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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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werdet. Sie sind auch nirgends im Ordner zu finden. Es sind einfach Namen, mehr nicht. Wichtig ist immer das, was hinter dem Namen steckt.“
    Belice sprang zum nächsten Bild über.
    Über die nächsten Stunden erklärte sie verschiedenste Aspekte der ATO. Dinge, die sie, so erwähnte sie immer wieder, selbst erst seit knapp einer Woche wusste. Sie erklärte die Funktionen der A-Teams, der B-Teams und dann natürlich insbesondere die Pflichten, Rechte und Aufgabengebiete der C-Teams.
    Alles, was sie über die A-Teams gesagt hatte, tönte höchst esoterisch. Und doch, so machte sich Kahil immer wieder klar, stand die UNO und der Weltsicherheitsrat hinter der ganzen Sache. Gab es so viele Dinge, die der Bevölkerung schlichtweg nie gesagt wurden? Oder war das Ganze Neuland, auch für die Staatsmänner und Staatsfrauen? Zukunftsforschung; minutengenaue Vorhersagen von Dingen, die sich ereignen würden ... das tönte doch mehr nach Horoskop, als nach Anti-Terror-Initiative. Und doch, das ganze wurde im Namen der Weltsicherheit durchgeführt und die Führer dieser Welt hatten den Plan bei einer Abstimmung angenommen.
    Oliver Palms jedenfalls schien sich mit derlei Dingen so gut auszukennen, dass er alles zusammen in einen Plan verpacken und eine Strategie daraus machen konnte. Wie auch immer.
    Nach drei Stunden Orientierung gab es eine Pause. Im Zimmer nebenan warteten Kaffee, Tee, Orangensaft, Mineralwasser und verschiedene belegte Brote.
    Obwohl alles für alle neu war und es Verschiedenstes zu besprechen gegeben hätte, herrschte in der Pause wiederum Schweigen. Alle C-Teams waren bis gestern irgendwo isoliert gewesen und hatten dieselbe Direktive erhalten, nämlich zu schweigen. Und dieses Schweigen schien entweder bei allen auf Gefallen gestossen zu sein, oder war als Gewohnheit einfach schwer wieder abzuschütteln. Die Teams standen in Zweiergruppen umher, nippten entweder an Kaffee oder führten sich belegte Broten zu Gemüte. Die Ruhe jedenfalls störte niemanden und kam eindeutig niemandem komisch vor. Ausser vielleicht Belice, die nach zwei Minuten das Zimmer murmelnd verliess. Was sie murmelte war nicht auszumachen.
    Der Nachmittag schliesslich verlief ähnlich weiter. Man durchackerte den Ordner und Belice gab den Teams hier und da ein Bröckchen Weisheit oder Erfahrung aus ihrem der Analyse von Kriminellen gewidmeten Leben.
    Die Themen, die besprochen wurden, reichten von Sympathie-Erschaffung, Spannungs- und Entspannungstechniken, Verhör-methoden und Lügendetektor-Theorie bis zu Rhetorik oder Erpressungstaktiken. Beim letzteren Thema hob doch dann tatsächlich jemand den Finger und meldete sich zu Wort.
    Tamiko, eine kleine Japanerin mit langem schwarzen Haar, brach das Schweigen der C-Teams. In fliessendem Englisch, ohne erkennbaren Akzent - sie hätte gut aus London sein können - formulierte sie ihre Frage.
    „Ich habe da eine kleine Verständnisschwierigkeit. Ich dachte es sei unser Job ein Vertrauensverhältnis mit den Kunden aufzubauen, damit sie sich sicher fühlen und sich uns gegenüber zu öffnen beginnen? Wie passen da Erpressungstaktiken ins Bild? Das sind ja kaum Methoden, die für den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses sehr geeignet sind ...“
    Belice antwortete ohne lange zu überlegen.
    „Das ist wahr, aber ich kann garantieren, dass die Kunden euch des öfteren zu erpressen versuchen werden. Ob bewusst oder unbewusst. Die Kunden wissen tief in ihrem Inneren, dass sie etwas Falsches getan haben, aber sie verstehen vielleicht selbst nicht, wieso sie es getan haben. Und da wir Menschen doch gehörig irrational sind, werden sie sich verteidigen und euch mit verschiedenen emotionalen Erpressungsversuchen um den Finger zu wickeln versuchen. Der Kunde wird schlussendlich immer versuchen euch dazu zu bringen, dass ihr seine Version der Wahrheit bestätigt, damit er oder sie sich besser fühlt. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn ihr als C-Team die Erklärungsversuche der Kunden annehmt, dann fühlt sich der Kunde bestätigt und sein inneres Wehwehchen wird gelindert. Ihr versteht?“
    Belice äugte Tamiko scharf an.
    „Ihr müsst alles über Erpressungstaktiken wissen, damit ihr sie erkennt, wenn sie gegen euch verwendet werden!“
    Tamiko nickte.
     
    Vier Stunden später sassen Kahil und Lea in einem kleinen Wasserflugzeug, das sie in die Wildnis Kanadas transportierte. Das kleine Flugzeug holperte durch verschiedene Wolkenformationen, sackte ab, fing sich, flog mal mit vollem

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