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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Wissenschaftler über die angebliche Leistungsfähigkeit dieses neuen Antriebs aussagen können. Das alles rechtfertig meines Erachtens durchaus, sich behutsam an den Kongress zu wenden.«
    Theisman wirkte ausgesprochen alarmiert. Für LePic galt das Gleiche. Trenis und Lewis hingegen mühten sich sichtlich, nicht alarmiert zu wirken. Tatsächlich gaben sie sich so viel Mühe – und scheiterten dabei auf ganzer Linie, dass die Präsidentin leise in sich hineinlachte.
    »Ich habe nicht die Absicht, irgendjemanden anzusprechen, solange nicht Leslie, Kevin Usher und wahrscheinlich auch Sie, Tom, mir nicht deutlich versichert haben, dass die betreffende Person wirklich ganz ihr eigener Herr ist. Und glauben Sie mir, ich werde zuvor eine Sicherheitsüberprüfung durchführen, die vielleicht nicht einmal Gott persönlich überstehen würde! Außerdem werde ich ganz bestimmt nicht jemandem wie McGwire oder Younger in das Ganze einweihen, bis wir uns nicht absolut sicher sind, dass die Informationen von McBryde und Simes wirklich glaubwürdig sind. Aber wenn wir tatsächlich zu diesem Schluss kommen, dann wird das jeden einzelnen unserer außenpolitischen Grundsätze verändern. Und da dem so ist, werden wir wohl im Vorfeld ein wenig sehr sorgfältige, sehr umsichtige Vorarbeit leisten müssen.«

Mai 1922 P.D.
    Wenn die Solare Liga einen Krieg will, dann soll sie ihn haben.
    Königin Elisabeth III. von Manticore

Kapitel 17
    »Guten Morgen«, sagte Albrecht Detweiler zur Kamera gewandt. »Ich weiß, dass seit unserem letzten Zusammentreffen nur wenige Wochen vergangen sind, aber seitdem haben wir die Bestätigung erhalten, dass die Sollys Filareta genau so einsetzen werden, wie wir das gehofft hatten.«
    Er hielt inne und dachte noch einmal darüber nach, wie katastrophal es wäre, wenn diese Aufzeichnung in die falschen Hände fiele. Die Wahrscheinlichkeit, dass das geschah, war natürlich derart verschwindend gering, dass sie sich nicht einmal berechnen ließe, sonst würde Albrecht Detweiler diese Aufzeichnung niemals anfertigen. Nur elf Kopien würden davon erstellt werden – eine für jedes Staatsoberhaupt des ›Renaissance-Faktors‹, abgespeichert auf Hochsicherheits-Chips mit DNA-Verschlüsselung. Und jede einzelne Kopie würde per Blitzboot in verschlossenen Behältern transportiert werden, jeder mit einer Totmannsteuerung versehen, auf Selbstzerstörung ausgerichtet und durch die vertrauenswürdigsten Kuriere des Alignments persönlich überbracht. Jede nur erdenkliche Gerätschaft zur Übermittlung sensibler Daten, die während sechs Jahrhunderten erfolgreicher Verschwörung und verdeckter Operationen entwickelt worden waren, hatte man in die Schaltungen eingebaut, die sein Büro mit denen seiner Empfänger verbanden. Hätte es jemand geschafft, unerlaubt auf eine einzige dieser Schaltungen in irgendeiner Weise zuzugreifen, dann wäre ihre gesamte Strategie ohnehin zum Scheitern verurteilt, also hätte es nicht viel Sinn, sich in weitschweifigen, verschlüsselten Phrasen zu ergehen, um jeden Unbefugten, der dieses Material zumindest theoretisch zu Gesicht hätte bekommen können, davon abzuhalten zu begreifen, was Albrecht Detweiler gerade sagte.
    »Vorausgesetzt, es gelingt ihm, den Zeitplan für die vorgesehene Flottenverlegung einzuhalten«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, »sollte er in ziemlich genau drei T-Wochen vor Manticore eintreffen, vom heutigen Tage an gezählt. Obwohl er vermutlich schlau genug ist, zumindest einen gewissen Verdacht zu hegen, wie Crandall ihren Dienstgrad überhaupt hatte erreichen können – und das bedeutet, dass er mittlerweile gewisse Zweifel an seiner eigenen Beziehung zu Manpower entwickelt haben dürfte –, lassen ihm die Befehle, die ihm Rajampet und der Ausschuss für Sicherheitsfragen übermittelt haben, nur wenig Spielraum. Und aus diesen Befehlen geht klar hervor, dass sie alle sich der Theorie verschrieben haben, die ›geheimnisvollen Angreifer‹ des Manticore-Systems müssten sämtliche Verteidigungsanlagen im Heimatsystem der Mantys ziemlich gründlich zerlegt haben.«
    Bei diesem letzten Satz funkelte in seinen Augen unverkennbare Zufriedenheit. Die SLN zu dieser ›Schlussfolgerung‹ zu bewegen, hatte sich als deutlich einfacher erwiesen, als Albrecht erwartet hatte. Allerdings ließen die letzten Berichte von Colin und Franklin vermuten, dass es innerhalb der nächsten Monate ein wenig schwieriger werden dürfte, entsprechende Ergebnisse zu erzielen.

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