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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Out! Wir melden uns vor Ort!”
    “Over and Out!”, sagte Luc trocken.
    Luc gehörte zu den Besten. Das hatten sie in der letzten Woche unzählige Male demonstriert bekommen. Er war skeptisch, faktenorientiert, präzis und nüchtern. Ein besseres A-Team als ihn und Danielle hätten sie sich nicht wünschen können. Aber grundsätzlich: Die Chemie zwischen allen sechs Teammitgliedern der Gruppe Wachholder, wie sie von Helena getauft worden waren, stimmte bis ins Detail. Gruppe Wachholder bestand aus Yeva und Guillaume als B-Team, Luc und Danielle als A-Team, und Lea und Kahil als C-Team, wobei Kahil der Einzige war, der nicht aus Frankreich oder Belgien stammte. Kahil war Libanese und Französisch war nicht seine Muttersprache, trotzdem hatte er fast keinen Akzent in seinem Französisch. Er und Lea, die im C-Camp die Kunden des Trupps Wacholder versorgen, pflegen und verhören würden, kannten sich schon länger als eine Woche. Sie waren diejenigen, die die Motive der Terroristen untersuchen mussten und sich deswegen so gut kennen mussten, wie sich sonst nur Geschwister kennen. Die ATO hatte auch hier eher unorthodoxe Methoden verwendet. Kahil und Lea wurden am Anfang ihrer Schulung für drei Monate in einer Waldhütte irgendwo in Kanada abgesetzt. Alles, was sie in die Hütte mitnehmen durften, war das Trainingsmanual für die Interviews und Interaktionen mit den Kunden. Weder Wasser noch Nahrung wurden von der ATO mitgegeben, weil man wollte, dass sie sich bis in ihren Überlebensinstinkt hinein kennenlernen würden. Tatsache war, dass sie sich heute blind vertrauten und so jedes Psychospiel gewinnen würden, egal wie pathologisch, indoktriniert und stur die Kunden sein würden.
    Aber wahrscheinlich hatten alle Teams dieses Gefühl, dass sie ideal zueinander passten. Helena hatte diesbezüglich ihre Fähigkeiten voll ausgeschöpft, als sie die Teams zusammengestellt hatte. Alles passte.
    Die U-Bahn war um diese Zeit nur halbvoll. Paris war bereits am Arbeiten, so dass der Pendler- und Arbeitsverkehr schon abgeschwollen war. Guillaume bemerkte, wie Yeva die Blicke in der U-Bahn auf sich zog. Sie selbst schien es nicht wahrzunehmen. Die Gedanken an die letzte Nacht, die sich aufdrängten, wies er diszipliniert von sich, auch wenn er Stolz war, dass er die Nacht mit Yeva hatte verbringen dürfen, was mancher der Herren im Abteil wohl auch gerne getan hätte.
    Kurz darauf waren sie bei der Metrostation Les Halles angekommen. Es war keine lange Fahrt, vielleicht zehn Minuten. Sie gingen zuerst den Einsatzort inspizieren, um sich einen Überblick zu verschaffen.
    Les Halles, ein riesiger Komplex voll von Gängen, Plätzen, Restaurants, Kleidergeschäften, Kinos und Eisbuden, war für einen Neuling nicht leicht zu überblicken. Und innerhalb des Komplexes half auch das Navigationsgerät nichts, da es keine Karte von innerhalb des grossen Gebäudekomplexes geladen hatte. Trotzdem war das UGC Cinéma mit seinen vielen Kino-Sälen schnell gefunden. Die ersten Vorstellungen begannen um 9.30 Uhr und so hatte es bereits einige Leute an der Kasse.
    Vor Ort zu sein machte die Sache plötzlich viel realer. Guillaume blieb kurz der Atem weg, als er sich ausmalte, dass er hier in etwa zwei Stunden einen wild fremden Mann herausfordern musste. Er würde ihm das Mobiltelefon wegnehmen und ihn dazu bringen müssen, ihm ohne eine allzu grosse Szene zu folgen. In anderen Worten, er würde ihn unauffällig verhaften müssen. Er wusste, wie die Sache ablaufen würde. Luc und Danielle hatten alles im Detail geschildert. Trotzdem war er jetzt nervös.
    “Haben wir die Sache im Griff?”, fragte er Yeva.
    Sie drehte sich ihm zu. “Entweder wir haben die Sache im Griff oder die Sache hat uns im Griff! Wir müssen die Sache im Griff haben!“
    „Bist du jetzt auch angespannt?”, fragte er.
    Yeva nickte. “Mein Bauch fühlt sich plötzlich wie ein Brett an!”
    Im Kopfhörer knackte es. “Ihr werdet das schon schaffen! Es sieht immer noch alles sehr gut aus. Seht ihr den grossen Abfalleimer links hinter euch?”, fragte Danielle, die durch den Begleiter alles mitbekam.
    Guillaume drehte sich um. “Was ist mit ihm?”
    “Stell ihn einen Meter nach rechts hinter die kleine Mauer, der Kunde stolpert sonst über den Abfalleimer, wenn er versuchen wird sich zu verdrücken.”
    Yeva schob den metallenen Abfalleimer hinter die kleine Mauer. “Besser so?”
    “Perfekt! Und jetzt noch was: Gestern Abend hat sich der Lehrer einer Gruppe von

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