Der letzte Aufstand
am Zukunftshorizont braue sich ein Sturm zusammen. Sie hat es nicht näher erläutert, sondern sagte nur, es sei gut, dass wir als Team schon einige Erfolge zu verbuchen hätten. Die Zukunft würde uns einiges härter anfassen als die Gegenwart ...“
Danielle schubste den Hund zum dritten Mal innerhalb von einer Minute wieder von ihrem Schoss herunter.
„Flying Shark! Hör auf!“, schimpfte sie das Tier an. Der Hund verschwand von der Bildschirmoberfläche. Man hörte ihn maulen und knurren zur gleichen Zeit. Als Alternative kletterte er an Luc hoch.
„Ein Sturm in der Zukunft? Ist die Welt nicht schon stürmisch genug?“, fragte Lea.
„Wir werden das Schiff schon in den Hafen lotsen! Sturm hin oder her. Heute seid ihr alle auf jeden Fall grossartig gewesen. Lea und ich sassen auf Nadeln, als wir die ganze Sache von hier aus beobachtet haben ...“, sagte Kahil.
„Deine ruhige Stimme besänftigt ja wohl jeden Sturm, auch wenn er erst in der Zukunft stattfindet.“, antwortete Danielle.
„Genau! Das krieg ich mit links hin!“, lächelte Kahil zurück. „Die sollen nur kommen, die Stürme ...“
„Mehr hat sie nicht gesagt?“, hakte Yeva nach.
„Sie meinte, es sei momentan erst eine sehr wahrscheinliche Zukunft, aber noch keine unausweichliche. Sie informiert alle Teams, so bald sie mehr Gewissheit hat.“
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Taaah, 197 Tage bis „Tag X“
Henk war nach der Unterredung mit seinem König ohne Umwege in den schrägem Turm gegangen, um Tam und Terry abzuholen. Er hatte einen klaren Auftrag gefasst und gedachte ihn sofort umzusetzen. Wenn Meisterschaft vor allem etwas bedeutete, so war es Zuverlässigkeit. Das war in Taaah allgemein bekannt und alle strebten nach Zuverlässigkeit, weil sie einer der sogenannten Hauptindikatoren für Wachstum war.
Nachdem er seine beiden Assistenten ins Schlepptau genommen hatte und mit ihnen ins Sprungareal gegangen war, machte er in einem hellen Besprechungszimmer neben den Sprungflächen Halt.
Das Zimmer war mit weissen Rosen geschmückt, die in einem Beet, welches auf Brusthöhe in die Wand eingelassen war, wuchsen. Hinter den Beeten gab es Fensterschlitze, die die Pflanzen mit Licht versorgten. In der Mitte des Raums hingen ein Tisch und sechs Stühle.
„Setzt euch!“
Henk wies auf die zwei Stühle rechts vom Tisch. Er setzte sich ihnen gegenüber. Sich auf einen Stuhl zu setzen, war in Taaah genau so eine Kunst wie das Zeichnen, Schnitzen oder Gedichte rezitieren. Weil die Stühle an Stahlseilen von der Decke hinab hingen, war es schwierig, sich ohne ein gewisses Hin- und Herschwingen zu setzen. Ein Meister setzte sich und verursachte keine Bewegungen. Er übergab sich in direktem Winkel der Schwerkraft und der Stuhl blieb still. Bei Studenten jedoch schwangen die Stühle oft eine Minute lang hin und her und es kostete einiges an Körperbeherrschung, um den Stuhl in eine stabile Lage zu bringen.
Henk setzte sich, ohne dass der Stuhl auch nur der Spur nach zu schwingen begann. Terrys Stuhl war nach dreissig Sekunden in die Stille übergegangen. Tams Stuhl jedoch beruhigte sich während des ganzen Gesprächs nicht. Er versuchte sich am Tisch abzustützen und brachte dadurch auch diesen in Bewegung.
Henk und Terry amüsierten sich, wie Tam versuchte die Elemente zum Stillstand zu bringen. Je mehr er die Stille herzustellen versuchte, desto mehr Aufruhr verursachte er.
„Der Meister handelt ohne zu handeln, Tam!“, sagte Henk.
„Ich weiss, aber die Stühle spielen einfach nicht mit ...“
Tam rutschte von seinem Stuhl.
„Ich stehe. Das hilft mir mich konzentrieren zu können.“
Henk nickte ihm lächelnd zu.
„Der Weg ist unendlich, insofern hast du Zeit, das Sitzen zu meistern ... Der König hat uns einen Auftrag gegeben.“
Tam und Terry senkten das Haupt, um der Königsbotschaft mit Respekt zu begegnen.
„Wir haben von Pete, dem Journalisten, die Namen der Theken erhalten, welche eine wichtige Rolle bei der Auswahl der ATO-Mitarbeiter spielen. Sie heissen Heinz und Sonja Bodmer und leben in einem Land, welches die Theken Italien nennen. Wir werden in eine andere Zeit und eine Stadt namens Rom reisen, um heraus zu finden, wer diese Mitarbeiter sind. Dann werden wir sie mit der Erlaubnis unseres Monarchen an ihre eigenen Grenzen führen, damit wir ihre Verlässlichkeit studieren können.“
„Mit dem Vard?“, fragte Tam. Seine Augen funkelten.
„Wenn es sein muss. Wir wollen sie dann in einer zukünftigen Zeit
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