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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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wir denn etwas Essen gehen würden. „Wie? Du hast schon Hunger?“
    „ Du kennst mich doch, Frank. Ich habe immer Hunger.“
    „ Dann gehen wir nachher im Hotelrestaurant essen, denn es gibt dort einige gute Spezialitäten.“
    Ich stimmte ihm zu, denn Morgen würde es ja wieder einen Nudelabend für den bevorstehenden Lauf geben und da ist jetzt etwas Abwechslung angesagt. „Soviel ich weiß haben die Organisatoren, für die nächsten Tage viele Dinge ausschließlich auf den Wüstenlauf abgestimmt. Und morgen Abend werden wir etwas früher ins Bett gehen. Am Freitag um neun Uhr ist der Start und wir wollen ja richtig fit sein. Denke daran, die Magnesiumtabletten schon am Abend vorher zu nehmen. Und vergiss nicht, am Laufmorgen die zwei Aspirin. So ersparst du dir morgen einen Wadenkrampf, meinte jedenfalls ein guter Freund von mir“, Frank versuchte mich doch immer wieder weiter auf den Lauf vorzubereiten.
    „ Wie, du hast Freunde? Und, welcher Freund gibt dir denn solche Dopingtipps?“
    Frank winkte lächelnd ab und ging nicht mehr näher darauf ein. Ich genoss die zweite Tasse Kaffee und begutachtete mein Startpaket. Zu den üblichen Vitaminpräparaten gab es noch eine Art Astronautennahrung, denn sollte sich jemand verlaufen, hätte er für einen Tag noch eine vollwertige Essensration dabei. Einen faltbaren Plan, der den Verlauf der Strecke und die jeweiligen Trinkstationen zeigte, lag dabei. Diese waren ab dem Kilometer sechs in drei Kilometer Abständen gekennzeichnet. Dabei lag auch eine Folie, in Form eines Ponchos, die man sich bei einem plötzlich aufkommenden Sandsturm zum Schutz überziehen konnte. Es gab einen einfachen Kompass und eine Signalrakete, die an einen übergroßen Silvesterheuler erinnerte. Im beiliegenden Prospekt „ Verhalten in der Wüste “ stand, dass über 36.000 Teilnehmer aus 146 Staaten angemeldet waren. Zusätzlich standen den Läufern eine Menge Ärzte- und Beratungsteams zur Verfügung. Wir saßen nun schon fast zwei Stunden im Café, ließen uns treiben, beobachteten die Umgebung und waren froh nicht bei den Kollegen in Jordanien zu sein. Ich schaute zu Frank und signalisierte ihm, dass ich langsam Hunger bekam. „Gute Idee“, erwiderte Frank und streckte sich.
    Ich rief den Kellner, beglich die Rechnung und wir gingen nach oben auf unsere Zimmer. Wir vereinbarten, dass wir uns gegen 19:30 Uhr im Restaurant treffen würden. Im Zimmer angekommen holte ich mir aus der Minibar ein Wasser und rief anschließend Carrie an, die sich sehr über ein Lebenszeichen von mir freute.
    „ Hey mein Schatz.“ begrüßte sie mich erfreut. „Seid ihr beiden gut angekommen?“
    „ Na klar, Carrie.“
    „ Bist du nervös, Tom?“ Carrie merkte es meist an meiner Stimme, wenn ich mich etwas anders verhielt. „Ja, und wie. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl, quer durch die Wüste zu laufen. Frank hat bereits angedeutet, dass er sich irgendwann absetzen will. Ab diesem Zeitpunkt werde ich alleine weiterlaufen.“
    „ Mache dir keine Gedanken, Tom. Das schaffst Du, da bin ich mir sicher.“
    „ Jetzt mal was anderes“, versuchte ich das Thema zu wechseln. „Es ist wirklich sehr schade, dass du nicht hier bist. Wenn du nur die ganzen ägyptischen Bauten sehen könntest. Wahre Kunstwerke stehen hier und ich denke, wir werden hier irgendwann zwei Wochen Urlaub machen, um uns in Ruhe alles anzuschauen.“
    „ Nun bleib locker, Tom. Wir werden das alles nachholen und denke daran, es ist nicht dein erster Marathon. Außerdem wolltest du mich ja nicht mitnehmen, da ihr ja anschließend nach Jordanien müsst“, sagte sie lachend. „Ich denke übermorgen an dich, ok?“
    „ Ist ok. Vielleicht ist es doch nur die Aufregung“, antwortete ich ihr und wir beendeten das Gespräch.
    Ich zog mich um und studierte danach die zukünftige Laufstrecke. Anschließend wollte ich meinen kleinen Rucksack packen. Da klopfte schon Frank ungeduldig an die Tür. „Aufwachen! Schläfst Du? Oder hast du keinen Hunger mehr?“
    „ Ich komme ja schon und demoliere nicht gleich die Tür“, rief ich und machte ihm auf. Er kam ins Zimmer und fing gleich an zu lachen, als er auf meinen Tisch blickte.
    „ Du bist doch nicht etwa schon dabei, deinen Rucksack zu packen?“
    „ Auf lass uns gehen und nicht von meinen Utensilien sprechen“, antwortete ich. Verlegen schob ich ihn raus.
    Wir erlebten einen ruhigen Abend bei gepflegtem Essen und genossen den Hauch von Urlaub. Immer wieder sprachen wir über

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