Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Carrie.
„ Mache ich mein Engel …“ Weiter kam ich nicht, denn Carrie küsste mich zum Abschied.
Frank rief schon ungeduldig: „Mensch, jetzt macht es nicht so spannend.“ Ich hauchte noch ein: ‚Ich liebe dich‘ und lief Frank hinterher.
Wir kehrten im Bahnhofs-Pub ein und tranken noch ein Bier, bevor wir uns auf den Bahnsteig begaben. „Und? Wie fühlst du dich? Die Warterei hat nun endlich ein Ende und du kannst zeigen, was du kannst. Mir ist nur aufgefallen, dass du heute im Auto so still warst“, sagte Frank.
„ Ich habe erneut über die Verbindung meiner Träume und den Übersetzungen nachgedacht, kam aber zu keiner Lösung. Aber lassen wir das. Es geht endlich nach Ägypten zum großen Lauf und allein das zählt. Das erste Mal komme ich dorthin, wo sich unsere Zivilisation wahrscheinlich zuerst entwickelte und eine glanzvolle Architektur zu Tage brachte.“
Frank lachte, da er merkte mit welcher Begeisterung ich redete. Bevor er aber antworten konnte, hörten wir die Durchsage: „An Gleis 4 bitte zurückbleiben. Es fährt ein – der Zug nach London.“
„ Ok, es geht los. Lass uns schauen, in welchem Wagen, unsere Plätze sind“, sagte Frank. Wir hatten Plätze im Wagen 4, Platz 16 und 17 reserviert und mussten noch etwas nach vorne laufen. Kurze Zeit später hatten wir die Koffer verstaut und uns auf den reservierten Plätzen in einem der neueren Schnellzüge eingerichtet. Ich vertrieb mir die Zeit, indem ich ein Magazin über die ägyptische Kultur und die Lebensweise der Kemer las. So merkte ich gar nicht, wie die Zeit verging. Frank dagegen saß keine zehn Minuten auf seinem Platz, da war er auch schon eingeschlafen und schnarchte vor sich hin. Ich schaute noch mal auf die Fahrkarte. Wir sollten kurz vor 23 Uhr in London den Bahnhof Victoria Station erreichen. Von dort aus wollten wir mit der U-Bahn direkt zum Flughafen fahren, um im angrenzenden Sheraton zu übernachten. Es würde also ziemlich spät werden und eigentlich sollte ich mich ebenso ausruhen.
Als Erstes hielten wir in Middelsbrough und während ich in meinem Magazin vertieft war, schlief Frank immer noch, selbst als wir weiter in Richtung York fuhren. Ich ließ mir währenddessen einen Kaffee bringen und blätterte weiter und war überrascht über den damaligen Fortschritt, der medizinische Versorgung sowie die rasche Entwicklung der Sprache. Wenn man sich vorstellt, dass sich die Hieroglyphen innerhalb weniger Jahrhunderte perfektionierten.
In Nottingham regte sich Frank tatsächlich wieder und blinzelte mich an. „Wo sind wir?“.
Ich frotzelte: „Ich glaube, wir erreichen demnächst Wien.“ und dies fand nun Frank gar nicht witzig. Er schaute kurz nach draußen und nickte wieder ein. Als unser Intercity endlich in Oxford stoppte, versuchte ich ihn ganz sanft zu wecken. Sichtlich ausgeschlafen und weniger launisch, grinste er mich an. „Oh, sind wir schon da?“
„ Nein“, antwortete ich. „Ich wollte nur mal sehen, wie du wieder mit offenen Augen aussiehst. Aber im Ernst, ich denke in zehn Minuten erreichen wir Victoria Station und sind endlich in London.“
„ Wirklich? Mensch, und ich habe meine Schuhe noch ausgezogen.“
Eine Viertelstunde später stiegen wir vollgepackt aus dem Zug. Für den Weg bis zur U-Bahn zum Flughafen hatten wir nur 13 Minuten Zeit. Wir wollten die Bahn um 23:03 Uhr erreichen und liefen mit unseren Koffern quer durch die Unterführungen. Im strammen Laufschritt durch den Untergrund, murmelte Frank immer wieder: „Was für ein Stress, nur für einen blöden Lauf durch den größten Sandkasten der Welt.“
Kurz vor Mitternacht erreichten wir endlich das Flughafenhotel Sheraton. Eigentlich hatte wir uns vorgenommen den Vorabend Check-in in Anspruch zu nehmen, waren jedoch so müde, dass wir kurz darauf ins Bett fielen und nach kurzer Zeit einschliefen. Nach einem traumlosen Schlaf wurde ich vom hoteleigenen Weckdienst aus dem Schlaf gerissen. Beim Frischmachen dachte ich nur: „Den Flug über werde ich durchschlafen.“
Angezogen, den Koffer in der Hand und noch immer total verpennt, schoben wir uns kurz darauf zum Check-In Schalter des Flughafens.
„ Mann, was freue ich mich jetzt auf ein gutes Frühstück“, sagte ich, als wir im Café de Paris endlich die Bestellung aufgaben.
„ Wir haben jetzt noch eine gute Stunde Zeit, bis wir ins Flugzeug steigen müssen. So können wir unser Frühstück jetzt auch in Ruhe genießen und ich bin ja wirklich gespannt, wie das Hotel in
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