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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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verläuft, unten an der Stonewall-Brücke. Scheint während des Sturms seinen Geist aufgegeben zu haben. Er hat’s einfach stehen lassen.«
    »Ist irgendwas darin? Irgendwelche Waffen –«
    »Nur ein Paar Stiefel, Alex. Sie stimmen mit den Abdrücken bei Ihrem Haus überein. Selbe Größe, selbes Profil, selbes Herstellerlogo. Die Staatspolizisten haben es mir bestätigt.«
    »Und Logan? Haben Sie ihn gefunden?« Meine Stimme klang erregter als beabsichtigt. »Sind Sie bei ihm gewesen? Haben Sie ihn gefragt, ob –?«
    »Wir haben gestern Abend einige Mal bei ihm angerufen und vorbeigeschaut, und wir sind heute Morgen noch einmal hingefahren. Ich wollte nur wissen, ob er ein Bekannter von Ihnen ist«, sagte Chip. »Und Ihnen sagen, dass er sich irgendwo da draußen herumtreibt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht mehr auf der Insel ist.«

36
     
    Ich wartete bereits unten in der Eingangshalle, als Mike mit dem Auto vorfuhr.
    »He, Blondie«, rief er mir zu. »Rein in die Karre.« Mercer hatte ihm telefonisch von meinem Vineyard-Abenteuer erzählt, und er war wütend auf mich. »Du hast mich angelogen, Coop. Du hast mich in dem Glauben gelassen, dass Jake bei dir sein würde.«
    »Das dachte ich auch, als ich dir zuerst davon erzählt habe.«
    »Er hat gekniffen? Warum überrascht mich das nicht?«
    »Nein, hat er nicht. Es gingen keine Flüge, und ich wollte nicht, dass er mit dem Auto nach Martha’s Vineyard fährt. Du weißt schon«, sagte ich leise. »Adam.«
    »Also hast du stattdessen mit Bigfoot Verstecken gespielt, hm?«
    »Und jetzt hat mich gerade die Polizei angerufen, weil sie glauben, dass mein ungebetener Gast Spike Logan gewesen ist.« Ich erzählte Mike von dem Auto und den Stiefeln, die man darin gefunden hatte.
    »Er hätte jemanden dabeihaben können. Das ist doch zu offensichtlich, sein Auto dort stehen zu lassen, wo man es garantiert findet. Vielleicht ist es eine Falle«, sagte Mike. Er sah mich an, während wir Richtung Uptown fuhren. »Das hält dich nicht davon ab, den Horizont nach ihm abzusuchen, hab ich Recht?«
    Ich starrte hinaus auf die Schiffe, die das Wasser des East River aufwühlten. »Erzähl mir was Schönes, um mich von der sinnlosen Grübelei abzulenken. Wie geht es Val?«
    Er holte tief Luft. »Das ist nichts Schönes. Es wird dir das Herz zerreißen. Sie will nicht, dass ich es weitererzähle, aber dir muss ich es sagen. Die Ärzte haben erneut Knoten gefunden. Mehr – wie heißt das? – Metastasen.«
    Ich sah ihn an, aber er blickte stur geradeaus. »Bekommt sie wieder Chemo?«
    »Zuerst eine weitere Operation und danach Chemo. Sie ist die zäheste Kämpferin, die ich kenne.«
    Ich legte Mike die Hand auf den Arm, aber als er bei der Auffahrt zum FDR Drive das Steuer nach links kurbelte entzog sein Arm sich meiner Berührung.
    Den Rest der Fahrt stellte er mir Fragen über den Hurrikan und darüber, was bei meinem Haus passiert war. Wir parkten um die Ecke des großen Gewerbekomplexes, in dem Robelon sein Büro hatte, und trafen uns mit Mercer in der Eingangshalle.
    Robelon erwartete uns bereits. »Was soll das Polizeiaufgebot?«, sagte er und deutete auf die beiden Männer an meiner Seite.
    »Dieses Mal bin ich als Zeugin, nicht als Staatsanwältin hier. Sie haben ein paar Fragen an Sie.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, wer Ihr Kumpel ist?«, fragte Mike. »Der Kerl, der gern so tut, als sei er der verstorbene Strait.«
    »Was?«
    »Der Typ, der bei Paige Vallis’ Zeugenaussage hinten im Gerichtssaal saß?«
    »Woher soll ich wissen, wer hinter mir gesessen hat? Ich habe die Zeugin angesehen.«
    »Lassen Sie mich – wie sagst du das immer so schön, Coop? –, lassen Sie mich Ihrem Gedächtnis ein bisschen nachhelfen, Herr Verteidiger. Der steife Kerl, der aussieht, als hätte ihm Sergeant Bilko die Haare geschnitten. Mit dessen Mietauto Sie letzte Woche in der Stadt herumkutschiert sind«, sagte Mike.
    Robelon drückte sich vom Schreibtisch ab und klopfte mit einem Bleistift gegen seinen Daumen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Sie haben gesagt, Sie hätten etwas Dringendes mit mir zu besprechen, Mr. Wallace. Verhalten Sie sich nicht so, als hätten Sie alle Ihre Techniken vom Fernsehen abgekupfert, Detective.« Er stützte sein rechtes Bein auf eine Schreibtischschublade. Seine Verachtung für Chapman war spürbar.
    »Scheiße, Sie haben wahrscheinlich Recht. Ohne Law and Order wäre ich wahrscheinlich Barkeeper geworden. Dann müsste ich mich

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