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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Sie sind lernfähig. Sie befinden sich auf dem Weg der Erlösung. Wir gehen jetzt hoch in Ihre Wohnung. Sie werden die einzelnen Stufen mit gesenktem Kopf und hinter dem Rücken verschränkten Händen langsam hinaufgehen, als bestiegen Sie den Berg der Buße …«
    Er ließ sie vorangehen, nahm eine Reitgerte von einem Haken in der Diele und schlug ihr damit gegen die Beine, um sie vorwärtszutreiben. Sie bäumte sich auf. Er schlug sie erneut und befahl ihr, sich keinen Kummer, keinen Schmerz anmerken zu lassen, wenn er sie schlage. In Joséphines Wohnung leerte er mit einem höhnischen Lachen alle Flaschen ins Spülbecken. Er führte mit näselnder Stimme Selbstgespräche, »das Laster, das Laster ist überall in der modernen Welt, das Laster kennt keine Grenzen mehr, die Welt muss gereinigt werden, sie muss von allen Unreinheiten gesäubert werden, diese unreine Frau wird sich läutern.«
    »Sprechen Sie mir nach: Ich werde nicht mehr trinken.«
    »Ich werde nicht mehr trinken.«
    »Ich habe keine Flaschen versteckt, um heimlich zu trinken.«
    »Ich habe keine Flaschen versteckt, um heimlich zu trinken.«
    »Ich werde meinem Herrn gehorchen, was er auch befiehlt.«
    »Ich werde meinem Herrn gehorchen, was er auch befiehlt.«
    »Das genügt für heute Abend. Sie können schlafen gehen.«
    Sie trat zurück, um ihn vorbeizulassen, und reichte ihm ihren Schlüsselbund. Er steckte ihn in die Tasche.
    »Vergessen Sie nicht, dass ich jederzeit hochkommen kann, und wenn die Arbeit nicht getan ist …«
    »Werde ich bestraft.«
    Er ohrfeigte sie erneut mit aller Kraft, und sie stöhnte leise. Er hatte so fest zugeschlagen, dass ihr Ohr dröhnte.
    »Sie haben nicht zu sprechen, wenn ich es Ihnen nicht ausdrücklich erlaube!«
    Sie weinte. Er schlug sie.
    »Das sind falsche Tränen. Bald werden Sie echte Tränen vergießen, Freudentränen … Küssen Sie die Hand, die Sie straft.«
    Sie beugte sich vor und küsste vorsichtig seine Hand, wagte kaum, sie zu berühren.
    »So ist es gut. Ich glaube, aus Ihnen kann ich etwas machen. Sie lernen schnell. Während der Läuterungsphase werden Sie ausschließlich weiße Kleidung tragen. Ich will keine Spur von Farbe sehen. Farbe ist Ausschweifung.«
    Er packte ihre Haare und zog sie nach hinten.
    »Schauen Sie zu Boden, damit ich Sie kontrollieren kann …«
    Er fuhr mit einem Finger über ihr ungeschminktes Gesicht und war zufrieden.
    »Es scheint, als hätten Sie angefangen zu verstehen!«
    Wieder lachte er höhnisch.
    »Sie mögen es auf die harte Tour, was?«
    Er trat auf sie zu. Schob ihre Lippen zurück, um zu prüfen, ob ihre Zähne sauber waren. Fuhr mit einem Nagel dazwischen, um einen Nahrungsrest zu entfernen. Sie roch seinen Geruch, den Geruch eines starken, mächtigen Mannes. So ist es gut, dachte sie. Ihm gehören. Ihm gehören.
    »Wenn Sie all meinen Anweisungen Folge leisten, wenn Sie so rein werden, wie jede Frau es sein sollte, dann werden wir uns vereinen …«
    Iris unterdrückte einen lustvollen Aufschrei.
    »Wir werden gemeinsam auf die Liebe zugehen, die einzige Liebe, jene Liebe, die durch die Ehe legitimiert werden muss. Dann, wenn ich es entscheide … Und Sie werden mir gehören. Sagen Sie: Das will ich, danach strebe ich, und küssen Sie meine Hand.«
    »Das will ich, danach strebe ich …«
    Und sie küsste seine Hand. Er schickte sie ins Bett.
    »Sie werden mit geschlossenen Beinen schlafen, sodass kein unreiner Gedanke in Sie eindringen kann. Manchmal, wenn Sie ungehorsam sind, werde ich Sie fesseln. Ach, ich vergaß: Jeden Morgen um Punkt acht Uhr werde ich zwei Scheiben gekochten Schinken und etwas hellen Reis auf Ihren Küchentisch stellen, den Sie dann kochen. Das wird Ihre einzige Nahrung sein. Das wäre alles. Gehen Sie schlafen. Sind Ihre Hände sauber? Haben Sie sich die Zähne geputzt? Liegt Ihr Nachthemd bereit?«
    Sie schüttelte den Kopf. Er kniff sie brutal in die Wange, und sie unterdrückte einen Aufschrei.
    »Antworten Sie. Ich dulde keinen Verstoß gegen die Regeln.«
    »Nein, Herr!«
    »Dann tun Sie das jetzt. Ich werde warten. Beeilen Sie sich …«
    Sie gehorchte. Er drehte ihr den Rücken zu, um nicht zu sehen, wie sie sich auszog.
    Sie legte sich ins Bett.
    »Haben Sie ein weißes Nachthemd an?«
    »Ja, Herr.«
    Er trat ans Bett und tätschelte ihren Kopf.
    »Schlafen Sie jetzt!«
    Iris schloss die Augen. Sie hörte, wie die Tür hinter ihm zufiel. Wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.
    Sie war eine Gefangene. Eine Gefangene

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