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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Ägypten gelangte, wie kam der wieder hierher zurück? Was wissen Sie darüber?«
    Stark schürzte die Lippen. »Nicht sehr viel. Ich glaube, diese Geschichte müssen Sie sich vom Secret Service erzählen lassen.«
    Er griff nach seiner Rollkartei und notierte uns den Namen des Inspektors, mit dem er bei der Versteigerung der Münze zu tun hatte. »Harry Strait ist tot«, sagte er, »aber ich glaube, dass Ihnen dieser Mann weiterhelfen kann.«
    »Aber die Münze, die Sie 2002 verkauft haben, war gültig?«
    »O ja. Wir würden uns hüten, noch einmal in so einen Schlamassel zu geraten. Ich weiß nichts über die fünf Jahrzehnte, in denen die Münze in Ägypten war, aber ein bekannter britischer Händler brachte sie 1996 in die Vereinigten Staaten zurück. Wie sagen Sie zu Spitzeln?«
    »Informanten?«
    »Genau. Einer davon hat dem Secret Service einen Tipp gegeben; daraufhin haben sie ein paar Telefonleitungen abgehört und den armen Vogel auf dem Heimflug abgefangen. Das Ganze ging nicht ohne Prozesse, eidliche Zeugenaussagen und großes Hickhack ab, aber letztendlich gab die Regierung zu, dass ein großer Fehler begangen worden war.«
    »Schlimmer als McCairns Diebstahl?«
    »Viel schlimmer. Als Faruk seinen Doppeladler kaufte, gab FDRs Finanzminister – mir fällt jetzt sein Name nicht mehr ein –«
    »Morgenthau«, sagte ich. »Henry Morgenthau.«
    »Ja, natürlich. Morgenthau gab also eine Exportlizenz an die königliche Gesandtschaft von Ägypten aus, die diese eine Münze zum gesetzlichen Zahlungsmittel machte.«
    »Warum?«
    »Das weiß niemand genau. Wahrscheinlich um der Regierung Peinlichkeiten zu ersparen. Er wusste, dass sie außer Landes an einen König ging, den wir als Verbündeten behalten wollten, und dachte, dass nicht viel passieren würde, wenn man die Zwanzig-Dollar-Münze, die man Faruk versehentlich versprochen hatte, an die königliche Sammlung gehen ließ.«
    »Als der Doppeladler dann schließlich verkauft wurde, bekamen Sie und Ihre Firma also sieben Millionen Dollar, Mr. Stark?«, fragte Mike.
    »Wir haben sie uns redlich mit Uncle Sam geteilt, Detective – zu unserer beiden Zufriedenheit.«
    »Nur mal angenommen, Sir, als Gedankenspiel. Was, falls ich noch eine gestohlene Münze finden würde? Angenommen, in den vierziger Jahren haben sich alle vertan und McCairn fischte nicht zehn, sondern ein rundes Dutzend aus der Tüte«, sagte Mike. »Angenommen, ich komme morgen mit einem weiteren Asservatenbeutel in Ihr Büro und bringe Ihnen noch so ein Teil – Liberty hält die Fackel hoch, 1933 und so weiter?«
    »Ohne das Zertifikat, das es zum gesetzlichen Zahlungsmittel macht – und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Morgenthau zwei davon unterschrieben hat –, wäre es nur ein hübsches Goldstück. Tragen Sie es als Glücksbringer in der Tasche oder lassen Sie es einschmelzen und einen Ring für Ihre Freundin draus machen.«
    »Also ist es das Stück Papier, das die Münze so wertvoll macht?«
    »Jetzt haben Sie’s kapiert.«
    »Aber wie kam dieser Engländer an die Münze von Faruk?«, wollte Mercer wissen.
    »Die eidesstattlichen Aussagen sind alle versiegelt. Eventuell können Sie die Agenten dazu bringen, es Ihnen zu sagen. Und dann, Ms. Cooper«, sagte Stark und stand auf, um uns hinauszugeleiten, »wenn Sie mir einige von Ms. Ransomes Münzen zum Inventarisieren bringen, können Sie mir die ganze Geschichte erzählen. Die interessiert mich seit Jahren.«
    Wir bedankten uns für seine Hilfe und machten uns durch die verschiedenen Sicherheitsschleusen wieder auf den Weg nach unten in die Lobby.
    Als wir aus dem Aufzug traten, vibrierte das Handy in meiner Jackentasche. »Rufst du den Secret Service an und machst uns für morgen Mittag einen Termin aus?«, sagte ich zu Mike, bevor ich abhob.
    »Alex?«
    »Ja.«
    »Christine Kiernan. Die Ortung des Handys hat geklappt.«
    »Sie haben den Vergewaltiger?« Ich drehte mich zu Mercer um und reckte den Daumen in die Luft. »Wo?«
    »Genau wie Sie gesagt haben. Er stand an der Ecke 102. und Madison Avenue und telefonierte mit seiner Großmutter in der Dominikanischen Republik.«
    »›Ruf doch mal an.‹ Funktioniert immer. Passt die Beschreibung auf ihn?«
    »Soweit das Opfer eine geben konnte, einschließlich einer Operationsnarbe in der Leistengegend. Er hatte das Handy der Medizinstudentin und zwei ihrer Ausweise.«
    »Einstichspuren?«
    »Ja, er ist ein Junkie. Stocknüchtern.«
    »Vorstrafen?«
    »Kommt drauf an, unter

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