als wüsste er, dass sie zerbrechen könnte.
Dann wanderte sein Mund weiter abwärts, seine Lippen umspielten ihre Knospe, fingen sie ein, begannen zu saugen. Die Lust durchbohrte sie wie ein Pfeil, blieb zitternd stecken.
Die Lust, ihn zu berühren, dachte sie verschwommen. Um diese geballte Kraft zu spüren, die seinen Muskeln innewohnte. Beifällig murmelnd fuhr sie mit den Händen über seine nackten Arme, seine Brust, seinen Bauch, erfreut, mit jeder Bewegung eine neue Entdeckung zu machen.
Diese sanften, vorsichtig tastenden Berührungen bewirkten, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. Er konnte es in seinen Ohren rauschen hören. Sein nächster Kuss war schon ein bisschen fordernder, Nick drang tiefer in ihre warme, feuchte Mundhöhle ein, verweilte etwas länger.
Sie erinnerte ihn an eine schlummernde Prinzessin, wie sie so dalag mit den geschlossenen Augen, der glühenden Haut und ihrem Haar, das sich wie ein Strahlenkranz auf dem Kissen ausbreitete.
Aber sie erbebte unter ihm, ihre Lippen waren voll und angeschwollen von seinem geduldigen, nicht
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