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Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schneider
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als erste frühe Menschen über diesen Kontinent hinaus. Es war auch die erste Menschenart, die, wie Knochenfunde belegen, wie ein moderner Mensch laufen konnte. Was sie aus der Heimat vertrieben hat, ist nicht klar. Vorstellbar ist, dass es wegen Klimaveränderungen keine Lebensgrundlage mehr für sie gegeben hat. Eine Dürre hat sich ausgebreitet, der Wald wurde zur Savanne, diese im Laufe der Jahrtausende zur Wüste. Die Menschen mussten um die wenige Nahrung kämpfen. Das ging auf die Dauer nicht. Sie mussten fort. Denkbar auch, dass eine Seuche ausgebrochen war, die sie dazu brachte, ihre Heimat zu verlassen. Oder es kam zu Kriegen zwischen den Sippen um Wasser und Nahrung. Vielleicht ging einer los, die anderen folgten. Die Menschen lasen die Spuren der Gnus, Büffel und Antilopen, die nach Norden zogen auf der Suche nach neuen Weidegründen. Sie wanderten Hunderttausende von Jahren. Jede Generation schaffte vielleicht fünf oder zehn Kilometer. Nach unermesslichen Zeiträumen erreichten sie das Mittelmeer. An seinen Küsten breiteten sie sich weiter aus. Manche Gruppen gingen nach Osten, andere nach Westen. Die Besiedlung des Erdballs ging sehr langsam, aber stetig voran. //
    Die Sprache des Homo erectus, aus dem sich später die Neandertaler und die Art Homo sapiens, von der wir alle abstammen, entwickelten, bestand vermutlich noch aus Klicken – !!! – und verschiedenen leisen und lauten Schnalz- und Zischlauten – ooaa – OOAA. //
    Gefahr
    Ein kurzes scharfes, doch kaum hörbares Warngeräusch vom Mann, der an der Spitze des Trupps ging. Er deutete auf eine Felsgruppe schräg vor ihnen und wiederholte die Laute: „ !!o!! “
    Alle blieben stehen. Was lauerte hinter den Felsen? Hungrige Hyänen? Löwen? Eine feindliche Sippe? Die Männer hoben ihre Stöcke, machten sich für einen Kampf bereit.
    Erneut der Warnlaut: „ ooo!!!oo! “
    Die Gruppe stand wie erstarrt, die Mütter pressten die Kinder an sich. Etwa 30 Schritte entfernt waren mehrere Hyänen um den Kadaver einer Antilope versammelt. Die Aasfresser rissen geifernd, knurrend und nacheinander schnappend Fleischbrocken heraus. In ihrer hungrigen Gier bemerkten sie die Männer erst, als diese schreiend hervorstürzten und ihre Knüppel schwangen. Die Hyänen zogen sich langsam von ihrer Beute zurück, umkreisten dann in geringem Abstand die Menschen. Sie wurden mit Steinwürfen und lautem Drohgeschrei auf Abstand gehalten.
    „ !!!OO!!! “
    Die anderen aus der Gruppe, Männer und Frauen gleichermaßen, machten sich sofort daran, den Kadaver mit gezielten Schnitten auszuweiden. Dazu benutzten sie scharfkantige Steine. Die Arbeit musste schnell gehen. Lange würden sich die wütenden Hyänen nicht zurückhalten lassen. Die Menschen schnitten und rissen die Reste auseinander, warfen sich Fetzen noch blutigen Fleisches über die Schulter und verließen die Fundstelle mit schnellen Schritten.
    Der Anführer drängte zur Eile. Sie mussten schleunigst das offene Grasland verlassen und die Bäume am Flussufer erreichen, die man in der Ferne sah. Dort würden sie Schutz finden. Am hellen Tag würden sich die Raubtiere zurückhalten lassen. Spätestens in der Dämmerung oder in der Nacht würden sie angreifen.
    Alle rannten schnell und ausdauernd. Tamas hatte Mühe zu folgen. Er wusste, dass er auf keinen Fall zurückbleiben durfte. Man würde sich nicht um ihn kümmern können, sollte er stolpern oder sich eine Verletzung zuziehen. Einer alleine konnte nicht überleben. Er hörte ihre Zurufe, mit denen sie sich gegenseitig zur Eile antrieben: „ !!ooOO!! “
    Sie mussten in Bewegung bleiben, bis sie den Schutz des bewachsenen Uferstreifens erreicht hatten. Auch die Frauen mit den Milchkindern auf dem Arm liefen rasch, sogar die kleineren Kinder liefen, ohne zu ermüden.
    Ist Mond dabei?
    Tamas konnte mit letzter Kraft Anschluss halten. Er sah ihre Körper vor sich. Er keuchte. Gedanken schwirrten durch sein Gehirn: War das Mädchen, das sich Mond nannte, dabei? In welcher Gestalt würde sie sich zeigen? War sie die junge Läuferin vor ihm, auf deren dunkler Haut der Schweiß in der Sonne glänzte? Sie erschien ihm von besonderem Reiz mit ihrem eleganten leichtfüßigen Lauf. Er würde sie bei passender Gelegenheit fragen, ob sie die war, die er suchte.
    „Bist du Mond?“, würde er fragen, mit rundem zärtlichem Schnalzen der Lippen. „ !ooosch!! “
    Niemand hatte sich ihm als Spielerin mit dem Namen Mond zu erkennen gegeben. Geh zurück, eine

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