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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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Waschraum wies. Natürlich war der Komfort lange nicht so wie bei Menetho oder Sephtar, doch konnte ich mich ausgiebig waschen. Aneksi hatte während ich mich wusch, neue Kleidungsstücke bereitgelegt und die Alten zum Reinigen mitgenommen. So kam ich nach etwa 20 Minuten wieder in den Wohnraum zurück und nahm meinen Platz ein. Die Männer schauten und Nephthys sagte lachend: „Oh, nun du siehst wieder fast wie ein echter Kemer aus. Und du riechst auch viel besser.“
    Ich grinste nur und war über den Humor der Ägypter begeistert. Echnaton drehte sich zu mir und sagte: „Nun Tom, ich darf dich doch Tom nennen? Sprich und stelle uns deine Fragen, die dein Herz belasten.“
    Ich lächelte holte tief Luft und begann zu fragen: „Wieso ist Gechset auf mich zugekommen? Wie hat er mich erkannt, und woher wusstet ihr von meiner Ankunft?”
    Echnaton beugte sich vor und sprach: „Wir haben in der Pyramide Amuns viele Papyri gefunden, die von einem Reisenden sprechen, der vor über tausend Sonnenzyklen wegging nachdem er dem damaligen Pharao half. Er zeichnete den Weg unserer Vorfahren auf einer Karte auf, um die Welt kennenzulernen. Wir lasen, dass der Reisende kommen wird, wenn die Götter im Streit sind und dem Volk geholfen werden muss. Wir konnten dich an deinem Mantel und dem Siegel Menethos erkennen. Außerdem hast du dich sehr auffällig verhalten und da war es nicht schwer, dass die Wahl auf dich fallen musste. Nur wir Eingeweihte kennen die Siegel unserer Vorväter.”
    Ich war über die direkte Art und den präzisen Antworten sichtlich beeindruckt. So stellte meine nächste Frage: „Warum ist alles so dunkel und warum riecht es so seltsam?”
    Gechset übernahm nun das Gespräch und antwortete mir.
    „ Vor etwa zwölf Monden kam Thutmosis von einer langen Reise aus dem Osten zurück und erzählte uns von einem wundervollen Land im Osten, in dem er viele gute Menschen kennengelernt hatte. Thutmosis hatte außerdem sehr alte Dokumente gefundenen. In diesem las er, dass es am Anfang, als unser Volk entstand, nur einen Gott gab. Es war ATON, der Schöpfer des Lebens, so wie wir es kennen. Er kam mit seinen Brüdern und Schwestern von den Sternen und gab uns all dieses Wissen. Leider hat sich über viele Zeitalter vieles verändert und der Glaube an einen Gott ging verloren. Auch im Land des Ostens spricht man nur über den einen Gott, was uns Thutmosis nach seiner Reise bestätigte. Echnaton und einige Eingeweihte bekamen die Dokumente zu sehen und glaubten fortan seinen Worten. Echnaton führte den Glauben an diesen einen Gott ein, doch das Volk rebellierte. Leider gibt es unter uns viele mächtige Priester, die das Volk stark beeinflussen. Selbst seine Frau Nofretete wurde so überzeugt, dass sie sich gegen ihn wandte. Echnaton, oder Amen-hotep wie sein richtiger Name lautet, ging mit seinen engsten Vertrauten in den Untergrund, mit der Aufgabe die zusammen zu führen, die an den einen Gott glauben. Als Thutmosis von seiner langen Reise aus dem Osten erzählte, kam Echnaton zum Entschluss, das Land der Kemer mit Seinesgleichen zu verlassen. Thutmosis gründete mit seinem engsten Vertrauten Weresch-nefer die Lade von Memphis.
    In einer Kiste versteckt, bewahren wir das ganze Wissen und die Gesetze unserer Vorfahren auf, um sie mit ins Land des Ostens zu nehmen. Thutmosis und Echnaton versuchten das Volk nochmals umzustimmen und vor etwa 17 Sonnenläufen begann der Himmel zu grollen und sich zu verdunkeln. Es fielen graue Blätter vom Himmel und der Nil verfärbte sich. Viele Fische starben und das Volk wurde zusehends unruhig. Nun wollen wir mit einer Schar von Anhängern Echnatons ins Land des Ostens ziehen, damit die Götter wieder gut gestimmt sind. Es gibt aber im Moment das Problem, dass die Priester uns dies verweigern. Nofretete wird hier zum Spielball der Hohepriester und selbst Echnaton, ihr ehemaliger Gatte und Pharao darf sie nicht mehr sprechen. Nun haben wir dir alles erzählt, was für dich wichtig sein kann und hoffen, deine Fragen konnten alle beantwortet werden.“
    Ich hielt es im Sitzen nicht mehr aus, entschuldigte mich, stand auf und lief im Haus auf und ab. Die anderen schauten mich etwas verwirrt an, schwiegen aber. Ich musste das erst einmal setzen lassen, denn es ging hier um eine Legende, für die es eigentlich keinen schriftlichen Nachweis gab. Es gibt zwar die Bibel und die dortigen Hinweise über einen Auszug von Hebräern nach Israel, aber Beweise und archäologische Funde gab es

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