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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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und trank einen Schluck Wein. »Immerhin bist du die Letzte der de la Martinières.«
    Über solche Fragen hatte Emilie sich noch nie Gedanken gemacht. »Ich weiß es nicht«, sagte sie, als ihr die Tragweite ihrer Entscheidung bewusst wurde.
    »Natürlich nicht«, beruhigte Sebastian sie, während die Fischsuppe serviert wurde. »Tut mir leid, wenn ich dich überrumple, aber ich hatte schon lange vor, dich zu fragen. Wo und wann möchtest du den Bund fürs Leben schließen?«
    »Wenn du nichts dagegen hast, irgendwo in Frankreich. Im allerengsten Kreis.«
    »Das hatte ich fast erwartet. Und wann?«
    Emilie zuckte mit den Schultern. »Mir ist alles recht. Was meinst du?«
    »Je eher, desto besser«, antwortete Sebastian. »Ich würde es mir schön vorstellen, mit meiner frisch Angetrauten nach England zurückzukehren. Sollen wir in ein paar Wochen heiraten, gleich hier in Paris?«
    Einige Tage später traf Emilie im Château ein, um die Einlagerung der Möbel zu überwachen. Nach der Hochzeit und dem anschließenden Umzug nach Yorkshire würde sie zurückkehren, um die Verpackung der Bücher vor dem Beginn der Renovierungsarbeiten zu organisieren. Sebastian war nach England geflogen, um seine Geburtsurkunde für die Behörden in Frankreich zu holen.
    Ihre Pariser Wohnung hatte Emilie für sechs Monate vermietet und mit schlechtem Gewissen Leon, ihren Chef in der Tierarztpraxis, angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sie nun doch nicht wiederkommen würde.
    »Wir bedauern es sehr, Sie zu verlieren«, hatte Leon gesagt. »Und Ihren Patienten werden Sie auch fehlen. Bitte lassen Sie es mich wissen, falls Sie je wieder bei uns anfangen wollen. Viel Glück mit der Ehe und Ihrem neuen Leben in England. Ich freue mich für Sie, Emilie.«
    Die wenigen Freunde, denen Emilie erzählt hatte, dass sie alles aufgeben und der Stimme ihres Herzens nach England folgen wolle, waren überrascht gewesen.
    »Solche überstürzten Entscheidungen sehen dir überhaupt nicht ähnlich«, hatte Sabrina, eine Freundin aus Studienzeiten, gesagt. »Hoffentlich bin ich zur Hochzeit eingeladen, damit ich den Ritter in glänzender Rüstung kennenlerne, der dich entführt.«
    »Bei der Feier werden nur Sebastian, ich und unsere Trauzeugen anwesend sein. Das habe ich mir gewünscht.«
    »Du bist wirklich komisch, Emilie«, hatte Sabrina geseufzt. »Ich hatte ein großes Fest erwartet. Na schön, melde dich mal und viel Glück.«
    Als Emilie sich dem Château näherte, erwartete Margaux sie bereits an der Haustür. Sie überwachte sichtbar nervös, wie die Umzugsleute Louis-quatorze-Schränkchen und vergoldete Spiegel herausschleppten.
    »Ich habe sie gebeten, vorsichtig zu sein, aber an einer wertvollen Kommode ist schon eine Ecke abgeschlagen«, beklagte sie sich, als sie Emilie in der Küche eine Tasse Kaffee reichte.
    »So etwas kann passieren«, erklärte Emilie achselzuckend. »Margaux, ich muss Ihnen etwas sagen.« Sie zeigte ihr lächelnd die Hand mit dem Verlobungsring. »Ich werde heiraten.«
    »Heiraten?«, fragte Margaux überrascht. »Wen?«
    »Natürlich Sebastian.«
    »Natürlich.« Margaux nickte. »Mademoiselle, das geht alles sehr schnell. Sie kennen ihn erst seit ein paar Monaten. Sind Sie sich sicher?«
    »Ja. Ich liebe ihn, Margaux. Er hat mir sehr geholfen.«
    »Ja, das stimmt.« Margaux küsste Emilie auf beide Wangen. »Dann freue ich mich für Sie. Schön, dass Sie nun jemanden an Ihrer Seite haben.«
    »Danke.«
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden. Durch das Entfernen der Möbel wird schrecklich viel Staub aufgewirbelt. Bis später, Mademoiselle.«
    Als Emilie nach dem Essen feststellte, dass sie nicht helfen konnte und beim Ausräumen des Châteaus auch gar nicht dabei sein wollte, schlenderte sie zu den Weinbergen, um Jean und Jacques von ihren Heiratsplänen zu berichten und ihnen zu versichern, dass sie, sobald ihr neues Leben in England begann, an der cave und der Renovierung des Châteaus festhalten werde.
    Jean bestand darauf, eine Flasche Champagner zu öffnen, die ein befreundeter Weinhändler ihm geschenkt hatte.
    »Ich habe sowieso nach einem Grund gesucht, sie aufzumachen«, erklärte er lächelnd, als sie ins warme Wohnzimmer gingen, wo Jacques in einem Sessel beim Kamin vor sich hindöste. »Papa, Emilie hat Neuigkeiten! Sie wird heiraten!«
    Jacques öffnete blinzelnd ein Auge.
    »Hast du gehört, Papa? Emilie wird heiraten.« Mit gedämpfter Stimme erklärte er Emilie: »Er hatte wieder eine schlimme

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