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Der Lauf-Gourmet

Titel: Der Lauf-Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Achilles
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angereichert mit Kohlenhydraten und Natrium, kann bei langen Ausdauerbelastungen sinnvoll sein. Verdünnen schadet nicht. Wenn der Drink zu hoch konzentriert ist, entzieht er dem Körper Wasser. Das kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
     
    Isotonische Getränke
    Isodrinks sind für den Breitensportler unnötig. Stattdessen Apfelschorle trinken.
     
    Creatin
    Creatin wird in der Muskulatur gespeichert und bindet Wasser. Bei plötzlichem Auffüllen der Depots schwellen die Muskeln an, aber nur mit Wasser, nicht um Muskelmasse. Muskelzuwachs nach Creatin-Einnahme ist, leider, eine optische Täuschung.
     
    L-Carnitin
    Einige Studien suggerieren, dass es die Leistung steigert. Als ein Wundermittel gegen Fettpolster, wie es vielfach propagiert wird, ist L-Carnitin auf keinen Fall zu sehen. Die Einnahme kann, wenn überhaupt, nur in Verbindung mit Sport wirken (Fettverbrennung bei längeren aeroben Ausdauerbelastungen). Erst wer sich sehr gut ernährt und gut trainiert, sollte über L-Carnitin nachdenken.

5
    Wenn der Heißhunger kommt
    Der kleine Teufel zwischendurch

    +++ ACHIMS TAGEBUCH +++
    10.30 Uhr
Mir ist schlecht.
Gegessen: ein halbes Glas saure
Gurken -
soll den Heißhunger bekämpfen.
Getrunken: 1 Tasse Cappuccino mit
extra viel Sprühsahne.
    +++++++++++++++++++++++

Geschmack wie eine durchgeschwitzte Socke
    Auf die richtige Ernährung kommt es an im Sport. Munden müssen die Gerichte und Getränke freilich nicht. Hauptsache, sie machen einen fit. Selbst, wenn es einem schon mal den Magen verdreht. Wie unserem Achim.
     
     
    Mir ist schlecht. Ich habe eine Ackerschachtelhalm-Vergiftung. Das Zeug schmeckt wie eine durchgeschwitzte Läufersocke, die ein Vierteljahr unentdeckt in einer Plastiktüte vor sich hin weste. Aber das Zeug ist irre gesund - für Sehnen, Bänder und Knorpel. Und total bioverfügbar obendrein. Ich bin süchtig nach Ackerschachtelhalm. Beschert mir ein Runner’s high nach dem anderen. Neulich kam ich in den Genuss eines Vortrags des Mediziners Wolfgang Feil - Läuferfortbildung. Feil ist ein Hexer. Auf sein Kommando steht ein ganzer Saal auf, kreuzt Arme und Beine, trommelt auf sich herum und spürt sofort das wohltuende Gefühl, in die tiefsten Geheimnisse des Laufkosmos’ eingeweiht zu werden. Wenn man Überkreuzübungen macht, kann man sich Sachen besser merken. Zum Beispiel, wie all die Pillen und Pulver und Säfte heißen, die Doc Feil zu Gucci-Preisen verscherbelt; Ackerschachtelhalm zum Beispiel.
    Irgendwie kommt Feil mir bekannt vor. Kann es sein, dass er in einem vorigen Leben »Jürgen Höller« hieß, der zu Zeiten des Börsenbooms gute Ratschläge für sehr gutes Geld erteilt hat? Oder war es Pastor Fliege? Egal, Hauptsache Erweckung, bis der Meniskus pocht. »Sieger-Ernährung« verspricht Feils Vortrag. Und ich Trottel dachte immer, Laufen hätte was mit Training zu tun. Feil ist ein Fuchs. Er weiß genau, was den Läufer quält: Übergewicht, Müdigkeit, Heißhunger, Schneckentempo und natürlich jede Menge Verletzungen. Und für all diese Sorgen hat er seine

    Medizin, ganz zufällig aus seinem kleinen Pulverschuppen. Die Mixturen sind so geheim, dass der nächste James-Bond-Film bei Feil in Tübingen gedreht werden könnte. Titel: »007 jagt Dr. Ami-No«.
    Aber auch Feils Gratistipps machen den Hobbyläufer schon bedeutend schneller. Zum Beispiel der Ratschlag für Heißhunger, der uns ja praktisch stündlich durchfährt. Einfach Gewürzgurken essen, sagt Feil. Potzblitz, er hat Recht. Nach der zwölften Spreewaldgurke ist mir so schlecht, dass ich den Hunger tatsächlich vergesse. Man hätte allerdings auch eingelegten Sellerie nehmen können.
    Wenn man sich vom inwändigen Gurken-Gau erholt hat, ist es dringend Zeit, seine Schwermetalle abzuwerfen, schon wegen der Gewichtersparnis. Erbsen, Rosenkohl und Brokkoli sind ideale Magneten dafür. Außerdem ist dann mehr Platz für das Zink, das Feil zu naschen empfiehlt. Als Trumpf rät er schließlich, den »Bor-Joker« zu spielen. Ideales Bor-Futter ist Soja. Dazu ein paar Weizenkeime, und die neue Bestzeit ist gebongt.
    Sodann gilt es, das innere Feuer zu erhöhen, predigt Flitze-Feil. Mehr Gewürze, vor allem Ingwer. Jeden Tag ein Stückchen kauen, und ab geht die Luzi. In Monas Yogabuch steht zwar, dass Gewürze schlecht sind fürs Karma. Aber Yogis laufen ja auch nicht; die verknoten sich auf der Stelle. Jede Wette, dass die Feils Supertipp beherzigen, »einfach auch mal auf den Dünndarm zu schauen«. Ich

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