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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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und gegen die Reifen des Streifenwagens trampelte. »Scheiße, ich hab Clarence Darrow. Scheiße, Johnnie Cochran. Verdammte Scheiße, Clarence Thomas arbeitet für mich. Die boxen meinen Fall bis zum obersten Gerichtshof durch.«
    Einer der Cops packte Bessemer am Schopf und drückte seinen Kopf nach unten, um ihn auf die Rückbank des Autos zu verfrachten. Es versammelten sich bereits ein paar Schaulustige.
    »Was ist mit Tiffany?«, fragte Mike. »Sag mir, mit wem ich sprechen soll, damit Tiffany das nicht allein ausbaden muss.«
    »Scheiß auf Tiffany«, kreischte Bessemer, legte sich auf die Rückbank und trat mit den Füßen gegen die Tür, die der Cop zu schließen versuchte. »Ihr könnt diesem Spike Logan ausrichten, dass ich zurückkomme und mir hole, was er hat.«

37
     
    »Wir sehen uns später. Ich fahr mit ins Krankenhaus und setz mich an sein Bett. Vielleicht spricht er mit mir, wenn er wieder nüchtern ist«, sagte Mercer.
    Während mich Mike Downtown ins Büro fuhr, piepte ich die Anwälte des Jugendamts – Irizarry und Taggart – an, um zu erfahren, wie das Treffen zwischen Andrew Tripping und seinem Sohn gelaufen war.
    Als ich mein Büro betrat, klingelte das Telefon. Es war Peter Robelon. »Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte ich.
    Er war noch immer wütend wegen heute Vormittag. »Können wir eine Abmachung treffen? Ich verhalte mich wie ein Gentleman, und Sie halten mir Ihre Gorillas vom Leib, wenn Sie mit mir sprechen wollen.«
    »Kommt drauf an, welche Abmachungen Sie mit Jack Kliger getroffen haben.«
    Robelon schwieg. Offensichtlich war es ihm noch nicht in den Sinn gekommen, dass ich über die Ermittlungen gegen ihn Bescheid wusste. »Das geht unter die Gürtellinie.«
    »Genau wie alles, was dem armen Jungen sein ganzes Leben lang widerfahren ist. Benutzen Sie Dulles nicht als Bauern, Peter. Warum strengen Sie sich so sehr an, um Andrew Tripping vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren?«
    Ich hätte bereits heute Vormittag strengere Seiten aufziehen sollen. Er schien etwas aufzutauen.
    »Hören Sie, Alex, das Treffen der beiden verlief nicht so gut wie erwartet. Mr. Irizarry sagte mir, dass Dulles … nun, dass er durchdrehte, als er seinen Vater sah.«
    »Und das überrascht Sie? Ihr Mandant ist ein reichlich sonderbarer Vogel. Was geschieht also als Nächstes?«
    Robelon zögerte. »Die Anwälte ziehen eine andere Möglichkeit in Betracht.«
    »Den Hoyts temporär das Sorgerecht zu übertragen?«
    »Ja. Sie bringen ihn hinüber zu den Chelsea Piers, wo die Hoyts vor Anker liegen. Damit er ein bisschen Ball spielen und übers Wochenende mal raus aufs Wasser kann.«
    »Halten Sie das denn für keine gute Lösung?«
    Er schwieg.
    »Lassen Sie mal Ihre persönliche Meinung über Graham Hoyt beiseite«, sagte ich. »Glauben Sie, dass er und seine Frau es mit ihrem Adoptionswunsch ernst meinen?«
    »Ja, das tue ich. Hoyt ist ein arrogantes Arschloch, aber er liebt Jenna über alles, und sie ist am Boden zerstört, dass sie keine Kinder bekommen können. Sie wäre eine großartige Mutter, und zusammen können sie Dulles einiges geben – Jenna ihre Wärme und Fürsorge und Graham, nun, seinen materiellen Segen.«
    »Ich weiß, Andrew ist Ihr Mandant, also können Sie nichts gegen ihn sagen. Aber er ist der Letzte, den ich als Mr. Mom sehen möchte.«
    »Das heißt nicht, dass er jemanden umgebracht hat, Alex. Das heißt nicht einmal, dass er jemanden vergewaltigt hat.«
    »Wir drehen uns nur im Kreis. Danke, damit ist unser Gespräch wohl beendet«, sagte ich und wollte auflegen.
    »Das ist nur ein Grund, warum ich angerufen habe.«
    »Was noch?«
    »Könnten wir uns vielleicht allein treffen, um uns über den Mord an Paige Vallis zu unterhalten? Ich habe da ein paar Ideen. Nur wir zwei – ohne die Cops?«
    Vergiss es! »Wir sind jetzt unter uns, Peter. Warum sagen Sie mir nicht, was Ihnen durch den Kopf geht?«
    »Ich würde es vorziehen, das nicht am Telefon zu tun.«
    »Für etwas anderes habe ich momentan keine Zeit.«
    Er zögerte nicht sehr lange. »Andrew hat eine Theorie.«
    »Fast hätte ich Ihnen zugehört«, sagte ich. »Seine Theorien interessieren mich wenig, Peter.«
    »Lassen Sie mich ausreden, Alex. Sie sind der Grund, warum Paige Vallis in der Nacht, in der sie umgebracht wurde, die Wohnung verließ und nach unten ging.«
    Ich setzte mich auf. »Das ist lächerlich, Peter. Falls Sie wollen, dass ich mich noch schlechter wegen ihres Todes fühle als ohnehin schon, dann reden

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