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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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mit dem gleichen Argument wie Paige Vallis, nämlich dass sie sich in der Nacht vom sechsten März nicht um ihre eigene Sicherheit, sondern um die des Jungen Sorgen gemacht hatte.
    »Zu diesem Zugeständnis bin ich nicht bereit.«
    Moffett versuchte es mit einem salomonischen Kompromiss. »Alex, worauf wollen Sie hinaus? Dass Ms. Vallis einen Mann in Notwehr getötet hat? Hatte sie eine Waffe?«
    »Nein, Euer Ehren. Es war ein Einbrecher – er hatte ein Messer. Er hielt es ihr an die Kehle, bei dem Gerangel gingen sie zu Boden, und er fiel in das Messer.«
    »In Ordnung, ich gestatte Ihnen, genauso viel zu fragen. Überspringen Sie die Lebensgeschichte. Und Sie«, sagte Moffett und wandte sich an Peter Robelon, »Sie werden sich auch zu zügeln wissen. Nichts, was über Coops Vorgabe hinausgeht, dann ein kurzes, schmerzloses Schlussplädoyer.«
    Das hieß, dass Moffett die Geschworenen bereits zu Robelons Seite tendieren sah und meine Qual nicht unnötig verlängern wollte.
    Paige schilderte die Kurzversion des Vorfalls im Haus ihres Vaters. Ich kam wieder auf die Tatnacht zu sprechen, und sie erzählte den Geschworenen, dass Tripping ihr nach jener Äußerung erlaubt hatte, die Wohnung mit seinem Sohn zu verlassen. Ich würde später argumentieren, dass der Angeklagte in der Wohnung geblieben war, weil er Paige Vallis glaubte, dass sie nicht zur Polizei gehen würde.
    »Was haben Sie getan, nachdem Sie die Wohnung verlassen hatten?«
    »Ich ging mit Dulles auf die Straße, um ihm zu erklären, was ich vorhatte. Er sollte verstehen, dass man ihm nicht mehr wehtun würde, falls ich zur Polizei ging. Er sollte wissen, dass er das Recht hatte, in seinem eigenen Zuhause sicher zu sein. Als Erstes ging ich mit ihm in einen Coffeeshop und spendierte ihm ein Frühstück. Ich glaube nicht … entschuldigen Sie, Sir … er sah aus, als ob er seit Monaten nichts Anständiges mehr gegessen hätte. Ich unterhielt mich fast eine Stunde lang mit ihm. Danach habe ich den erstbesten Streifenbeamten angesprochen und ihn gebeten, uns ins Revier zu bringen.«
    Ich konnte mir Robelons Kreuzverhör schon vorstellen. Also, Ms. Vallis, würde er sagen, nachdem Sie vergewaltigt worden waren – bevor Sie zur Polizei gingen, bevor Sie mit einem Arzt sprachen –, hatten Sie also zwei Spiegeleier mit Speck? Oder waren es Rühreier? Und zum Kaffee noch einen Mimosa oder eine Bloody Mary?
    »Und nachdem Sie im Revier Ihre Meldung gemacht hatten, wo sind Sie dann hingegangen?«, fragte ich.
    »Ins Krankenhaus. Man hat mich ins Bellevue Hospital gebracht.«
    »Sind Sie dort untersucht worden?«
    »Ja, von einer Krankenschwester. Ich wurde sehr gründlich untersucht.«
    Ich befragte Paige Punkt für Punkt zu der detaillierten Prozedur, die für einen kompletten Beweismittelkoffer nötig war, von Abstrichen für DANN-Proben über das Auskämmen des Schamhaares bis hin zu möglichen Resten unter ihren Fingernägeln.
    »Wir haben keine Einwände gegen die medizinischen Befunde«, sagte Robelon.
    Natürlich nicht. Sie belasteten seinen Mandanten in keiner Hinsicht.
    »Hatten Sie irgendwelche Verletzungen, Ms. Vallis?«
    »Nein.«
    Körperliche Verletzungen waren kein zwingender Tatbestand eines Vergewaltigungsverbrechens. Tatsächlich verfügen weniger als ein Drittel aller Frauen, die eine Vergewaltigung melden, über irgendwelche äußeren Anzeichen von Verletzung oder Missbrauch. Darauf konnte ich jetzt mit Paige nicht näher eingehen, aber die Krankenschwester würde diese Fakten nächste Woche als Expertin mit uns durchgehen.
    »Haben Sie Dulles Tripping jemals wieder gesehen oder gesprochen?«
    »Nein.«
    »Haben Sie, bis Sie heute Morgen diesen Gerichtssaal betraten, den Angeklagten jemals wieder gesehen oder gesprochen?«
    »Nein.«
    Ich beendete mein Verhör mit der Klärung einiger letzter Ungereimtheiten und sagte dann dem Gericht, dass ich keine weiteren Fragen an die Zeugin hätte. Es war kurz vor sechzehn Uhr, und ich vergewisserte mich mit einem schnellen Blick über die Schulter, dass die Zuschauerränge noch immer leer waren.
    Robelon stand auf, um mit seinem Kreuzverhör zu beginnen, aber der Richter winkte uns mit seinem kleinen Finger zu sich heran. »Diese Frau müsste jede Minute mit dem Jungen hier sein. Was halten Sie davon, Ihr Kreuzverhör auf Montagvormittag zu verschieben?«
    »Ich wäre aber jetzt so weit, Euer Ehren.«
    Natürlich würde Robelon mit seiner Befragung beginnen wollen. Sobald er damit angefangen hatte,

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