Der letzte Aufstand
für die exakte Arbeitsweise und für die entsprechenden Resultate der A-Teams nichts anderes als Ehrfurcht empfinden.
Die Infos hatten sie dann auswendig gelernt und hätten sie im Schlaf wiedergeben können. Alles, von der familiären Situation der Täter - die intern Kunden hiessen - über den genauen Ort und Zeitpunkt des Anschlages bis zum Anschlags-Ablauf wurde an die B-Teams weitergeleitet, so dass diese sich optimal vorbereiten konnten. Und trotzdem war das Vorbereiten ein kontinuierlicher Prozess, da jede Stunde neue Informationen dazukommen konnten. So wurde von den B-Teams so einiges an Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und spontaner Improvisationslust gefordert. Alles Eigenschaften, die Guillaume und Yeva im Überfluss hatten.
Im Kopf ging Guillaume die Details noch einmal durch:
ANSCHLAG2.März
ZEIT:11.23 AM - Kasse Kinokomplex UGC, Les Halles, Paris
KUNDE:Jean Vurieux - 24 Jahre alt
Mutter: Adèle Vurieux, 22, Rue de Concorde, Paris
Schwester: Florence Vurieux, wohnhaft bei Mutter
Beschreibung Jean Vurieux:
Schwarze kurzgeschnittene Haare; braune Augen
blaue Jeans; gelbes Hemd; schwarze Nylonjacke
roter Schirm; dunkelgrüner Handkoffer
PROZESS:Sprengsatz befindet sich im Handkoffer; Zündung wird durch den Kunden ausgelöst, indem er einen Text-Code per SMS an einen Zünder im Koffer schickt. Er nimmt das Mobiltelefon um 11.22 aus der Tasche und gibt den Code ein. Explosionszeit um 11 Uhr 23 Minuten und 14 Sekunden.
Er hatte die Infos intus. Doch ein Rest Zweifel blieb. So, wie ein Schauspieler vor der Premiere hofft, dass er den Text nicht vergessen wird, hoffte Guillaume, dass ihn sein Gedächtnis nicht im Stich lassen würde. Jeder Teil der Infos konnte zu jedem beliebigen Zeitpunkt das Leben von Menschen retten. Und im Gegensatz zum Schauspieler, der auf einen Souffleur vertrauen durfte, wusste Guillaume, dass er im Endeffekt auf sich selbst gestellt sein würde. Zwar gab es immer den Begleiter , der ihn mit allen anderen Teammitgliedern verband, aber die Technik konnte immer ausfallen, gestört werden, oder irgend eine Fehlfunktion an den Tag legen. Und einen Terroristen lahm legen, das konnte auch der Begleiter nicht.
Während sie bei der Metrostation Opéra auf die U-Bahn warteten, überprüften beide noch einmal, ob sie wirklich alles dabei hatten. Immer alles dreimal überprüfen, hatte die Ausbildner ihnen unzählige Male gepredigt.
*Die Armbinde der ATO, die sie als Mitglieder der Geheimpolizei Frankreichs ausweisen würden. Eine gelbe Armbinde auf der mit dicken Buchstaben ATO - POLICE NATIONALE DE FRANCE stand.
*Einen gelben Tazer X3 für den Notfall, falls der Kunde zu viel Widerstand leisten sollte und mit Muskelkraft alleine nicht überwältigt werden konnte.
*Ein Navigationsgerät, damit jeglicher Einsatzort ohne Probleme gefunden werden konnte, und damit die A- und C-Teams immer vom Aufenthaltsort der B-Teams wussten, da das Gerät die Koordinaten ständig in die Zentralen übermittelte.
*Das spezielle ATO-Kommunikationsgerät, um mit den A-Teams und C-Teams in Verbindung bleiben zu können. Ein High-Tech-Gerät, auf das normalerweise Verlass war. Die ATO hatte es den Begleiter getauft, weil es hinter dem Ohr angeknipst wurde und sowohl den A- und C-Teams mit einer Minikamera eine Life-Übertragung aller Geschehnisse übermittelte, als auch mittels eines kleinen Kopfhörers und Mikrofons die Möglichkeit bot, mit allen Teammitgliedern in Kontakt zu bleiben, auch wenn man sich in der Hitze des Gefechts aus den Augen verlieren sollte.
*Neuartige Handschellen aus geflochtenem Kevlar, die einem Kunden innerhalb von zwei Sekunden angezogen werden konnte.
Alles war da. Guillaume und Yeva nickten sich gegenseitig zu, um die Vollständigkeit der Ausrüstung ein letztes Mal zu bestätigen. Danach war es Zeit Kontakt mit der Zentrale aufzunehmen.
“Luc, kannst du mich hören?”, fragte Guillaume, nachdem er sich den Begleiter angesteckt hatte.
“Klar und deutlich!”, kam die Antwort aus dem Kopfhörer.
“Irgendwelche Änderungen seit gestern?”, fragte Yeva, während sie sich das Kleid im Winde einer vorbeifahrenden U-Bahn nach unten hielt.
“Wir sehen momentan keine Änderungen. Yeva, pass auf, dass du den Begleiter ans linke Ohr heftest. Rechts wird er dir abfallen, weil der Kunde sich ungestüm bewegen wird.”
Yeva nahm den Begleiter von ihrem rechten Ohr und steckte ihn hinter das linke. “Erledigt! Over and
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