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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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austauschten.
    Ebenen der Ausbildung.
    Dann schrieb sie eine grosse Eins auf das Blatt.
    „Wir haben zuerst euer Weltbild zum Wackeln gebracht und dann durch eine korrektere Version ersetzt.“
    Sie schrieb eine grosse Zwei.
    „... dann haben wir neue Fähigkeiten in euch veranlagt und so lange systematisch geschult, bis sie zuverlässig wurden. Das ist seit heute der Fall. Und heute ...“
    Sie malte eine Drei auf das weisse Papier.
    „... wollen wir lernen, was es heisst, diese Fähigkeiten unter Belastung und Stress einzusetzen.“
    Sie nahm einen anderen Filzstift und schrieb in roten Buchstaben das Wort Stresstraining auf.
    „Ihr habt sicher alle schon irgendwelche Reportagen über Zen- Mönche gesehen, die während dem Meditieren von ihrem Meister mit einem Stock geschlagen werden. Ja? Was jetzt ansteht, ist dem gar nicht so unähnlich. Stellt euch vor, ihr müsst einen Anschlag zuverlässig vorhersagen, während ein Ehepaar im Zimmer nebenan einen heftigen Ehestreit mit fliegenden Vasen und heiserem Gebrüll austrägt. Es ist unmittelbar klar, dass das bei weitem schwieriger ist, als in der Ruhe eurer Kabinen hier an Bord, nicht wahr? Aber genau das müssen wir lernen. Ihr sollt euch ungeachtet eurer Umgebung in einen rezeptiven Zustand begeben können, oder euren Körper verlassen können.“
    Eine Hand im Publikum ging zögerlich hoch.
    „Ja?“, fragte Helena.
    „Ich dachte, wir würden in speziell für uns konstruierten Zentren untergebracht werden?“
    „Sicher, aber Stress wird es immer geben. Den können wir euch nicht vom Hals halten. Stress kann durch eure eigenen Gedanken ausgelöst werden, er kann durch die Anforderungen, die diese Arbeit an euch stellen wird, entstehen, oder sonstwie auf euch nieder prasseln. Wir können den Stress nicht ausmerzen, deswegen müsst ihr lernen mit ihm umzugehen, ihn zu ignorieren, so dass er eure Fähigkeiten nicht beeinträchtigt. Stellt euch einen Musiker vor, der vor zweitausend Leuten ein schwieriges Stück spielen muss. Der muss dieses Stück ja auch spielen können, wenn er nervös ist und jemand im Publikum hustet, oder nicht? Bei unserer Arbeit ist es dasselbe. Egal, was um uns rum geschieht, wir müssen Zugriff auf unsere Fähigkeiten haben. Und das musst geübt werden ...“
    Helena zeichnete ein lächelndes Gesichtchen unter ihre Auflistung.
    „Das soll euch aber nicht traurig machen. Wertvolle Dinge haben immer in irgend einer Weise mit Schweiss zu tun. Wir beginnen heute ganz einfach. Ihr übt ganz einfach hier an Deck, anstatt in euren Kabinen. Und ich werde der Zen-Meister sein, der euch ablenkt und aus dem Konzept bringt. Ihr werdet sehen ... ich bin recht kreativ, wenn es darum geht, andere Leute in ihrer Konzentration zu stören.“
     
    ☸
     
    Paris, 6 Tage nach „Tag X“
     
    Tom suchte die nähere Umgebung mit nervösem Blick ab. Die Autokolonne brummte im Stop and Go Modus an ihm vorbei. Die Ketchup-Schachtel stand neben ihm am Boden. Seine Augen wanderten zwischen der Schachtel und dem Verkehr hin und her.
    Wenn er nur noch einmal mit seinen Zähnen sprechen könnte, durchfuhr es ihn. Aber das war unmöglich. Weit und breit kein geeigneter Spiegel, nur Dutzende von Auto-Aussenspiegeln, doch das konnte er nicht tun. Nicht auffallen, nicht noch mehr auffallen. Die Tatsache, dass er mitten auf der Brücke stand und wie ein verlorenes Kind um sich blickte, war schon genug auffällig. Tom unterdrückte das Bedürfnis nach Trost und Rat. Er musste fokussieren. Die Lösung gab es, er sah sie nur nicht. Gott prüfte ihn.
    Tom drehte sich um seine eigene Achse. Er würde die Prüfung bestehen. Sein Kiefer machte mächtig Druck auf seine Zähne. Er hörte ein Knirschen aus dem Inneren seines Kopfes. Entspannen, ich muss mich entspannen, sagte er still zu sich selbst.
    Dann, wie aus heiterem Himmel, sah er die Antwort. Auf seiner Seite der Brücke fuhr ein kleiner Lastwagen mit offener Ladefläche und grellem Schriftzug auf der Karosserie auf ihn zu. Jardin et Paysages. Der Lastwagen gehörte einem Gärtner.
    Tom hätte fast vor Freude aufgeschrieen. Auf der offenen Ladefläche gab es sicher eine Hacke oder ein anderes Gartenwerkzeug, das er für seine Zwecke verwenden konnte. Sein Herz klopfte jetzt wild und ungestüm.
    Er rannte die letzten paar Meter auf den Kleinlastwagen zu, während ihm schmerzlich bewusst war, dass er die Schachtel so einige Sekunden unbeaufsichtigt liess. Aber es musste sein. Er brauchte ein Werkzeug.
    Flink schwang er

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