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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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bestimmt verdampft.“
    Wir standen in einer weiteren Schlange um in unseren Startbereich zu kommen. Ich hatte zwei Liter Wasser in vier Flaschen dabei, die ich anfangs beim Lauf in die Wüste trinken wollte. Aus taktischen Gründen wollte ich mehrere Flaschen auf einmal abfüllen lassen. Wir liefen im Strom der Menschen langsam auf der Hauptstraße in Richtung Süden. Meine Startnummer 24651 hatte ich mit dem Kreppband fest am T-Shirt festgeklebt. Frank lief dagegen mit der recht niedrigen Startnummer, der 7511. Das war die Belohnung dafür, dass er schon zwei Mal den Lauf mit guten Leistungen absolviert hatte. Die Straßen waren bunt geschmückt. Überall gab es Essensstände und Möglichkeiten etwas zu trinken. Wie auf dem Weg zu einer Prozession wurden wir begrüßt, denn es standen bestimmt Tausende von winkenden Ägyptern an der Straße. Ich bekam Gänsehaut, denn es war ein so unbeschreibliches Gefühl, als ob man direkt bei den olympischen Spielen in das Stadion einlaufen würde.
    „ Tom, eigentlich müsste ich mich weiter vorne einreihen, aber ich bleibe hier bei dir. Die ersten fünf Kilometer laufen wir auf jeden Fall zusammen“, sagte Frank.
    „ Mach dir um mich keine Gedanken. Alles ist beschriftet und verlaufen kann ich mich bei den Menschenmassen bestimmt nicht. Da müsste ich mich ja schon in Luft auflösen. Und das möchte ich mal sehen“, antwortete ich lachend.
    Nun stand alles und viele Läufer drückten sich nach vorne durch, um zu ihrem Startbereich zu kommen. Ich schaute nervös auf die Uhr – 8:50 Uhr und ich fragte mich wieder, ob ich ausreichend trainiert hatte. War ich wirklich gut für einen solchen Lauf vorbereitet? 8:52 Uhr, wie viel Grad hatte ich heute Morgen gelesen? Es waren 23 Grad und das schon um acht Uhr. Hatte ich mein Handy eingesteckt? Natürlich hatte ich es dabei, Carrie und Frank hatten mich ja schon angerufen.
    „ Mensch, Tom!“, sagte ich zu mir selbst: „Bleib mal locker!“ 8:55 Uhr, noch fünf Minuten bis zum Startschuss. Ich nickte und versuchte nach vorne zu blicken, um das Startbanner zu sehen. „Was suchst du, Tom“, fragte mich Frank erstaunt.
    „ Ich wollte nur sehen, wo das Startbanner ist.“
    „ Das wirst du von hier aus nicht sehen können. Vor uns sind mindestens 20.000 Läufer und ich denke, dass wir hier erst 15 Minuten nach dem Startschuss loslaufen können. Hast du deinen Laufchip auch an deinen Schuh gebunden?“
    „ Nein, den habe ich in den Nil geworfen“, erwiderte ich genervt.
    „ Dann schaue mal nach unten, Tom“. Ich blickte nach unten und sah, dass ich den Chip tatsächlich vergessen hatte. Hektisch wühlte ich im Rucksack und holte den Chip heraus. Ich bückte mich, um ihn an meinen Schuh zu schnüren, da hörte ich auch schon den Startschuss. Ich schaute hoch zu Frank und er meinte ganz ruhig: „Wir haben noch Zeit. Also bleibe ganz ruhig“.
    Tosender Jubel war nun zu hören. 9:07 Uhr. Der Chip befand sich nun am Schuh und meinen Rucksack hatte ich wieder umgeschnallt. Ich schaute immer wieder unruhig auf die Digitalanzeige und wir standen noch immer.
    Frank lächelte mich beruhigend an. „Gleich geht es los, zum geilsten Lauf, den du je gelaufen bist. Teile dir die Kraft gut ein – denke daran. Ab dem neunten Kilometer geht es in die Wüste. Bis dahin reicht es für dich, einen Fünferschnitt zu laufen, ok?“
    Ich nickte zustimmend. Aber was sollte ich, auch anderes tun. Tausend unterschiedliche Gedanken gingen mir im Moment gleichzeitig durch den Kopf. Da spürte ich, wie mir Frank auf die Schulter klopfte und nach vorne deutete. Die Masse vor mir begann sich zu bewegen. „Nun, es geht los“, murmelte ich und fing an zu laufen.
    Ich walkte die ersten 100 Meter, bevor ich in einen leichten Laufschritt überging. Nach knappen 600 Meter, konnte ich zwischen den Palmen das Startbanner erkennen. Sobald wir über die Kontaktschleife liefen, würde die Zeit gemessen werden. Mein ganzer Körper vibrierte. Er war durch das begeisterte Publikum regelrecht aufgeputscht. Frank war nun hoch konzentriert, was man an seinen angespannten Gesichtszügen gut erkennen konnte. Er hatte sich für diesen Lauf einiges vorgenommen, denn er wollte die Zeit von vor zwei Jahren unterbieten. Wir hatten vereinbart während des Laufens möglichst wenig zu sprechen, um kein Seitenstechen zu provozieren.
    „ Jetzt geht es über die Kontaktschleife und anschließend kein Zurück mehr“, dachte ich mir, da zog Frank mich an meinem T-Shirt.
    „ Auf

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