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Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition)

Titel: Der Lauf in die Vergangenheit: Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bay
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dir? Du musst nicht nervös werden.“
    „ Nein, nein. Das bin ich nicht“, log ich.
    Jedoch bevor er mich erneut ansprechen konnte, begann Immanuel zu sprechen. „Seid bitte ruhig. Ich habe euch noch etwas zu sagen.“
    Er war ebenso aufgestanden, wie die Vorredner und wartete bis alle ruhig waren.
    „ Viele haben für unsere Sache ihr Leben gelassen. Die neuesten Informationen, von unseren Spionen werden das Blatt endgültig zu unseren Gunsten wenden. Wir wissen, dass man in Rom uneinig war, wie man mit den Aufständen in Judäa weiter verfahren sollte. Es waren bisher immer nur kleinere Legionen unterwegs gewesen, gegen die wir ohne Probleme ankamen. Auch wenn die mächtige 10. Legion jetzt Masada belagert, dürfte auch diese zu besiegen sein. Die Zeloten konnten kleinere Siege gegen römische Einheiten erzielen, um uns den Rücken frei zu halten. Sobald wir in Masada sind, besitzen wir den nötigen Schutz, um uns gegen die Übermacht der römischen Legionen zu wehren.“
    Er stoppte mit seinen Ausführungen und atmete tief ein.
    „ Es ist uns gelungen, das zu finden, was wir seit Jahrhunderten gesucht haben. Vor über 600 Jahren verschwand sie. Keiner wusste, wo sie war. Doch jetzt ist sie auf dem Weg nach Masada. Auf dem Weg zu uns ist die Lade des Herrn und unserer Vorfahren.“
    Alles schrie und jubelte, dass ich fast taub wurde. Die Anwesenden waren kaum zu beruhigen.
    „ Damit wir die Lade, wie vor tausend Jahren, auch benutzen können, mussten wir Augen und Ohren offen halten. Wir haben einen Mann gefunden, der das alte Wissen unserer Vorfahren kennt. Damit bekommen wir nun die Möglichkeit, die Lade zu aktivieren. Sollte uns dies gelingen, und davon bin ich überzeugt, wird der Sieg unser sein“, beendete er seine Ausführungen.
    Ein begeistertes Klatschen ging durch die Reihen und ich fühlte mich absolut unwohl in meiner Haut. Ich war mir sicher, dass sie mich damit meinten, denn einige schauten in meine Richtung. Aber von welchem Wissen, das die Lade aktivieren sollte, sprachen sie nur. All das war für mich im Moment ein großes Rätsel.
    Immanuel hob wieder seine Arme und bat um Ruhe. „Eigentlich wollten wir ihn heute fragen, ob er weiß, wie er uns helfen kann. Aber, meine Brüder und Schwestern, können wir ihn jetzt noch nicht fordern, denn er ist noch zu geschwächt und muss sich von seiner langen Reise erholen. Morgen werden wir alle aufbrechen und nach Masada reisen. Es ist alles gesagt worden und unsere Kraft und unser Drang nach Freiheit wird uns weiterhin zusammenhalten.“ Immanuel setzte sich wieder und Joshua erhob sich.
    Er rief in die tobende Menge: „Ihr, die vom Volk unserer Urahnen abstammen. Ihr, die vor über 1600 Jahren aus dem Land der Ägypter kamen, um einen Platz des Friedens zu finden. Ihr, die einen gerechten Staat erschaffen haben und unter der Knechtschaft der Babylonier leiden musstet. Ihr werdet bald siegreich zurückkehren und unsere Städte werden blühen, wie zu Zeiten Salomons. Der Gott unserer Vorväter wird die schützende Hand über uns halten. Geht nun und packt euer Hab und Gut, auf das wir morgen sicher nach Masada geführt werden.“
    Ich glaube kein Motivationstrainer der heutigen Zeit hätte es besser machen können. Man hatte die Menschen regelrecht aufgeputscht und selbst ich, der mit allem eigentlich nichts zu tun hatte, war beeindruckt über diese unglaubliche Ansprache. Das große Zelt leerte sich nach und nach und ich blieb weiterhin sitzen. Ich hoffte, noch kurz mit Elena sprechen zu können, bevor es zurückging. Immanuel stand zusammen mit Joshua und Elena am Zelteingang und sie sprachen leise miteinander. Elena schaute immer wieder lächelnd zu mir herüber und versuchte mir mit Gesten zu erklären, dass ich vor dem Zelt warten solle. Noch immer von der Situation verwirrt, stand ich auf und ging langsam nach draußen. Vor dem Zelt wurde ich misstrauisch begutachtet, denn allem Anschein nach war man hier, was fremde Menschen betraf, sehr vorsichtig.
    „ Du darfst es ihnen nicht übel nehmen, Tom“, sagte Elena.
    Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie schon neben mir stand. Ich war noch dabei, meine Gedanken zu sortieren.
    „ Wie?“, antworte ich. Elena lächelte mich an und antwortete: „Wir haben in den letzten Jahren viel Schreckliches erlebt. Die Römer haben unsere Städte regelrecht ausgelöscht. Kulturstätten mit einer langen Geschichte wurden dem Erdboden gleich gemacht und Menschen in Massen gekreuzigt. Deswegen darfst du dich

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