Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)
Luxor innen aussieht. Im Internet war das Hotel phantastisch bewertet worden. Schade, dass wir nur vier Nächte zu Besuch sind“, grinste mich Frank an. Da hörten wir schon die Durchsage für unseren Flug und die Aufforderung für das Boarding. „Ok, Tom. Lass uns schnell zahlen. Wir wollen ja nicht die Letzten sein, die einsteigen.“
Wir beglichen die Rechnung und schoben uns durch die Massen zu unserem Gate. Bei den Damen am Check-In Schalter angekommen, waren wir tatsächlich die letzten Passagiere, die noch kontrolliert wurden. Schnell spurteten wir zu unseren Plätzen und setzen uns. Die genervten Blicken der anderen Passagiere ignorierten wir, als wir wieder aufstanden und unser Handgepäck noch schnell verstauten. Ich kramte in meinen Taschen nach einem Kaugummi, für den Druckausgleich und hatte mir vorgenommen noch etwas zu schlafen, bevor wir Kairo erreichten, denn ich wollte erholt ankommen. Ich weiß heute nicht einmal, ob ich damals den Start überhaupt noch mit bekam, aber kaum bewegte sich das Flugzeug, befand ich mich im Reich der Träume. Es war der bekannte ,Ping‘ im Flugzeug, der mich wieder weckte. So blinzelte ich etwas verstört Frank an. „Abschnallen musst du dich ja nicht mehr. Du hast dich ja noch nicht einmal angeschnallt. Wenn das die Stewardess mitbekommt ...“, ärgerte mich Frank lachend.
„ Du musst gerade was sagen. Pennst gestern die ganze Zugfahrt durch und merkst nicht einmal, dass dir die hübsche Bahnangestellte durch die Haare gestreichelt hat“, neckte ich zurück und gurtete mich schnell an, bevor ich noch erwischt wurde.
Da kam schon die Durchsage des Piloten: „Sehr geehrte Fluggäste. Wir befinden uns auf dem Landeanflug des Kairo International Airports.“ Der Flugkapitän hatte unsere kurze Unterhaltung durch seine Ankündigung der Landung unterbrochen. „Der Anschlussflug geht in etwa einer Stunde vom Terminal 2 aus“, sagte Frank.
„ Ja, und zum Glück brauchen wir uns nicht um die Koffer zu kümmern. Ich bin froh, dass diese automatisch ins nächste Flugzeug umgeladen werden. Und ich freue mich, wenn wir im Hotel sind und ich endlich die Füße noch etwas hoch legen kann“, fuhr ich fort.
„ Mensch, Tom, wir haben noch einiges zu tun. Wir müssen einchecken und uns bei der Startleitung melden, unseren Rucksack vorbereiten und uns die Laufstrecke nochmals anschauen“, erwiderte Frank genervt.
„ Ok, ist ja schon gut. Dann kann ich mir die Caipirinha ja sparen“, maulte ich vor mich hin, obwohl mir ja eigentlich klar war, dass ich vor dem Lauf keinen Alkohol mehr trinken durfte. Wir besorgten uns noch eine Cola zur Erfrischung und standen 25 Minuten später am Boarding-Schalter nach Luxor.
Den gesamten Flug von anderthalb Stunden mit einer Boeing 737 über, mussten wir angeschnallt bleiben. Die weiß verzierte Außenfassade des Flughafengebäudes blendete uns, als wir die Treppen zum Bus hinunterstiegen. Die Luft konnte man hier nicht atmen, sondern eher trinken. Im Bus angekommen, ratterte nur eine veraltete Klimaanlage, die nicht wirklich kühlte. Obwohl ich, bei dem Gedanken nun in Luxor zu sein, Gänsehaut bekam, lief mir vor Hitze der Schweiß den Rücken herunter. Ich war nun tatsächlich im ehemaligen Reich von Ramses und Tutanchamun angekommen. Es war ein sonderbares Gefühl, denn ich hatte ja nicht nur viel über dieses Land und dessen Kultur gelesen, sondern auch die alte Sprache etwas studiert. Der Bus fuhr relativ schnell vom Flugzeug zum Flughafengebäude und lud uns dort aus. Die Passkontrolle verlief trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen problemlos. Keine 20 Minuten nach der Landung standen wir nervös am Laufband und schauten gespannt nach unseren Koffern. Frank hatte schon einige Sportler gesehen, die er von seinen letzten Läufen kannte.
„ Schau, Tom, dort drüben ist Rambo“, erklärte er mir.
„ Rambo? Das ist nicht dein Ernst Frank, oder?“
„ Doch, Tom. Man nennt ihn so, weil er den Wüstenlauf schon zwei Mal gewonnen hat und den Streckenrekord von zwei Stunden und 34 Minuten hält. Soviel ich weiß, heißt er Oachim al Bechim oder so ähnlich und kommt aus dem Kongo“, klärte er mich auf.
Ich hörte eigentlich gar nicht richtig hin, denn der erste Koffer kam uns entgegen. Frank griff zu und zog ihn zu sich und sammelte nach und nach seine Sachen ein. Als ich nach einer Viertelstunde immer noch auf meinen Koffer wartete, meinte ich: „Die haben das Arbeiten auch nicht erfunden.“
„ Ach, Tom, hier
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