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Der Lauf-Gourmet

Titel: Der Lauf-Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Achilles
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ungefähr 2 g Salz (Natriumchlorid) beifügen oder Natron (Speisesoda).
    • Während literweise reines Wasser zu Blutverdünnung führen kann, bewirken Mineralien oder Traubenzucker in zu großen Mengen oft Magenkrämpfe und Übelkeit.
    • Vorher erkunden, welche Getränke an der Strecke gereicht werden - gibt es nur Wasser, selbst für Kohlenhydratnachschub sorgen (am besten Maltodextrin). Eigenverpflegungstische nutzen, um eigene Rationen zu deponieren.
    • Bananen benötigen zwei Stunden, um verdaut zu werden und bis die Kohlenhydrate im Blut ankommen. Jedes Stück lange kauen, sonst liegt es zu schwer im Magen.
    • Magnesium während des Marathons hilft nicht mehr gegen Muskelverhärtung oder -krämpfe.
    PROFIREZEPTE:
     
    Ulrike Maisch, Marathon-Europameisterin 2006
    »Während eines Marathons trinke ich Kamillentee mit Honig. Das ist gut verträglich, und der Honig gibt mir Energie.«

    Sabrina Mockenhaupt, mehrfache Marathon-Siegerin:
    »Mein Lieblingssportgetränk besteht aus ¾ Liter Wasser und ¼ Liter Red Bull. Im Marathonlauf wird die Mischung ab km 30 verändert, und ich trinke ½ Liter Wasser auf ½ Liter Red Bull. Unverdünnt wäre der Energydrink zu süß und ich würde Magenprobleme bekommen. Durch Zucker und Koffein wird der Läufer gerade in der Endphase schnell gepuscht.«
     
    Peter Bartel, Ultraläufer
    »Ich brauche während eines langen Laufes immer überproportional viel Cola. Bei einem 24-Stunden-Lauf habe ich sogar erlebt, wie jemand mitten im Rennen, mitten in der Nacht, eine Currywurst verputzte. Das würde bei mir nicht gehen. So reagiert eben jeder Körper anders.«
     
    Peter Greif, Lauftrainer
    »In gut 90 Prozent meiner 60 Marathons trank ich im Rennen gar nichts. Dies auch bei meiner Bestzeit 1984 als 41-Jähriger mit 2:24:12 Stunden in Frankfurt. Der Hype mit den Getränken unterwegs kam erst auf, als es plötzlich Läufer gab, die mehr als drei Stunden benötigten.«
     
    Jens Karraß, Lauftrainer:
    »Für Zeiten über 3:30 Stunden und die höheren Gewichtsklassen empfehle ich die Krafttuben diverser Firmen - zwei am Mann beziehungsweise der Frau. Den ersten Klebebeutel nach 90 Minuten, den zweiten nach zweieinhalb Stunden. Wer Angst hat, nimmt drei mit!«
     
    Achim Achilles:
    »Je teurer das Aminopräparat, desto stärker fühle ich mich. Deshalb schütte ich 3 Esslöffel von Mark Warneckes Eiweißpulver in ein halbes Glas Grapefruitsaft (pink). Bitte so lange rühren, bis sich das Pulver wider Erwarten doch noch aufgelöst hat. Mit Leitungswasser auffüllen.«

8
    Nach dem Marathon

    +++ ACHIMS TAGEBUCH +++
    15 Uhr
Kleines Nickerchen gemacht,
unangenehmer Pelz im Mund.
Ist da nicht ein Kratzen im Hals?
Training in Gefahr.
Gegessen: Pfefferminzdrops.
Getrunken: nichts.
    +++++++++++++++++++++++

Nach dem Rennen ist vor dem Essen
    Endlich geschafft: 42 verflixte Kilometer weggetrampelt. Alles tut weh. Der Magen brennt. Während sich der Marathonroutinier mit alkoholfreiem Hefeweizen und Matschbananen belohnt, schleppt sich der Debütant mit letzter Kraft zum nächsten Italiener, um wahllos in sich hineinzustopfen, was er die vergangenen Monate so schmerzlich entbehrt hat: Pizza, Pasta, Pannacotta und ganz viel Wein. Das Problem: Gerade nach anstrengenden Läufen ist der Appetit plötzlich verschwunden; schon der Gedanke an feste Nahrung stülpt die Innereien manches Ausdauersportlers nach außen. Aber es gibt noch ganz andere Typen des Post-Marathon-Essers: das Modell Twiggy, den Aminoanbeter und natürlich Humpen-Horst. Achim Achilles präsentiert eine Auswahl der verrücktesten Zielliniengourmets.
     
    Der Sellerist
    Von hagerer Statur, die in ausgewaschenen Laufklamotten der achtziger Jahre steckt. Meist ein Kapitalismuskritiker, der etwas außerhalb wohnt und unter den Augen seiner monströsen Generalsgattin einen großen Nutzgarten hegt. Stets unter der Fuchtel dieser vegetarischen Dogmatikerin, die Fenchel, Zucchini und andere pflanzliche Ungenießbarkeiten mit bei Vollmond aufgebrachtem Pferdedung zu Rekordgrößen züchtet. Der Sellerist kennt Fleisch nur von früher aus dem Fernseher, aber der ist längst abgeschafft. Laufen bedeutet für den Gatten die tägliche kleine Flucht. Kommt wegen seines Untergewichts beim Marathon unter vier Stunden ins Ziel, wird dafür mit schlabberigen Auberginenlappen aus der Tupperdose belohnt.
     
    Der Allesfresser
    Hält Ernährungstipps für völlig überbewertet und Vegetarier für Spaßbremsen. Läuft nur, um sich noch im

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