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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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großen Pharaonen und anschließend hierhergekommen. Ich weiß nicht einmal wie und auch nicht, wann ich in meine Zeit zurückkommen soll“, erklärte ich ihr.
    Starr schaute sie mich an und sprach dann leise: „Du kennst die Zukunft? Du weißt genau was passieren wird?“
    Ich bemerkte nun den Fehler, den ich begangen hatte. Zuerst schluckte ich und konnte gar nicht antworten. Mit dieser direkten Frage hatte ich nicht gerechnet. Ich nahm mir vor nicht mit der Tür ins Haus zu fallen, schaute Elena eine Weile an und atmete tief durch.
    „ Das, was ich dir nun erzähle, ist nur für deine Ohren bestimmt.“
    Sie nickte etwas verschüchtert. „Ich kenne natürlich nicht alle Einzelheiten der nächsten 2000 Jahre, da auf der Erde sehr viel passiert ist. Die Kulturen, die Menschen und auch die ganze Welt, haben sich bis in meine Zeit stark geändert. Ich weiß nicht genau, was in den nächsten Tagen geschehen wird, denn mir ist nicht bekannt, in welchem Jahr ich mich genau befinde“, sagte ich vorsichtig.
    Elena schaute mich nun begeistert an, als ob sie nun alles von mir erfahren wollte, was in den nächsten Jahrhunderten passieren wird.
    „ Tom, leider besitze ich nicht die Gabe Zeichen zu malen und sie zu lesen, aber ich bin keine dumme Frau. Ich halte immer Augen und Ohren offen. Wir sind im römischen Jahr des Vespasian. Vor diesem Kaiser regierte Vitellius in Rom, der selbst den Römern nicht viel Gutes brachte. Vor vielen Jahren gab es einen Kämpfer namens Josephus, der zum ersten Mal den Römern die Stirn bot. Diesen Kampf wollen wir jetzt weiterführen.“, sagte Elena.
    „ Na, dann erzähle du mir etwas über diesen Josephus und dessen Jahre seines Kampfes. Ich erzähle dir etwas über die Zukunft.“
    Begeistert von meiner Idee, begannen wir uns gegenseitig Geschichten zu erzählen. Ich war erstaunt, dass es nur spärliche Informationen über einen Josephus, den Freiheitskämpfer gab, die den Menschen im Gedächtnis waren. Er hatte anscheinend einen Bruder namens Jakobus, der ein Wanderprediger war. Einen Jesus, der angeblich gekreuzigt wurde und ein Zeloten-Anführer gewesen sein soll, kannte sie überhaupt nicht. Über einen Mann, der sich Saulus von Tarsus nannte, war ihr ebenso nichts bekannt. Dieser Jakobus soll den Römern um 30 n. Chr. mit seinen Anhängern, das Leben ziemlich schwer gemacht haben. Er wurde gefangengenommen und, laut Erzählungen, an Seilen römischer Soldaten, durch ganz Jerusalem gezogen, bis sich seine Haut vom Körper löste. Dieser Gedanke ließ mich erschauern. Die meisten seiner Anhänger verschwanden in alle Himmelsrichtungen. Nach dieser Niederlage, vor etwa 40 Jahren, fing der Terror der Römer erst richtig an. Viele religiöse Stätten wurden zerstört und schließlich, um das Jahr 66, ganz Jerusalem. Ich fragte sie nach dem Wort Christen oder Christus. Auch damit konnte sie nichts anfangen. Für mich war das sehr interessant und bei Gelegenheit wollte ich auch Joshua mal darauf ansprechen. Dann versuchte ich ihr ganz behutsam zu erklären, wie die Welt, aus der ich kam, so ist.
    „ Du behauptest, es gibt Fahrzeuge, die sich ohne Pferde bewegen?“, sagte sie lachend. „Tom, du übertreibst. Und dass Menschen sich mit Eisenwagen, so schwer wie zehn Legionen, von Stadt zu Stadt bewegen ohne selbst zu laufen, ist doch bestimmt nicht wahr.“
    Die liebe Elena, wie sie da saß und sich amüsierte über das, was ich ihr erzählte. Ich konnte es ihr nicht einmal verübeln, denn wer dachte zum Beispiel nach dem zweiten Weltkrieg schon an ein I-Phone.
    So verging der erste Reisetag wie im Fluge. Und auch an den nächsten Tagen kamen Elena und ich uns merklich näher. Als wir uns das erste Mal küssten, merkte ich erst, was ich in den letzten Wochen vermisst hatte. Ein schlechtes Gewissen gegenüber Carrie hatte ich eigentlich nicht. Innerlich hatte ich mich schon damit abgefunden, dass ich in meine alte Zeit vielleicht nie wieder zurückkehren würde. Ich hatte wieder so etwas, wie eine Art Zuhause, gefunden und jemanden, um den ich mich und der sich um mich sorgen konnte. Sie fragte mich nie, ob dort, wo ich herkomme, jemand auf mich warten würde und ich erzählte ihr auch nicht, dass ich ja eigentlich verheiratet war. Es hätte in der Situation weder einen Vor- noch einen Nachteil gebracht. Auch hatte ich ihr bisher verschwiegen, wie die Schlacht in Masada wirklich ausgehen würde. Ich wollte auf keinen Fall die Hoffnung der Freiheitskämpfer zerstören. Ich merkte aber,

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