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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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schlimm, dass du sogar zu Nofretete möchtest?“, fragte Echnaton mich.
    „ Eine Insel im Mittelmeer wird auseinanderbrechen und alles zerstören.“
    Nun war es raus und ich erntete ungläubige Blicke. Echnaton war der erste der mich wieder ansprach: „Du willst also sagen, dass im großen Meer zwischen den Mykenern und Kemer eine ganze Insel zerstört wird?“
    „ Ja“, antwortete ich. „Ihr habt bestimmt schon davon gehört, wenn das Innere der Erde nach oben kommt?“, erklärte ich. Alle nickten und ich sprach weiter: „Dann entwickelt sich viel Rauch und verbrannte Erde steigt auf. Oben in den Wolken wird es anschließend vom Wind verteilt. Nun ist dies aber eine so große Insel, dass weite Teile des Reiches zerstört werden, wenn sie explodiert. Die Insel wird sehr schnell auseinander brechen und dann ist das ganze Land und dein Volk gefährdet.“
    Es wurde still im Raum. Jeder schaute den anderen nachdenklich an. Keiner getraute sich im Moment einen Satz zu sprechen. Nephthys, die in den Wohnbereich gekommen war und den letzten Satz mitbekommen hatte, ließ vor Schreck einen Krug fallen. Erst einige Minuten später, als Nephthys einen neuen Krug gebracht hatte, ergriff Weresch-nefer das Wort und fragte: „Tom, wie viel Zeit haben wir noch?“
    „ Ich bin keiner, der sich mit diesen Naturgewalten gut auskennt, aber ich denke, wir haben noch maximal zwei bis drei Tage, bis die Insel explodieren wird.“
    Sie beobachteten mich genau. Eigentlich hatte ich keinen blassen Schimmer, was uns erwarten würde oder wie lange es dauern würde. Die zwölf Stammesführer unterhielten sich hektisch und einer, der sich Josefus nannte, meinte dann: „Tom, wir werden sofort allen, die sich uns anschließen, unsere Abreise ankündigen. Wir sehen den Ernst der Lage und glauben, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.“
    Ich nickte zustimmend. „Wenn ihr mich braucht, stehe ich bereit“
    „ Jedoch werden wir niemals eine Audienz bei Nofretete bekommen. Sie wird abgeschirmt und so können wir nie alle retten. Nicht in dieser kurzen Zeit“, sagte Weresch-nefer.
    Die anderen nickten und meinten: „Wir halten dich auf dem Laufenden.“
    Sie verabschiedeten sich und Gechset setze sich zu mir. „Wir schätzen deine Aufrichtigkeit, dein Wissen und die Hoffnung einen Teil unseres Volkes vor dem drohenden Unheil zu retten.“
    Ich nickte ihm dankend zu und antwortete: „Danke, Gechset. Ihr seid sehr freundlich zu mir und glaube mir, was im Moment geschieht, davon werden auf dieser Welt fast alle irgendwann sprechen.“
    Gechset, schaute mich etwas verwirrt an, denn er verstand nicht, was ich meinte. Er wandte sich ab und lief in einen der hinteren Räume zu seiner Frau, um mit ihr alles zu besprechen, damit auch sie Vorkehrungen für einen plötzlichen Abmarsch treffen konnte.
    Ich war alleine, setzte mich im Gastraum auf den Boden und lehnte mich an die Wand. Ich war ausgepowert, fertig, müde und mit den Gedanken immer wieder bei Carrie, Frank und Harry. Kam ich hier überhaupt wieder weg, oder war mein Schicksal besiegelt? Ich vergrub meine Hände ins Gesicht und der Druck der letzten Wochen löste sich, denn ich fing an zu weinen. Es war mir jetzt einfach egal, was jetzt andere von mir denken würden. Hatte ich in den letzten Tagen doch so viel Neues erlebt, so vieles gesehen, was nur schwer zu verstehen war, dass ich einfach nicht mehr konnte. Man verlangte hier Dinge von mir, für die ich als einfacher Programmierer nicht geschaffen war. Wie Bäche liefen mir die Tränen an den Wangen herunter.
    Ich brauchte einige Minuten, um mich wieder zu beruhigen und sah durch meine schmutzigen Hände total verschmiert aus. Gechset, der kurz darauf in den Raum kam sah mich ganz erschrocken an.
    „ Ist mit dir alles in Ordnung?“
    „ Ja, mir geht es wieder gut. Ich bin nur sehr erschöpft.“
    „ Nephthys, bringe uns bitte noch einen Krug Wein“, rief Gechset. „Ich denke ein großer Schluck wird dir gut tun.“
    Wir gingen in den Wohnraum, setzten uns an den Tisch und tranken einen guten Wein, etwas, was ich schon total vermisst hatte. Nur der hier schmeckte ganz anders als das, was ich unter einem Wein kannte. Wir sprachen nur wenig und Gechset fragte mich auch nicht, warum ich im Gesicht verschmiert war. Den ganzen Tag über, war ich beschäftigt mir einige Notizen zu machen. Ruhelos und nervös, schaute ich immer wieder aus dem Fenster und beobachtete die Wolken. Alles sah genauso besorgniserregend aus wie schon am

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