Der Lauf-Gourmet
enthalten allerdings auch die eine oder andere Kalorie. Gibt’s auch mit Schokolade umhüllt.
Eine Handvoll Trauben
nach dem Training, Kerne lange
lutschen - so bleibt der Heißhunger aus.
1 Pfund Magerquark
Pur auslöffeln.
☛ Ästheten fllen den Quark in eine Schüssel um und garnieren ihn mit einem Halm Zitronengras. Zeitverschwendung.
Zitronensaftschorle
Den Saft einer halben Zitrone mit etwa doppelt so viel Mineralwasser mischen.
☛ Zitronensaft regt den Speichelfluss an, was eigentlich den Appetit steigert. Die Säure zieht jedoch auch alles im Mund zusammen. Zitronensaft hinterlässt meist ein etwas pelziges Gefühl auf der Zunge, deshalb sollte man ihn mit dem Mineralwasser verdünnen. Die Geschmacksnerven werden durch die Säure förmlich aufgeschreckt. Die Zitronensäure sorgt für ein Prickeln. Durch den vermehrten Speichelfluss wird zudem die Verdauung angeregt.
GEHEIMTIPPS
Klemmbretts Böhnchen
Achilles-Trainer Jens »Klemmbrett« Karraß empfiehlt: grüne Bohnen aus dem Glas, in beliebiger Menge. Achim meint: »Spätestens nach dem dritten Glas gibt der Hunger auf, der Magen weint und der Lauf am nächsten Morgen wird zum flotten Slalom durch das Unterholz, weil die Bohnen an die frische Luft drängen.«
Achims Heißhunger-Booster »Auf eigene Gefahr«
2 TL Ackerschachtelhalmkraut
2 cl Wodka
100 ml Gurkenwasser
½ TL Backpulver
Das Ackerschachtelhalmkraut 12 Stunden in 200 ml Wasser einlegen. Wodka und Gurkenwasser zusammengießen, Backpulver einrühren. Am Ende das Ackerschachtelhalmkrautwasser dazusieben. Merke: Alles, was eklig schmeckt, macht schneller.
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Wenn’s schnell gehen Muss
+++ ACHIMS TAGEBUCH +++
12.00 Uhr
Plane vielleicht einen Trainingslauf
am Abend.
Mit einer Salamipizza den Magen
fürs Mittagessen geöffnet.
Getrunken: echte Cola, aber nur 0,2 l.
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Morgenglück und Dinkel-Döner
Achim ist nicht nur Läufer, sondern arbeitet nebenbei noch, ist liebender Ehemann, treusorgender Vater und beruflich viel unterwegs. Fürs Essen bleibt da nicht immer genug Zeit. Was also tun, wenn der Hunger kommt: Currywurst-Imbiss oder selbstgeschmierte Brote? Konferenzkekse oder Tuppermöhren?
Kaum vier Monate sind vergangen, da hat sich Mona auch schon an meine neuen Frühstücksgepflogenheiten gewöhnt. Das Ritual läuft immer gleich ab: Wasser aufsetzen, »Morgenglück« in die Schale, Apfel filetieren, manchmal auch eine halbe Banane, kochendes Wasser ins »Morgenglück«, drei Minuten quellen lassen, umrühren, am besten mit diesen Quirls, die man auf die Hilti flanscht, um Eimerfarbe aufzumischen, Apfelscheiben drauf, fertig. Der Löffel schmatzt, wenn ich ihn aus der Pampe ziehe, die kochend heiß ist, dafür so gar nicht lecker. Unser Sohn Karl geht alleine einkaufen, seit wir die Ernährung auf basisch umgestellt haben. Im Kühlschrank stapeln sich Kuhfleckenpudding und Knuspereckenjoghurt. Das misstrauische Kind hat seine Vorräte allerdings exakt abgezählt. Mundraub unmöglich.
Karl hat ja Recht. »Morgenglück« schmeckt wie Umzugskarton in Pfütze. Aber der Kleister gibt mir ein gutes Gefühl. Meine gewohnten Hungerattacken, die sich bislang pünktlich um 9.20 Uhr, 10.42 Uhr und 11.53 Uhr einstellten, bleiben plötzlich aus. Neulich hat Mona tatsächlich ein Löffelchen gekostet. »Gar nicht so schlecht«, hat sie gesagt. Seither darf ich jeden Morgen zwei Portionen »Morgenglück« ansetzen. Und dann beginnt ein glücklicher Tag, voller Fitness, Wohlbefinden, immensem Sexualtrieb und rapide schrumpfendem Gewicht - alles nur dank »Morgenglück«. Wie furchtbar ist dagegen ein Morgen ohne Glück. Neulich Montag zum Beispiel musste ich früh um 6 Uhr zum Zug. Soll ich
kurz nach Mitternacht aufstehen, nur um einem Früchtebrei beim Quellen zuzuschauen? Ich verschob mein Frühstück in den Hauptbahnhof, wo zwei Dutzend Verköstigungsunternehmen um hungrige Reisende werben. Das Problem: Kein Brötchenhöker hat weißmehl-, rotfleisch- und milchproduktfreien Proviant anzubieten, der den Anforderungen einer streng basischen Läuferdiät genügt.
Der lange Trainingslauf vom Sonntag hatte Krater in meinen Bauch gerissen; doch der wirklich tückische Nachhunger stellt sich immer erst am nächsten Morgen ein, nachdem man die Nacht über von einem Job im Schokoladentestlabor geträumt hatte. Mit bebendem Magen schlich ich an den Bahnhofsauslagen vorbei. Hatte ich endlich ein Roggenbrötchen gefunden, klebte bestimmt
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