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Der letzte Bissen

Der letzte Bissen

Titel: Der letzte Bissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo P. Ard
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Fotos von Gartenpartys, bei denen Spanferkel gegrillt wurden. Obwohl die schriftlichen Erläuterungen keinen Zweifel an der vegetarischen Einstellung des Verfassers ließen, war der Zugang für diese Abteilung nur Erwachsenen erlaubt. Vier Uniformierte wachten darüber, dass die Exponate nicht geklaut wurden.
    Bastian betrat in dem Augenblick die Fleischabteilung, als einer der Wachmänner einem Besucher die Kamera abnahm und den Film konfiszierte. Foto- und Filmaufnahmen waren nicht gestattet.
    Bastian sah sich um. Die Person, mit der er sich verabredet hatte, war noch nicht da.
    Unter den misstrauischen Blicken des Wachpersonals betrachtete Bastian ein Foto, das eine Polizeiaktion zeigte. Eine Fleischlieferung wurde beschlagnahmt, drei Verbrecher mit üblen Gesichtern blickten finster in die Richtung des Fotografen, während zwei Kommissare stolz auf eine Kiste mit Würsten zeigten.
    Er las den Text unter dem Foto:
     
Obwohl sich die gesunde vegetarische Ernährung weltweit mit Ausnahme weniger so genannter >Schurkenstaaten< durchgesetzt hat, gibt es immer wieder verbrecherische Elemente, die aus Profitgier Geschäfte mit Fleisch und Fleischprodukten machen. Die Polizei kann sich bei ihrem Kampf gegen die Fleischmafia auf die breite Unterstützung der Bevölkerung verlassen.
     
    »Die Szene ist gestellt«, sagte eine Stimme hinter Bastian.
    Bastian drehte sich um. Hinter ihm stand Kriminalrat Liebisch. Er zeigte mit dem Finger auf das Foto. »Das sind Schauspieler. Ich war dabei, als die Presseabteilung die Bilder machen ließ. Ich musste auf die Würste aufpassen, die waren nämlich echt.«
    Liebisch musterte Bastian. »Ungewöhnlicher Treffpunkt für eine Besprechung.«
    »Im Präsidium gibt es zu viele Augen und Ohren.«
    »Haben Sie deshalb Ihren Expartner mit Ihrer Nachricht zu mir geschickt?«
    »Könnte ja sein, dass mein Telefon abgehört wird.« Bastian machte eine Kunstpause. »Oder Ihres.«
    An der Bemerkung hatte der Kriminalrat zu kauen. »Um was geht es?«
    »Ich kenne einen Ort, an dem wir uns ungestört unterhalten können.«
    Bastian verließ die Fleischabteilung, Liebisch folgte ihm unwillig.
     
    Die beiden Männer setzten sich in dem weitläufigen Garten des Museums auf eine Bank in einer Laube.
    »Ich höre«, sagte Liebisch.
    »Nein, ich höre.«
    Bastian zog seine Pistole hervor, entsicherte sie und richtete sie auf den Kriminalrat. »Ihre Waffe!«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Ihre Waffe!«
    Liebisch gab ihm seine Dienstpistole. Erst jetzt bemerkte er, dass Bastian Handschuhe trug.
    »Warum musste Willi sterben? Wilhelm Köstler.«
    »Warum fragen Sie das mich?«
    »Weil Sie es waren, der ihn verraten hat.«
    Liebisch lachte trocken auf. »Sie spinnen doch.«
    »Ich weiß es aus sicherer Quelle.« Bastian entsicherte Liebischs Waffe und steckte seine eigene weg.
    Der Kriminalrat glaubte zu wissen, was Bastian vorhatte. »Das kriegen Sie nicht hin, Bennecke. Niemand wird an einen Selbstmord glauben. Der Schusskanal, die fehlenden Schmauchspuren. Das müssten Sie doch besser wissen als ich.«
    »Sehen Sie meine Hand, Liebisch. Die zittert nicht. Ich bin ganz gelassen. Wollen Sie wissen, warum?« Bastian drückte Liebisch die Waffe in den Bauch. »Weil es viele Leute gibt, die sich wünschen, dass das Kapitel Liebisch auf diese Art geschlossen wird. Diese Leute werden dafür sorgen, dass im Obduktionsbericht genau das Richtige steht.«
    Bastians Selbstsicherheit hinterließ Eindruck bei Liebisch. Der arrogante Zug verschwand aus seinem Gesicht. »Warum sollte ich mich umbringen?«
    »Weil herauskommen wird, dass Sie für den Bergmann arbeiten. Ihnen ist klar geworden, dass das Spiel aus ist. Da blieb nur noch die Kugel.«
    »Das ist doch Unsinn!«
    »Bis auf Eberwein wussten nur Sie und vielleicht ein paar Ihrer Leute, dass Willi mein Tippgeber war. Und Sie konnten sich zusammenreimen, dass er bei mir Unterschlupf gefunden hatte.«
    Liebisch schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung, wo sich Ihr Informant versteckt hielt. Und selbst wenn, hätte ich es niemandem gesagt. Ich bin nicht der Maulwurf!«
    Liebischs Hartnäckigkeit gab Bastian zu denken. Er hatte sich das Frage-und-Antwort-Spiel einfacher vorgestellt. Liebisch bemerkte Bastians Unsicherheit.
    »Ich möchte Ihnen etwas anvertrauen«, sagte der Kriminalrat. »Und das tue ich nicht aus Angst, sondern weil Ihr Auftritt mich überzeugt, dass Sie einer von den Guten sind.«
    »Na klar, bin ich einer von den Guten. Ich bin schließlich

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