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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Waisen in Bosnien und Afghanistan und Ostafrika. Am Ende zählt doch nur eins: dass es Kindern besser geht.«
    Jemand hatte mir gerade von einem Anwalt erzählt, der sein Geld Kinderhilfsorganisationen spendete. Während mir der Wind die Haare ins Gesicht peitschte, versuchte ich, mir die Unterhaltung ins Gedächtnis zu rufen. Es hatte auch etwas mit Betrug zu tun gehabt.
    Wir hatten den kleinen Bootshafen auf der Höhe der 79. Straße passiert und fuhren jetzt parallel zum West Side Highway in nördlicher Richtung. Ich nahm mein Handy aus der Jackentasche und rief Mercer Wallace an, um ihn zu fragen, ob er schon von Mike gehört hatte.
    »Hey, wo bist du?«
    »Bei Graham Hoyt. Auf halber Strecke zwischen Hoboken und Harlem, auf dem Fluss. Wir versuchen, seine Yacht einzuholen, auf der sich Dulles befindet. Hast du irgendwas von –«
    »Hör zu, Alexandra, spring in die Brühe, wenn’s sein muss, aber sieh zu, dass du sofort ans Ufer gelangst.«
    »Stimmt was nicht?«
    Hoyt musste die Veränderung in meiner Stimme bemerkt haben und drehte sich um. Ich lächelte ihn achselzuckend an. »Ich telefoniere nur mit meiner Stellvertreterin, um mich zu erkundigen, ob in den letzten zwei, drei Tagen etwas Wichtiges passiert ist. Sie ist zu Hause bei den Kindern.«
    »Ist sonst noch jemand bei euch?«, fragte Mercer.
    »Nein.«
    »Seid ihr in der Nähe eines Anlegeplatzes?«
    »Nicht weit.«
    Wieder drehte sich Hoyt zu mir um.
    »Hat es was mit Mike zu tun? Hat er Andrew Tripping geschnappt?«
    »Ich habe von Mike nichts gehört. Es gibt ein neues Problem.«
    »Was denn?«
    »Komm einfach an Land.«
    »Du musst es mir sagen, damit ich weiß, woran ich bin.« Ich hoffte, dass der Wind mein besorgtes Flüstern nicht an Hoyts Ohr trug.
    »Nachdem ich Kevin Bessemer ins Krankenhaus gebracht habe, bin ich zu Tiffanys Mutter gefahren. Du musst dich bei ihr für den Tipp bedanken.«
    »Okay.«
    »Tiffany hat doch erzählt, dass sie etwas aus Queenies Wohnung genommen hat, als sie die alte Dame tot vorfand, erinnerst du dich?«
    »Ein Foto. Von Queenie und ihrem Sohn.«
    »Als Tiffany von einem kleinen Jungen auf dem Foto sprach, glaubten wir alle, dass es Queenies Sohn wäre, richtig? Wir gingen einfach davon aus, weil das Foto aus Queenies Wohnung stammte.«
    »Es ist nicht Fabian?«
    »Mrs. Gatts hat mir das Foto gezeigt. Auf dem Foto ist tatsächlich ein zehnjähriger Junge abgebildet, aber es ist nicht McQueen Ransomes Sohn, und das Foto ist auch nicht vor vierzig Jahren aufgenommen worden.«
    »Sondern?«
    Hoyt hatte die Geschwindigkeit noch mehr gedrosselt. Ich tat nach wie vor, als wäre ich ganz ruhig. Ich musste Mercer zuhören, ohne in Panik zu geraten. Ich musste wissen, was er wusste.
    »Der Junge auf dem Foto ist Dulles Tripping – es ist ein Polaroidfoto. Er hat auf der Rückseite unterschrieben und sich bei McQueen Ransome für irgendetwas bedankt, das sie ihm gegeben hat.«
    »Mhm, verstehe.« Langsam dämmerte es mir.
    »Und es ist mit einem Datum versehen. Es ist an dem Nachmittag aufgenommen worden, an dem Queenie starb, nur wenige Stunden, bevor Kevin und Tiffany aufkreuzten und behaupten, dass sie schon tot war.«
    »Verstehe.« Ich tat wieder so, als würde ich mit Sarah Brenner telefonieren. »Ich werde mich nächste Woche darum kümmern.«
    »Du wirst dich sofort darum kümmern, Alex. Die Person, mit der Dulles an diesem Nachmittag zusammen war, ist eventuell dieselbe Person, die McQueen Ransome umgebracht hat. Vielleicht ist es nicht Graham Hoyt, aber bis ich eine Antwort vom Jugendamt habe, möchte ich nicht, dass du noch eine Nanosekunde länger allein mit ihm bist.«
    »In Ordnung, Sarah. Wir sind in ein paar Minuten bei der Yacht. Ich freue mich schon auf ein köstliches Mittagessen von Mr. Hoyts Koch.« Ich wollte Mercer wissen lassen, dass eine Crew an Bord war und ich nicht mehr allein sein würde.
    »Ruf mich an, wenn du dort bist, okay?«
    Hoyt hatte wieder das Walkie-Talkie in die Hand genommen und sprach mit der Pirate.
    »Würdest du mir noch einen Gefallen tun?«, fragte ich Mercer. Ich stand mit dem Rücken zu Hoyt, während die herrliche Skyline von Manhattan immer weiter zurückwich.
    »Schieß los.«
    »Ruf Christine Kiernan an! Sie hat letzte Woche in einem neuen Fall ein Handy geortet. Sag ihr, dass es dringend ist. Sag ihr, sie soll sofort meine Nummer orten. Sie hat alle Formulare und weiß, wen sie in der technischen Abteilung kontaktieren muss. Es dauert nur ein paar Minuten. Lasst

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