Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
Vom Netzwerk:
hatte keine Ahnung, wie Sebastian ihre Beziehung sah, und wollte ihn auch nicht direkt fragen.
    »Du weißt, dass ich von England aus arbeite, Emilie. In den letzten Monaten habe ich so gut wie möglich versucht, meine Geschäfte von hier aus weiterzuführen, dabei aber leider das große Ganze aus dem Blick verloren.«
    »Das ist meine Schuld«, sagte Emilie sofort. »Du hast so viel für mich getan; darunter hat dein eigenes Leben gelitten.«
    »So schlimm ist das nicht«, versicherte er ihr. »Doch in Zukunft muss ich mich tatsächlich wieder stärker darauf konzentrieren. Ich werde mehr Zeit für mich brauchen und nicht immer da sein können.«
    »Verstehe …« Sie glaubte zu wissen, worauf Sebastian hinauswollte. Er hatte ihr in einer sehr schwierigen Phase ihres Lebens beigestanden. Dachte er, dass das Schlimmste überstanden war und sie ihn jetzt nicht mehr brauchte? Emilie bekam ein flaues Gefühl im Magen.
    Sebastian nahm ihre Hand und küsste sie. »Dummerchen. Ich weiß, was du denkst. Ja, ich muss zurück nach England, zumindest vorerst, aber ich hatte nicht vor, dich hierzulassen.«
    »Wie sehen deine Pläne aus?«
    »Ich möchte, dass du mich begleitest, Emilie.«
    »Nach England?«
    »Ja. Wie ist dein Englisch? Wir sprechen ja immer Französisch miteinander.« Er schmunzelte.
    »Gar nicht so schlecht. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich es lerne, und in die Tierarztpraxis kamen auch Engländer.«
    »Wunderbar. Also wäre es kein Problem, wenn du bei mir leben würdest, wenigstens eine Weile. Deine Pariser Wohnung könntest du vermieten und mit mir das köstliche englische Bier und den Yorkshire Pudding probieren.«
    »Aber was ist mit dem Château? Ich muss doch hier sein, die Arbeiten überwachen.«
    »Sobald die Renovierung beginnt, ist das Gebäude monatelang eine Baustelle. Strom- und Wasserleitungen müssen neu verlegt werden, und ein modernes Dach kommt auch drauf. Solange die Handwerker im Haus sind, kannst du nicht dort wohnen, schon gar nicht in den Wintermonaten. Natürlich könntest du von Paris nach Gassin pendeln, aber nach Nizza kommst du von einem britischen Flughafen aus fast genauso schnell wie von Paris. Außerdem könnten wir dann zusammen sein. Vorausgesetzt …«, er sah sie an, »… du willst das.«
    »Ich …«
    »Denk darüber nach. Für mich wäre es selbstverständlich bequemer, wenn du in England wärst und ich nicht die ganze Zeit hin und her fliegen müsste. Aber natürlich ist das deine Entscheidung. Ich könnte es verstehen, wenn du in Frankreich bleiben möchtest.«
    »Nun …« Emilie wusste nicht so genau, was er wollte. Dass sie ganz nach England übersiedelte? Oder nur, bis die Renovierungsarbeiten am Château abgeschlossen waren?
    »Emilie«, Sebastian seufzte, »ich kann dir deine Gedanken von der Stirn ablesen. Mein Vorschlag hat weniger praktische Gründe als emotionale. Ich liebe dich und möchte mein Leben mit dir verbringen. Wo und wie, können wir im Lauf der Zeit klären. Eine Frage wollte ich dir jedoch noch stellen …« Er nahm ein Etui aus der Innentasche seines Jacketts. »Willst du meine Frau werden?«
    »Wie bitte?«
    »Bitte schau nicht so entsetzt«, sagte Sebastian und verdrehte die Augen. »Dies war als romantischer Moment geplant, und ich erwarte eine angemessene Reaktion von dir.«
    »Tut mir leid, das habe ich nicht erwartet.« Emilie traten Tränen in die Augen. »Bist du sicher?«
    »Natürlich! Frauen fragen, ob sie mich heiraten wollen, und einen Ring aus der Tasche ziehen … das mach ich nicht jeden Tag.«
    »Wir kennen einander doch kaum.«
    »Emilie, wir haben die letzten neun Monate praktisch zusammengelebt, miteinander gearbeitet, geschlafen, gegessen und geredet.« Sebastian senkte traurig den Blick. »Wenn du dir deiner Gefühle für mich allerdings nicht sicher bist, kann ich das natürlich verstehen.«
    »Nein, nein! Sebastian, du bist wunderbar, und ich … ich liebe dich. Wenn es dir ernst ist: Ja.«
    »Sicher?« Sebastian hielt den Ring nach wie vor in der Hand.
    »Ja«, antwortete Emilie.
    »Dann«, erklärte Sebastian und steckte Emilie den Ring an den Finger, »machst du mich zum glücklichsten Menschen der Welt.«
    Emilie betrachtete den Ring. »Er ist wunderschön.«
    »Der Verlobungsring meiner Großmutter. Ich finde ihn auch sehr hübsch, obwohl er weit weniger extravagant ist als der Schmuck deiner Mutter. Mich würde es übrigens nicht verletzen, wenn du deinen Mädchennamen behalten möchtest«, fügte er hinzu

Weitere Kostenlose Bücher